Pam Tillis, ohne Zweifel eine der schönsten, wärmsten, reinsten und natürlichsten Country-Stimmen der letzten Jahrzehnte, beglückt die Countrywelt mit einem kleinen Meisterwerk wundervoller, traditioneller, zeitloser Countrymusic! Okay, es mag ja sein, dass sie nicht mehr für ein Major-Label aufnimmt , -vielmehr ist "Rhinestoned" das erste Album für ihr höchst eigenes "Stellar Cat"-Label-, doch eins ist klar: "she's making better music now, than she's ever made in her life", wie es ein US-Journalist besser nicht hätte auf den Punkt bringen können. Bereits im Jahre 2004 begann Tillis mit den "Rhinestoned"-Sessions und nahm im Laufe der Zeit insgesamt cirka 20 Songs auf, von denen es schließlich 11 auf das Album schafften. Herrliche, zeitlose Countrymusic, auf der einen Seite schön retro, auf der anderen Seite aber auch zeitgemäß, gelingt ihr, inspiriert von Emmylou Harris, Gram Parsons, Waylon Jennings, Don Williams, Linda Ronstadt, George Jones und natürlich ihrem Vater Mel Tillis, eine exquisite Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, wie sie es selbst ausdrückt. "My music needed to be more country", sagt sie, und das hat sie mit dem fantastischen Songmaterial von Songwriter-Künstlern wie Leslie Satcher, Jon Randall, Matraca Berg, Lisa Brokop, Jim Armenti u.s.w., den herrlichen, viel Wärme ausstrahlenden, entspannten, instrumentell auf höchstem Niveau angesiedelten, lupenreinen, teilweise einen Hauch von Americana fühlenden Country-Arrangements und der erstklassigen produktionstechnischen Mithilfe von Buddy Spicher und Gary Nicholson, geradezu perfekt umgesetzt. Ihre bravouröses musikalisches Können demonstrieren u.a.: Bryan Sutton (acoustic guitar, mandolin, banjo), Aubrey Haynie (fiddle, mandolin), Pat Buchanan (electric guitar, harmonica), J.T. Corenflos (electric guitar), Russ Pahl (steel, dobro, electric guitar), Dan Dugmore (steel, mandolin), John Jarvis (piano, organ), Michael Rhodes (bass), Eddie Bayers (drums) und viele mehr! Mit der wunderschönen, gefühlvollen Countryballade "Something burning out" (tolles, entspanntes Fiddle-/Steelguitar-Wechselspiel in der Mitte) startet das Album und lässt nun eine dreiviertel Stunde feinster Countrymusic ohne jeden aufgesetzten "Firlefanz" folgen. Beispielsweise das exzellente, mit einem leichten Johnny Cash-like Rhythmus versehene, honky-tonkin' "Band in the window" (schönes Piano, klasse E-Gitarre, virtuose Steel-Linien, einer dieser "Two-Stepper", die jeden Cowboy und jedes Cowgirl unweigerlich auf den "Barroom-Dancefloor" ziehen), die traumhaft melodische, mit feinen Acoustic-Gitarren, lockerer Percussion, schönen Steel-Fills und toller Baritone-Gitarre instrumentierte Ballade "Train without a whistle", das viel gute Laune versprühende, leicht swingende "Life has sure changed us around" (ein Duett mit John Anderson), der hingebungsvolle 3/4-Takter "Someone somewhere tonight" mit seinen transparenten Gitarren und dem klasse Klavierspiel, ehe im Mittelteil das beherzte Gitarrensolo einer "glühenden" Slidegitarre folgt, das schließlich von einer surrenden Fiddle abgelöst wird, oder die mit tollen Electric-, Acoustic- und Steel-Gitarren arrangierte, von einer tollen Melodie gekennzeichnete, überaus frische, lebendige Uptempo-Countrynummer "Down by the water" (klasse Banjo-Untermalung)! Wie gesagt, von vorn bis hinten hält das Album ein beeindruckend hohes Niveau. Pam Tillis war nie besser, auch nicht zu Zeiten ihrer vielen großen Hits! Eine fantastische Leistung!
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