Was ist der Bursche aktiv! Erst im März dieses Jahres veröffentlichte er das Live-Album und die dazugehörige Live-DVD "For the last time: live from the Astrodome" und nun folgt schon (und das 2 Wochen früher, als ursprünglich geplant, das nächste, brandneue Studioalbum. "Honkytonkville" dürfte wieder ein absoluter Knüller für alle Strait-Fans sein, mit dem er deren Erwartungen vielleicht sogar noch übertrifft. Großartige Songauswahl! Schon der Album-Titel ist klasse und paßt bestens zur Musik. Purer Country und Country & Western, bei dem er unbeirrt seiner Linie treu bleibt. Es gibt keine Experimente. Zudem kommt Strait, soweit man das überhaupt sagen kann, wieder etwas mehr zu seinen Roots zurück. Vieles erinnert an alte Tage zu "Amarillo by morning"-Zeiten. Allein schon durch die Tatsache, daß er erstmals die Gesangsparts bei sich zu Hause in seinem kleinen eigenen Studio eingespielt hat, verdeutlicht, wohin es den Texaner zur Zeit wieder zieht: nämlich "back home to Texas"! Und diesen Texas-Spirit fängt er in seiner Musik wieder deutlicher ein. Das kommt bestens rüber! Unter den Songwritern tauchen solche Leute wie Jim Lauderdale, Anthony Smith, Bruce Robison, und seit längerer Zeit auch mal wieder sein alter Freund aus frühen Tagen, Dean Dillon auf. So zum Beispiel bei dem erstklassigen, recht flotten, traditionellen Titelstück "Honkytonkville", das natürlich auch eine astreine Honky Tonk Country-Nummer darstellt. Mal wieder geht es um den von seiner Liebsten verlassenen Cowboy, der sich anschließend in dem fiktiven Honkytonkville wiederfindet, um seinen Kummer zu vergessen. "Livin' high on Barstool Hill in Honkytonkville", heißt es da im Text. So muß "pure Country" sein! Bestens gelungen ist auch die erste Single "Tell me something about Tulsa", bereits auf dem Weg an die Chartspitze. Eine excellente Ballade mit toller, relaxt gespielter E-Gitarre. Mandolinme, feinem Klavier und wunderbarer Steel. Auch die eingesetzten Streicher stören hier nicht sonderlich, denn sie vermitteln keinerlei Pop-Atmosphäre, sondern unterstreichen vielmehr diese beeindruckende Western-Atmosphäre, die dieser Song vermittelt. Wie aus einem alten John Ford-Klassiker! Zu den weiteren Höhepunkten gehören die flotte, lässige Uptempo Country-Nummer "I found Jesus on the jailhouse floor" mit seiner prima Melodie, den feinen Gitarren und der großartigen Steel, die schöne Ballade "Desperately" und der abgehende Honky Tonker/ Trucker-Song "Honk if you Honky Tonk". Doch alle 12 Songs sind bestens gelungen. "Honkytonkville", das ist von vorn bis hinten George Strait, wie ihn seine Fans lieben.
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