Da sind sie wieder, The Mother Hips mit ihrem einzigartigen, unwiderstehlichen San Francisco Bay Area-Sound. Ihr neues, wundervolles Album "When we disappear" zeigt sie einmal mehr in einer top musikalischen Verfassung. Die vor gut 30 Jahren von den beiden Sängern, Songwritern und Gitarristen Tim Bluhm und Greg Loiacono gergündete Band, vom San Francisco Chronicle als "one of the Bay Area's most beloved live outfits" geadelt, installierte in den frühen Neunziger Jahren eine neue Art des californischen Rocks, der auf einzigartige Weise die luftigen Harmonien der Beach Boys, den lockeren Countryrock der New Riders of The Purple Sage, die funky Roots von The Band, den psychedelischen Americana von Buffalo Springfield und die jammigen Anlagen Grateful Dead's zusammenführte, den sogenannten "California Soul" - noch heute das absolute Markenzeichen der Band. Der Spirit, die Wärme und das freigeistige, psychedelische Hippie-Feeling des späten 60iger-/frühen 70iger Bay Area-Sounds, lockere Unbekümmertheit, sonnige Westcoast-Frische und dieses der Band schon immer anhaftende, spielfreudige, unbeschwerliche Jam-Flair wabern kontinuierlich durch das gesamte Songmaterial und üben auf den Zuhörer ein magische Anziehungskraft aus. All das erklärt auch ihr ungebrochen hohes Standing in der Jamrock-Szene. Mit "When we disappear" gibt sich die Band wieder herrlich retro, wobei die Jungs diesmal einerseits das Psychedelische, ohne das es zu dominant wirkt, ein wenig mehr hervorheben, andererseits aber auch einen gewissen Beatles- und Stones-Einfluß implementieren. Dabei bleibt alles schön locker und californisch unbeschwert. Tracks, wie der knackige, von markanten, kräftigen Gitarrenriffs und -licks geprägte Titelsong "When we disappear", das mit vielschichtigen Gitarren und einem herrlichen Sixties "Jefferson Airplane meets Quicksilver Messenger Service" Psychedelic-Flair (feines Gitarrensolo) im satten, aber lässigen Dreiviertel-Takt rockende "Codine", das riffige, jammige "She stepped away" (erneut starkes Gitarrensolo), der exzellente, lockere, mit wunderbarer Pedal Steel Guitar garnierte, sehr melodische Retro Countryrocker "Almost to Idaho", der coole Psychedelic-/Desert-/Roots-/Jamrocker "Lost out the window", das von einer feinen Melodie und ein paar spacigen Pink Floyd-Vibes durchzogene "Spirit of '98" (schöne Gitarren-/Piano-Klänge), oder der kräftige, ein paar Beatles-Spuren aufweisende Midtempo-Rootsrocker "Stories unborn" zählen zu den Highlights dieses durchweg stimmigen, ausgewogenen, hervorragenden Albums. Der "California Soul" der Mother Hips lebt in all seiner Frische. Stark!
Das komplette Tracklisting:
1. When We Disappear - 3:55
2. Codine - 2:37
3. She Stepped Away - 3:06
4. Iffy Jackpot - 3:07
5. Almost To Idaho - 3:12
6. Leaving The Valley - 3:36
7. Lost Out The Window - 4:20
8. Spirit Of '98 - 3:04
9. Room Four - 3:23
10. Stories Unborn - 4:03
|