"Lucky" ist das ganz wunderbare Debutalbum "from rising Nashville star" Megan Moroney - ein wahrer "Glücksfall" für die Countrymusic. In der jüngeren Vergangenheit ist zu beobachten, dass in Nashville a) die echte, reine Countrymusic wieder deutlich mehr ins Rampenlicht rückt und b) die Damen (wie z. B. Ashley McBryde, Carley Pearce, Lainey Wilson) mit ihrer großartigen Musik endlich wieder an Bedeutung zulegen. Nicht nur mittendrin, sondern ganz vorn dabei: Megan Moroney! Das Album der 25 Jahre jungen Singer-Songwriterin aus Savannah/Georgia (sämtliche Songs des Albums hat sie mitkomponiert) wirkt wie eine Frischzellenkur für traditionsbewusste Countryklänge, fast so wie damals in den 80er- und 90er-Jahren, als Leute wie George Strait, Randy Travis, Patty Loveless, Trisha Yearwood & Co. auf der Bühne auftauchten und die Charts eroberten. Country-Sounds und Country-Gefühle bestimmen das Album und drängen poppige Klänge nahezu komplett in den Hintergrund. Flockige Rhythmen, eine herrliche Lockerheit, Pedal Steel, vielschichtige akustische Gitarren und countrytypische E-Gitarren, jede Menge honky-tonkige Spuren und feine Bluegrass-Vibes, dazu ein durchgängiges, ihrer Herkunft entsprechendes, großartiges Southern-Flair (allein schon durch ihre großartige, dezent staubig anmutende, angeraute Stimme) bestimmen das musikalische Geschehen. Ihre Texte sind oft sehr persönlich und überaus authentisch. Tracks wie etwa das von verschiedensten Gitarren und feinen Pedal Steel-Klängen bestimmte, waltzig groovende "Tennessee Orange", das voller Neunziger-Spirit ala Brooks & Dunn oder der frühen Shania Twain steckende, kräftige Titelstück "Lucky", die traumhaft schöne, Gänsehaut auslösende, herrlich stripped-down arrangierte Countryballade "Girl in the mirror" (wunderbare Pedal Steel, tolle E-Gitarren-Fragmente von Blackberry Smoke's Benji Shanks, der im übrigen jede Menge E-Gitarren-Parts auf dem Album beisteuert), die lässige June Carter-inspirierte Ballade "Why Johnny" (klasse Pedal Stee-Linien), das fantastische, balladeske, sehr southernlastige, genauso lockere, wie knackige "God plays a Gibson" (klasse E-Gitarrensolo von Benji Shanks) sind nur einige Beispiele des vor kleinen Songperlen nur so strotzenden Albums. "Lucky" ist ein außergewöhnliches Album. Es ist eine wunderbare Hommage an echte Countrymusic und an Frauen gleichermaßen, vollgepackt mit einer großen Menge an Tiefgang und Herz. Es ist intim und kraftvoll, aber auch nicht zu ernst vorgetragen, was es überaus charmant und glaubhaft macht. Ein musikalischer Country-Leckerbissen vom Feinsten! Respekt, Megan Moroney!
Das komplette Tracklisting:
1. I'm Not Pretty - 3:01
2. Lucky - 2:41
3. Tennessee Orange - 3:43
4. Kansas Anymore - 3:34
5. Girl in the Mirror - 2:45
6. Another on the Way - 2:34
7. Traitor Joe - 2:33
8. Why Johnny - 4:02
9. God Plays a Gibson - 3:32
10. Georgia Girl - 3:38
11. Sleep on My Side - 3:09
12. Mustang or Me - 3:24
13. Sad Songs For Sad People - 3:36
|