Fantastisches, neues Album der großartigen Singer/Songwriterin, mit dem sie in prächtiger Manier den 2001 auf "Neverland" eingeschlagenen Weg fortführt: Kerniger, erdiger, von einem grandiosen Songwriting geprägter Rootsrock, /Americana-Rock, dessen Spannbreite von bluesigen Klängen zum Alternate Country bis hin zu krachenden Heartland Rockern reicht, durchzogen von faszinierender Melodik! Dynamisch, intensiv, kraftvoll und doch voller Gefühl besticht Cindy mit 11 neuen Songs, die sich vorwiegend durch einen von schön satten E-Gitarren dominierten, rohen Sound auszeichnen. Da gibt es sehr rockige Titel, bei denen die Stones als Einfluß unüberhörbar sind, dann erleben wir Songs in bester Steve Earle- oder John Hiatt-Manier, hören funkig, bluesige Grooves, wie auch traumhaft schöne Balladen, denen aber neben den wunderbaren Melodien dennoch nie der rootsige "Dreck" und schon gar nicht Cindy's natürliche, raue Energie fehlt, die einfach in ihrem "Rock'n Roll"-Blut steckt. Immer mehr "erholt" sie sich von ihrem schweren Schicksalsschlag aus dem Jahre 1996, dem Verlust ihrer 11-jährigen Tochter, und man spürt in ihrer Musik zunehmend die wiedergewonnene positive und optimistische Lebenseinstellung. Unterstützt wird Bullens von einer Crew erstklassiger Musiker, wie George Marinelli (Bonnie Raitt, Bruce Hornsby) an der Gitarre, Dennis Burnside an den Keyboards, Gary Tallent (E-Street Band) am Bass, der tollen Drummerin Ginger Cote, sowie ein paar Gästen, wie Dlbert McClinton und Elton John, mit dem sie, seit sie vor x Jahren mal in dessen Touring Band arbeitete, eine innige Freundschaft verbindet. Das Titelstück ist es, bei dem dieser Sir Elton John mit wirklich tollem Klavier-"Gehämmer" auftaucht, ein herrlicher, ungemein dreckiger, rauer Groove-, /Blues-, /Honky Tonk-, /Boogie-Rocker, der einen richtig "packt"! Unvorstellbar, wie rau der noch spielen kann, wenn man ihn mal läßt! Als Opener des Albums hat Cindy allerdings das bärenstarke "Oriental silk" ausgewählt: Wundervolle, vielschichtig eingesetzte, parallel gespielte E-Gitarren, ein trockenes E-Piano in Verbindung mit einem leicht psychedelisch wirkenden Mellotron, ein herrlich knackiger Background aus direktem, exakt auf den Punkt gebrachtem Drumming und groovenden Basslinien schrauben sich in einem gepflegten Midtempo und der Kombination aus staubigem Rootsflair und prächtiger Melodik tief und nachhaltig in unsere Sinne! Im Anschluß daran gleich der nächste "Hit": "Jellico highway" ist eine wahrhaft traumhafte, rootsige Americana,- /Alternate Country-Nummer in bester Chris Knight-/Steve Earle-Tradition, bei der man neben der großartigen Melodie und dem lockeren Rhythmus den "texanischen Staub" zu jeder Sekunde zu spüren glaubt, ehe mit dem lauten, kantigen, ungemein rauen "Boy of broken hearts" ein tierischer, voller Stones-Riffs steckender Gitarren Rootsrock-Kracher aus den Boxen schallt, der Biß hat und richtig "knallt"! Toll! Wie auch die sehr frische, mit wundervoller, etwas halliger, "vollsoundiger" Slide/Steel angereicherte, durchaus knackige, Americana Rock-Ballade "Paper & glass", das entspannte, semi-akustische, fast ein wenig hymnische "Mockingbird hill", der abgehende, mit toller Mundharmonika und satten E-Gitarren ausgestattete, fetzige Rootsrocker "7 days", das wunderbar bluesig dreckige, groovende "This ain't love" mit Gastsänger Delbert McClinton, wie auch das ruhigere, gediegene "Too close to the sun"! Produziert wurde das Album, wie schon der Vorgänger, von Steve Earle's "Twangtrust"-Kumpel Ray Kennedy und Cindy selbst! 51 1/2 Minuten lang erstklassiger, schnörkelloser, knackiger Roots-/Americana-Stoff, wie ihn die Genre-Fans lieben. Was hat diese Frau für ein Potential!
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