Vier lange Jahre mußten die Fans des auch hierzulande äußerst beliebten Neo-Traditionalisten warten, bis endlich ein neues Album erscheint - und sie werden nicht enttäuscht! Clay Walker, jetzt bei dem "Curb"-Label unter Vertrag, präsentiert den Liebhabern traditionell ausgerichteter Countrymusic ein rundum gelungenes Werk, das schon beim Wahrnehmen des Produzenten eine tendenzielle Ausrichtung zu unverfälschtem Country erkennen lässt, denn niemand anders als Keith Stegall, normalerweise der "Hausproduzent" von Alan Jackson, saß diesmal an den Reglern. Da sich Clay Walker ohnehin nicht mit allzu poppigen Trends beschäftigt, sondern die reinen Countryklänge bevorzugt, hat sich dieses Team, wie man so schön sagt, "gesucht und gefunden". Eine dezente Southern-Brise weht durch die herlich melodische, relaxte, dennoch durchaus knackige, sehr traditionell verwurzelte New Country-Nummer "'Fore she was Mama", gleichzeitig auch die erste Single des Albums. Schöne Steeguitar-(Paul Franklin) und E-Gitarren-Linien (Brent Mason) winden sich genüßlich durch einen klasse Midtempo-Groove. Dieser starke Song ist der Auftakt zu einer ausgewogenen Mischung aus gefühlvollen Balladen (wie das emotionale, melodische, dennoch kraftvolle Titelstück "Fall", das Steel- und Fiddle-getränkte "You're my witness", oder das großartige, im Duett mit Freddy Fender vorgetragenen Remake des alten Klassikers "Before the next teardrop falls" in seinem klasse Border Country-/TexMex-Gewand), lockeren Midtempo-Tracks (wie das sehr frisch dahin fließende, wunderbar traditionelle, ein wenig an Merle Haggard oder Keith Whitley erinnernde "Miami and me" oder das in etwa im Fahrwasser von Kenny Chesney's "Beach-Country" schwimmende, lässige, sonnige "Mexico") und ein paar feinen, flotten Uptempo Honky Tonk-Dancefloor-Fegern (zum Beispiel das froh gelaunte, in einem feinen Fiddle-/Piano-/Steelguitar-Mantel steckende, mit klasse Gitarrenlicks gespickte, lockere "Workin' man" oder der knackige "pure Country-Hit" "Average Joe")! Clay Walker, der übrigens aus der gleichen Stadt wie der große George Jones stammt, nämlich aus Beaumont/Texas, knüpft mit "Fall" nahtlos an beste Hit-Tage an, die ihm etliche Platin-Alben einbrachten. Sehr erfreulich! Klopfen wir ihm, im übertragenen Sinne, dafür mal anerkennend auf die Schulter und werfen ihm ein cooles "Great job, man" hinterher- das hat er sich wirklich redlich verdient!
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