Der (im absolut positiven Sinne) "verrückte" Mike McClure und seine grandiose Truppe, inkl. dem "heimlichen", vierten Bandmitglied, dem legendären Multi-Instrumentalisten und Produzenten Joe Hardy (u.a. ZZ Top, Georgia Satellites, Steve Earle), kommt mit seinem 3. Album in 14 Monaten - und es ist wieder ein absoluter Knaller! Was für eine Schlagzahl an Veröffentlichungen. Sollte auch nur im Ansatz der Verdacht aufkommen, McClure gingen irgendwann die Ideen aus, die zu einem kleinen muikalischen Durchhäger führen könnten - weit gefehlt! "Halfway out of the woods" besticht mit immenser Abwechslung. Die auch als Produzent immens gefragte "Red Dirt"-Institution (z. B. Cross Canadian Ragweed, Whiskey Myers, Willie Stradlin und zuletzt die saustarken Turnpike Troubadours) und seine Freunde, der famose Bassist Tom Skinner (besticht einmal mehr mit packenden, "thunderous Basslines") und der ebenso strake, teils so herrlich "krachend" agierende Drummer Eric Hansen) verdeutlichen in beeindruckender Art und Weise, was moderne "Red Dirt"-Magie bedeutet: Das ist packender, kraftvoller, eine immense Spannung aufbauender, überaus knackiger, satter und vielseitiger, rauer "Red Dirt" Rootsrock/Countryrock, intensiv, druckvoll und direkt vorgetragen, und dennonch von einer wunderbaren Lockerheit durchzogen. Jeder Song ist abermals geprägt von der bekannt faszinierenden, typischen McClure'schen Melodik und Mike's einzigartigem, unwiderstehlichen Gesang. Grundsätzlich schliesst das Album nahtlos an die beiden Vorgänger "Onion" und "Zero dark thirty" an, wobei die Songs hier insgesamt nicht ganz so gewaltig rocken. Dennoch spürt man die pulsirende, fetzige Energie, die die Mike McClure Band n jede Nummer steckt, aber eben, wie gesagt, zuweilen auch eine herrliche Lockerheit. Die Klasse der Songs ist durch und durch auf dem gleichen Niveau wie bei den beiden Vorgängern und auch den früheren Werken, fällt nicht im geringsten ab. Manche McClure-Fans behaupten gar, es sei das beste Album der Band seit "Foam". Wie dem auch sei, es gibt einfach keine Schwachstellen. Ein Album der Mike McClure Band ist eben immer spannend. Stellvertretend seien als Highlights beispielsweise der kraftvolle, knallige, satte, herrlich melodische Midtempo Roots-/Countryrocker "Ezekiel's wheel" (grandioser, elektrisierender Bass von Skinner, klasse Gitarrenarbeit von McClure und wunderbar groovende Percussion), der "heisse", etwas jazzig und bluesig angehauchte, swampige, southern-fried Rootsrocker "Bumming around" mit seinen prächtig integrierten Bläsersätzen und der großartigen, sumpfigen Slide (hat irgendwie etwas von einem texanischen Van Morrison), das locker und sehr melodisch dahin groovende, in einem tollen (Baritone)Gitarren-Gewand steckende "Everything you know" (ein Hauch von "Ghost Town"-Flair), der urige, mit exzellenter Mandolinen-/Dobro- und Akkordeon-Instrumentierung in Szene gesetzte Country-Stomper "Into the blue", oder auch das leicht psychedelisch angehauchte, satt rockende "Don't take it away" genannt. Die CD kommt diesmal in einem einfachen Papp-Sleeve in alter LP Cover-Optik. Ist sehr simpel und könnte sicher ein wenig aufwendiger gestaltet sein, doch das ist wirklich auch der einzige Kritikpunkt, den man anbringen könnte. Und der ist ob der grandiosen Musik klar zu vernachlässigen. Dieser allgegenwärtige "Red Dirt"-Stratege und seine Band sind nach wie vor in absoluter Bestform! Das nächste, bärenstarke Teil der Mike McClure Band!
Das komplette Tracklisting:
1. Hide From the Sun 3:01
2. Ezekiel's Wheel 3:29
3. Bumming Around 4:14
4. I'd Have to be Crazy 3:27
5. Everything You Know 3:44
6. Love is Revenge 4:12
7. Into the Blue 3:08
8. I Know Who I Am 4:26
9. Halfway Out 3:34
10. Don't Take it Away 4:10
|