"Welcome 2 Club XIII" ist das mittlerweile 14. Studioalbum der umtriebigen, großartigen, aus Athens/Georgia stammenden Drive-By Truckers, ohne jeden Zweifel eine der am meisten geschätzten Acts des amerikanischen Südens. Die Band um die beiden Gründer, Sänger und Gitarristen Patterson Hood und Mike Cooley (zum aktuellen Line-Up zählen darüber hinaus Keyboarder und Gitarrist Jay Gonzalez, Bassist Matt Patton und Drummer Brad Morgan) beglückt uns auf vorzügliche Art und Weise einmal mehr mit ihrem ganz eigenen, unverwechselbaren, aus einer Vielzahl von Einflüssen geprägten, typischen, urwüchsigen, rauen, jammigen, von kernigen, knarrenden Gitarren dominierten und staubigen Americana-Strukturen, sowie jeder Menge straighten Rock'n Roll-Linien durchzogenen "Neo Southern Rock", eingepackt in 10 erstklassige, neue Songs. Dabei spielen die Inspirationen der The Allman Brothers Band und des Muscle Shoals-Sounds (Patterson Hoods' Vater war einst Mitglied der berühmten Muscle Shoals Rhythm Section) gleichermaßen ein Rolle, wie die des klassische Southern Rocks von Lynyrd Skynyrd, kombiniert mit den roughen, energetischen Anlagen des härteren Neil Young & Crazy Horse-Sounds, wie auch der Post-Punk der frühen Replacements und R.E.M., durchzogen von einem Hauch von Southern Gothic. Diese Vielzahl von Einflüssen und Stilen, die sie zu ihrem ureigenen Sound verarbeiten, garantieren stets einen erhöhten Spannungfaktor. "Welcome 2 Club XIII" ist im Gegensatz zu ihren drei letzten Werken thematisch völlig unpolitisch und beschäftigt sich vielmehr mit den Anfängen von Hood und Cooley, die einst in einem schäbigen Honky Tonk-Club in Muscle Shoals/Alabama als Support-Act irgendwelcher obskurer Cover- und Hair Metal-Bands ihre ersten musikalischen Gehversuche machten. Das Songmaterial ist durchweg große Klasse. Bis auf zwei Tracks von Mike Cooley, bei denen dieser logischerweise auch den Lead Gesang ubernommen hat, stammen diesmal alle Tracks aus der Feder von Patterson Hood, dessen unverkennbarer, eigenwilliger Gesang einmal mehr vollends überzeugt. Das hat schon Charisma. Die Stücke wirken trotz der Band-typischen, ruppigen Rauheit überwiegend schön frisch, durchaus melodisch und gefällig, was eine tolle Kombination ist. Tracks wie beispielsweise das das Album eröffnende, 7-minütige, düster spannende Epos "The driver" mit seinen schweren, fast bleilastigen, rauen, Crazy Horse-like "rusty guitar-riffs", dem manchmal fast "sprechenden" Lead-Gesang Patterson Hoods und den großartigen Background Voacals von Schaefer Llana, der kernige, knackige, von satten, vielschichtigen, dreckigen Gitarren bestimmte (markantes, zirpentes Gitarrensolo), klasse im Ohr hängen bleibende Mike Cooley-Rootsrocker "Maria's awful disclosures", das mit herrlichen, transparenten Gitarren inszenierte, recht lockere, dennoch knackige, melodische, dezent countryinfizierte, rootsige "Shake and pine", das abermals mit einer klasse Melodie ausgestattete Titelstück "Welcome 2 club XIII", ein voller satter Gitarren aufwartender, die Band an ihre Tage im "Club XIII" erinnernder, ausgelassener Honky Tonk-Rocker, bei dem die Wurzeln der Drive-By Truckers aus R&B, Country und (Southern)Rock mit einer leichten Punk-Attitüde eindrucksvoll durchklingen, der dynamische, erdige Roots-/Alternate Countryrocker "Forged in hell and heaven sent" (Fiddle- und Mundharmonika-Klänge, starke Gitarren, klasse Background Gesang von Margo Price), oder die fantastische, mit tollen Gitarrenklängen verzierte, ein schönes Southern- und dezentes Western-Feeling versprühende, rootsige Ballade "Billy Ringo in the dark" haben auf jeden Fall das Zeug zu großen, neuen Klassikern der Band. Die Drive-By Truckers zeigen sich mit diesem Album von ihrer allerbesten Seite. Was legen die hier für ein beeidruckendes Songmaterial vor. Ihre besten Tage hat diese Truppe noch lange nicht hinter sich, so frisch, unbekümmert, spielfreudig und "hungrig", wie sie wirkt. Keine Frage, dieses Werk ist eine absolute Top-Vorstellung der "Truckers"!
Das komplette Tracklisting:
1. The Driver - 7:00
2. Maria's Awful Disclosures - 3:50
3. Shake and Pine - 3:45
4. We will never wake you up in the morning - 5:37
5. Welcome 2 Club XIII - 3:22
6. Forged in Hell and Heaven Sent (feat. Margo Price) - 4:45
7. Every Single Storied Flameout - 3:55
8. Billy Ringo in the Dark - 3:45
9. Wilder Days - 6:37
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