Tolles, neues Album des aus Idaho stammenden, nicht nur in der Texas-/Oklahoma-Red Dirt-Szene, sondern längst auch national in den USA und darüber hinaus hoch geschätzten Singer/Songwriters Josh Ritter. Was dieser Mann mittlerweile für ein Standing hat belegt auch, das Roots-/Americana-"Held" Jason Isbell "Fever breaks" nicht nur produzierte, sondern mit seiner Truppe The 400 Unit, das sind neben Isbell selbst (guitar, vocals) noch Derry Deborja (keyboards), Sadler Vaden (guitars), Amanda Shires (fiddle, vocals), Jimbo Hart (bass) und Chad Gamble (drums), auch als Ritter's Begleitband fungierte. Das Isbell und seine auch hier bärenstark aufspielenden Mitstreiter das Album dementsprechend stark beeinflussen, passt bestens zu Ritter's vorzüglichen Songs und Gesangsvorträgen. "Fever breaks", im übrigen eingespielt im historischen RCA Studio A in Nashville, bietet hochkarätigen Roots-/Americana-Rock, zuweilen mit einem Hauch von Red Dirt-Bezügen, auf einer Ebene, auf der auch solche Kollegen wie beispielsweise Ryan Bingham, Hayes Carll, Buddy Miller, John Hiatt und eben Jason Isbell anzusiedeln sind. Die Songs pendeln wunderbar zwischen erdigen, knackigen Rockern und ruhigeren, zuweilen herrlich melodischen Stücken hin und her. Alles kommt in einem faszinierend transparenten, überaus vielschichtigen, saftigen Gitarrensound. Gleich der knackige, dennoch irgendwie auch lockere, wunderbare Opener "Ground don't want me" ist ein solch beispielhafter Gitarren-Rootsrocker. Diese E-Gitarren sind einfach klasse, inkl. eines prächtigen Solos vom großartig aufspielenden Sadler Vaden. Raue, massive straighte Gitarrenriffs und ein treibender Groove domienieren das folgende, kernige "Old black magic", im typischer Jason Isbell-mässigen Rootsrock-Stil. Die Magie dieser Nummer nimmt einen sofort gefangen (um es mal im Bezug auf den Songtitel auszudrücken). Die mächtige Lead Gitarren-Passage am Ende ist einfach nur "geil". Das von der Lautstärke her deutlich ruhigere, dennoch sehr flotte "On the water" besticht erneut mit diversesten, vielschichtigen Gitarren. Schön dabei die lässige Slide. Hat zudem ein tolle Melodie. Eine solche zieht sich auch durch die traumhaft schöne, leicht folkige Americana-Nummer "I still love you (now and then)", wieder in einem prächtigen "Gitarrenkleid" und mit schönen Akkordeon-Klängen. Genial auch das etwas spröde, staubige, ein gewisses, dramatisch anmutendes "Ghost Town"-Feeling ausstrahlende, spannend erzählte "The Torch Committee", das in großer, texanischer Singer/Songwriter-Manier daherkommt. Das krachende "Losing battles" erinnert mit seiner Power und Gitarren-Vehemenz gar an Neil Young & Crazy Horse, während "A new man" wunderbar melodischen, spitzenmäßigen, Country-orientierten Americana bietet. Josh Ritter und The 400 Unit präsentieren sich in bestechender Form. Das Songmaterial ist von vorn bis hinten "erste Sahne". Ein echtes, vorwiegend Gitarren-bestimmtes Roots-/Americana-Highlight! Die Genre-Liebhaber werden an diesem Album ihre helle Freude haben.
Das komplette Tracklisting:
1. Ground Don't Want Me - 4:18
2. Old Black Magic - 4:46
3. On the Water - 3:1
4. I Still Love You (Now and Then) - 4:53
5. The Torch Committee - 5:43
6. Silverblade - 4:04
7. All Some Kind of Dream - 4:18
8. Losing Battles - 4:22
9. A New Man - 4:29
10. Blazing Highway Home - 4:58
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