"Traditional Country with true staying power", ist in einem US-Review zu lesen... - und was für welcher! Großartig! So spielt man reinen Country im 21. Jahrhundert! Das kann aber nur gelingen, wenn man sich seiner Roots und Traditionen bewußt ist, sie in seiner Musik verinnerlicht, dabei aber gleichzeitig mit einer Menge "Pfiff" agiert und ein ganz eigenes Charisma aufzuweisen hat. Trent Willmon heßt der Mann, der diese Attribute, als sei es das Natürlichtse von der Welt, auf seinem prächtigen Debutalbum wie selbstverständlich unter einen Hut bringt! Geboren in Amarillo/Texas, aufgewachsen in sehr einfachen Verhältnissen, kennt er das Landleben von der Pike auf. Während seiner College-Zeit (er studierte Landwirtschaft und Tierwissenschaften), und seiner aktiven Zeit in einer lokalen Bluegrass-Band, wuchsen die Kontakte zur so unerschöpflichen West Texas Music-Scene, zu Leuten wie den Maines Brothers (um Lloyd Maines) und anderen. Als er, wegen seiner großen Schreiberqualitäten schließlich einen Songwriter-Vertrag bei einem Tochterunternehmen von EMI ergatterte, zog es ihn nach Nashville. Dort machte er sich schnell einen Namen als Komponist, bis er der Countrywelt nun endlich auch sein immenses Talent als Sänger, und das gleich mit einem solchen Klassealbum, demonstrieren kann. Frank Rogers, der unter anderem auch Brad Paisley unter seinen Fittichen hat, produzierte die Scheibe, was durchaus eine gewisse Logik nach sich zieht, denn die musikalischen Welten eines Brad Paisley und Trent Willmon liegen gar nicht so weit auseinander. Das ist herrlicher, traditionell verwurzelter, wie geschmiert aus den Lautsprechern sprudelnder, astreiner, lockerer, knackiger Country/New Country ohne jeglichen Pop-Aufguß! Tolle Melodien überall! Der Bursche hat das Countryleben im Blut, und das transportiert er problemlos in seine Musik! Fließend läßt er die Grenzen zwischen puren Country-Traditionen und knackigen, peppigen New Country-Klängen ineinanderlaufen. Dazu diese großartige, manchmal ganz dezent staubige, Baritone-Country-Stimme, mit der er problemlos in der Lage ist, eine reizvolle Brücke zwischen purer Reinheit, Coolness, Lässigkeit und einem gewissen "Rauhbein-Charme" zu schlagen. Das Album beginnt mit der tollen, mit einem herrlichen, sowohl schwungvollen, als auch knackigen Rhythmus ausgestatteten Honky Tonk-Roadhouse-Country-Nummer "Beer man", der richtigen Hymne für eine amtliche Cowboy-Zechtour! Mit Textzeilen wie "Spent the night with Jim Beam and Johnny Walker red, woke up with a freight train runnin' through my head", oder "I like brown bottles and aluminum cans, simple maybe but that's who I am, hey I'm just a beer man", wird sich sicher so mancher identifizieren können! Willmon verschmilzt hier geschickt eine schwummrige Barroom-Atmosphäre mit texanischem Staub und ländlicher Frische. Dies geschieht vornehmlich durch das hervorragende Zusammenspiel von Fiddle, erdiger E-Gitarre mit Baritone-Klängen, klimperndem Klavier und einem wunderbaren Dobro! Klasse! Ja, und für den nächsten Song kann es nur eine Parole geben: Auf ihr Cowgirls und Cowboys, jetz wird getanzt! Das Lied mit dem verrückten Titel "Dixie Rose Deluxe's Honky Tonk, Feed Store, Gun Shop, Used Car, Beer, Bait, BBQ, Barber Shop, Laundromat" steht auf dem Programm! Wow, welch ein Schwung, welch eine Lässigkeit! Das geht runter wie ÖL! Traumhafter, dynamischer, von tollen E-Gitarren, schöner Fiddle und prächtiger Steelguitar angetriebener, wie geschmiert aus den Lautsprechern fließender, purer "driving Country", der einfach gute Laune machen muß! Tolle Melodie! Bringt jeden Roadhouse-Schuppen in Schwung, eignet sich aber genauso gut für eine flotte Cabriofahrt über die staubigen Pisten von Texas! Großartig auch die frische, reine, mit Steel, Klavier, Fiddle und entspannten Gitarren instrumentierte Ballade "Home sweet Holiday Inn", das staubige, lässig knackige, mit einem dezenten Southern-Touch versehene "She don't love me" (hat auch schon Billy Ray Cyrus aufgenommen), inklusive einem tollen E-Gitarrensolo, das melodische, Banjo-driven, wieder mit tollen Steelguitar-Klängen angereicherte, knackige, traditionelle "The good life", der herrliche Countryrocker "The wishing well", usw., usw.! Es gibt keine Ausfälle! Das Album steckt voller potentieller Hits! So authentisch, wie er das rüberbringt, wird sich Trent Willmon mit diesem glanzvollen Debut sehr schnell in die Herzen der Country-/New Country-Fans spielen - da sind wir ganz sicher! Möge ihm der Durchbruch schnell gelingen - mit dieser Musik hat er es einfach verdient! Erfreulich übrigens auch, daß im Booklet sämtliche Texte abgedruckt sind! Mehr davon, Trent!
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