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Baird, Rob - wrong side of the river [2016]
Drittes, wundervolles, ja geradezu umwerfendes Album des aus Memphis stammenden, heute aber in Texas lebenden Rob Baird. Welch eine Wonne! Hinreissender, genauso prächtig groovender, wie traumhaft melodischer Red Dirt Roots-, Americana- und Countryrock, der zu dem besten gehört, was das Genre zu bieten hat. Die Songs sind fantastisch! Vier Jahre war Rob Baird in sich gekehrt, um sich in seiner typischen Art mit aktuellen Dingen des Lebens wie Trubel, Ausdauer, Einsamkeit, Zurückweisung oder Depression thematisch in seinen neuen Songs auseinander zu setzen und betrieb damit auch ein wenig Selbstfindung in eigener Sache. "Wrong Side Of The River" heißt seine neue Scheibe und führt den Weg seiner beiden schon extrem starken Vorgänger konsequent fort. Das Album ist erneut ein zehn Stücke umfassendes, kleines Meisterwerk geworden, das einen von vorne bis hinten mit seiner Magie gefangen hält. Baird hat die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Scott Davis beendet und in Brian Douglas Philipps, einen neuen Multi-Instrumentalisten (guitars, keys, pedal steel, harmony vocals) als kongenialen Partner an seiner Seite gewonnen, der als Mitspieler, Songwriter und Produzent einen erheblichen Beitrag zu dem herausragenden Gesamtergebnis geleistet hat. Die Musikerriege wurde zu früher komplett ausgetauscht und bewegt sich diesmal mit Jacob Hilddebrand (guitars, banjo), Z Lynch (bass, harmony vocals), Fred Mandujano (drums, percussion) und Jamie Harris (harmony vocals) in einem recht überschaubaren, aber umso kompetenteren Rahmen. Beim Songwriting ist aus älteren Tagen nur Rick Brantley als Co-Writer bei einem bärenstarken "Oklahoma" übrig geblieben (unglaublich melodischer, dennoch herrlich "gritty" und mit einem von effektvollen Gitarren- und Keyboard-Klängen und einem tollen Drive nach vorn getriebener, flüssiger Red Dirt Country-/Americana-Rocker),ansonsten assistierten Douglas Philipps und Leute wie Ruston Kelly und Ben Danaher. Am typischen Rob Baird-Stil, einer dezent melancholisch und introvertiert klingenden Melange aus Country, Red Dirt, Americana und Roots Rock, wurde aber so gut wie nichts verändert. Gut so! Schon das Auftaktstück "Ain't Nobody Got A Hold On Me" (unterkühlte Retro Bariton-E-Gitarre, tolles Solo, hallende Orgel-Untermalung) mit seinen atmosphärischen Stimmungs- und Tempowechseln (starker Powerrefrain) lassen einen tief in Bairds Seelenleben eintauchen. Hat irgendwie den Vibe eines jungen Rodney Crowell. Ganz toller Song! Danach "bettelt" Rob in der mit wundervoller Steelguitar verzierten flockig, flotten Countryrocknummer "Mercy Me" hingebungsvoll um Verzeihung (tolles Steel-/Barotone Guitar-Zusammenspiel, traumhafte Melodie). Einer der wichtigsten Co-Writer dieses Albums ist der texanische Songwriter Mando Saenz. Der liefert in seiner unkonventionellen, rootsigen Manier die Ideen und Texte sowohl für das brillante, dezent Rockabilly-umwehte "Pocket Change" als auch für die edle, ruhige, staubige, dabei wunderschöne Americana-Ballade "Horses" (tolle Akustikgitarre). Zwei absolute Highlights! Herrlich auch die wunderbare, reduzierte Ballade "Run Of Good Luck", bei dem sich die Instrumente wie Piano, Steel und Akustikgitarre sehr erhaben miteinander verbinden. Großartig hier zudem der Baird assistierende, texanisch gefärbten Harmonie-Gesang von Jamie Harris. Der Titeltrack "Wrong Side Of The River" begeistert mit leicht psychedelischem Teint, in einem klasse, ein wenig an Jason Isbell erinnernden Rootsrock-Ambiente mit kernigen Gitarren und Robs exzellenter Gesangsleistung. Das eingängige, mit einem sehr melodischen Refrain ausgestattete "Mississippi Moon" wäre wohl eine potentielle Cover-Option für die Eli Young Band. Am Ende sinniert Baird voller Melancholie in "When I Go", was wohl passieren würde, wenn er fortgeht. Die dritte Fremdkomposition des Werkes "Cowboy Cliche" (Orgel, E-Gitarren-Fills, dezente Bläser), von dem bei Carnival Music unter Vertrag stehenden Songwriter Peter Hultquist, räumt mit Cowboy-Klischees auf und beendet sehr atmosphärisch und ruhig ein weiteres hervorragendes Baird-Exemplar. "Wrong Side Of The Rive“ ist eine erneute absolute Glanzleistung des Protagonisten. Möge Rob Baird sich vielleicht in seinem Gefühlsleben auf der f"alschen Seite des Flusses" wähnen, so hat er musikalisch längst den richtigen Weg eingeschlagen. Welch ein beeindruckendes Teil. (Daniel Daus)

Das komplette Tracklisting:

1. Ain't Nobody Got a Hold on Me - 3:50
2. Mercy Me - 3:47
3. Pocket Change - 3:56
4. Run of Good Luck - 3:45
5. Wrong Side of the River - 4:28
6. Oklahoma - 3:38
7. Horses - 4:25
8. Mississippi Moon - 3:39
9. When I Go - 4:26
10. Cowboy Cliche - 4:48

Art-Nr.: 9179
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 14,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Ain't nobody got a hold on me
Mercy me
Run of good luck
Wrong side of the river
Oklahoma
Horses
Mississippi moon

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Chambers, Kasey - carnival [2006]
Wo zaubert sie nur diese fantastischen Songs her? Die australische Vorzeige-Singer/Songwriterin Kasey Chambers (ex Dead Ringer Band) beglückt uns mit ihrem nunmehr vierten Soloalbum, das, wie sollte es auch anders sein, einmal mehr ein musikalisches Niveau erreicht, das nur ganz wenigen Künstlern vergönnt ist! In 12 traumhaften Songperlen zieht sie uns mit all ihrer Ausstrahlung und ihren faszinierenden, künstlerischen Eigenschaften unwiderstehlich in ihren Bann und vollzieht eine musikalische Verführung, deren Reizen man sich zu keiner Sekunde entziehen kann. "Carnival" ist eindeutig Kasey's bis dato modernstes, experimentierfreudigstes, ja vielleicht sogar "rockigstes" Album, mit dem sie ein Terrain betritt, das die immer da gewesenen Countryelemente nahezu komplett außen vor lässt! Ähnlich wie ihre Kolleginnen Lucinda Williams oder Emmylou Harris auf ihren letzten Alben vereint sie durchaus raue, rootsige Americana-Elemente mit einer angenehmen, sehr zeitgemäßen "contemporary" Rock-Pop-Mentalität, die auch Parallelen zu Leuten wie Shawn Colvin, Rosanne Cash, Patty Griffin, Natalie Merchant oder gar den Counting Crows zulassen. Die Songs stecken voller exquisiter, traumhafter Melodien und purer Schönheit, wirken auf der einen Seite ursprünglich und "rough", auf der anderen Seite aber vollkommen rein und klar. Der abermals von Bruder Nash Chambers perfekt produzierte Sound steckt voller Transparenz und klingt ungemein sauber. Begleitet wird sie diesmal von einer Garde der besten Musiker Australiens, unter ihnen der ausgezeichnete Gitarrist Mark Punch, Midnight Oil's Jim Moginie an den Keyboards und ebenfalls Gitarre, sowie dem großartigen Drummer Michael Barker, etatmäßig "angestellt" beim exzellenten John Butler Trio! Ein paar Songbeispiele: Es beginnt mit der prächtigen, zwischen recht ruhigen und kraftvollen (im Refrain) Momenten hin und her schwankenden, leicht poppigen, knackigen und sehr melodischen, "modernen", auch textlich exquisiten Americana-Nummer "Colour of a carnival", ausgestattet mit einer sehr feinfühligen, klar abgegrenzten Instrumentierung aus unaufdringlichen Gitarren- und Keyboard-Klängen, die immer wieder mittels durchaus rauer Intermezzi (erdige E-Gitarre) ihre nötige Portion "Grit" beinhaltet, gefolgt von dem flotten, mit toller Percussion und klasse Gitarren ausgestatteten, erneut herrlich melodischen, lockeren Roots-/Americana-Rocker "Sign on the door", der eine dermaßen positive Ausstrahlung verbreitet, die einen unmittelbar zum Mitwippen veranlaßt. Klasse! Hat etwas von Julie Miller und Patty Griffin! So kann man jede weitere Nummer aufzählen. Jeder einzelne Song hat seinen Reiz, birgt eine immense Spannung in sich und wird somit zu einem Höhepunkt des Albums. Ob die feine, von schönen Gitarren und gediegenen Cello-Ergänzungen getragene Midtempo-Nummer "The rain", das rootsige, bluesige, fast schon ein wenig swampig wirkende, auf einem tollen Groove basierende, mit starker Percussion und würziger Wah Wah-Gitarre instrumentierte, fantastische "Light up a candle" (starkes, zerriges, dreckiges Gitarrensolo), die gleichermaßen fragil wie energisch wirkende, von exzellentem E-Piano, erdigen Gitarrenläufen und tollem Mundharmonikaspiel bestimmte, staubtrockene Roots-/Americana-Ballade "Hard road" (vorgetragen im Duett mit dem Sänger der australischen Rockband "Powderfinger"), die lockere, flockige, wieder sehr melodische Americana-Rock/-Pop-Nummer "Nothing at all", das mystische, leicht psychedelisch angehauchte, aber sehr rootsige, mit würzigen Gitarrenlicks gespickte "Railroad" oder der fulminante, richtig "laute", dreckige, mächtig abgehende Rootsrock-Feger "I got you now", dem man gar punkige Rhythmen bescheinigen kann - es gibt einfach keinen Aussetzer! Kasey Chambers ist erneut ein kleines Meisterwerk gelungen! Wie heißt es so schön in einem australischen Statement zu "Carnival": "So roll up, roll up.... and join Kasey Chambers as she takes you on an exciting new ride!" Viel Spaß dabei - es ist der pure Genuß!

Das komplette Tracklisting:

1. Colour Of A Carnival - 3:23
2. Sign On The Door - 4:16
3. The Rain - 3:42
4. Light Up A Candle - 2:47
5. Hard Road - 3:59
6. Nothing At All - 3:21
7. Railroad - 4:21
8. I Got You Now - 3:14
9. Dangerous - 5:04
10. Surrender - 3:55
11. You Make Me Sing - 4:10
12. Don't Look So Sad - 4:02

Art-Nr.: 4329
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

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Mulholland Band, Luke - further [2008]
Längst "out of print" und nicht mehr zu belkommen. Wir haben noch ein letztes Exemplar!

Rar! Schwer erhältliches Debut der fantastischen Luke Mulholland Band! Als wir vor einiger Zeit das zweite Album der Truppe um den jungen "Wunderknaben" aus Bosten/Massachusetts, "Midnight carnival" in unser Programm aufnahmen, war die Resonanz sensationell. Ihr packender, jammiger, Blues- und Psychedelic-inspired Classic-Rock kam bei unseren Kunden dermassen gut an, dass sofort massive Nachfragen nach dem Debut der Band aufkamen. Es hat zwar etwas gedauert, doch wir haben tatsächlich noch einige Exemplare des 2008 erschienenen Werkes "Further" auftreiben können. Und Leute, es hat sich gelohnt, denn auch das Debut der Jungs ist, obwohl nur 8 Songs mit rund 31 1/2 Minuten Spielzeit umfassend, schlichtweg ein Knüller! Ein Bluesrock-Killerteil mit einer gepflegten Jamrock-Neigung. Ja, "Further" ist deutlicher bluesrockiger ausgerichtet als "Midnight carnival", was aber der Klasse keinen Abbruch tut. Luke Mulholland ist ein Ausnahmetalent. Er war, als das Debut erschien, gerade mal 19 Jahre alt. Doch Mulholland hat sich seiner Musik mit Herz und Seele verschrieben. Er spielt auf, als sei er ein mit allen Wassern gewaschener alter Hase, angetrieben vom ewigen Hunger nach seiner geliebten Musik. Er ist ein großartiger, bereits ungemein reifer Songwriter, ein bravouröser Sänger mit einer dem Genre entsprechenden, rauen, erdigen, kraftvollen, Whiskey-resistenten Stimme, hinter der man eher einen 30 Jahre älteren Frontmann vermuten würde, und er ist ein fantastischer Gitarrist. Bereits im zarten Alter von 10 Jahren griff er zur Gitarre, entdeckte solche Rock-Legenden wie Led Zeppelin, die Doors und Jimi Hendrix und begann deren Soli nachzuspielen. Sein Vater unterstützte ihn dabei sehr. Eines der ersten Stücke, die er vor Publikum präsentierte, war J. J. Cale's "Cocaine". Dann entwickelte sich alles sehr schnell. Schon im mittleren Teen-Alter hatte er regelmässige Auftritte. Sein riesiges Talent an der Gitarre wurde über die lokalen Grenzen hinaus bekannt. Er lernte Leute wie Richie Sambora und Jeff Healey kennen, die von ihm begeistert waren und ihn kräftig unterstützen. Schnell ergaben sich Gigs als Opener für solche Bands wie The Marshall ucker Band, The Allman Brothers Band, Mountain und andere. Heute stehen bereits komplette, gemeinsame Tourneen mit solchen Größen wie beispielsweise Blues Traveler und Dickey Betts & Great Southern zu Buche. Vor allem mit Dickey Betts jammte er während dieser Tour immer wieder ausgiebig. Die Songs von "Further", übrigens alle von Mulholland komponiert, sind ausnahmslos exzellent strukturiert und bleiben klasse hängen. Dazu kommen sie in einem toll produzierten, ungemein kraft- und druckvollen, satten, saftigen Sound. Schön auch, wie gesagt, das allgegenwärtige Jamflair und die stets hervorragende Melodik. Es passt alles zusammen! Nach dem wunderbaren, schön fetten Instrumental-Intro "Go" (tierischer Orgel-Background und bäriges Wah Wah Lead-Gitarren-Spiel) startet die Band dann mit dem straighten, krachenden Hammer-Bluesrocker "Cold night" mit Vollgas durch. Die geradeaus nach vorn gehenden Drums geben einen forschen Powerrhythmus vor, doch nach ein paar Minuten gibt's im Break einen klasse Tempowechsel, hin zu einem wunderbar erdigen, getragenen Blues-Feeling, gipfelnd in einem brennenden, satten, großartigen E-Gitarren-Solo des Meisters. Packend! Da hört man Spuren von Hendrix, den Buddaheads, Mato Nanji's Indigenous und Gov't Mule. Das folgende, leicht Stevie Ray Vaughan-beeinflusste "Rambling on my mind" ist der nächste Knüller: Ein herrlich groovender, von tollem Slide-Spiel Mulholland's kraftvoll und "fleischig" in Szene gesetzter Midtempo-Bluesrocker vom Allerfeinsten. Das Slide-Solo des Bandleaders ist einfach klasse, wie auch sein Gesang und die prächtig hängen bleibende Struktur des Songs. Hat zudem ein schönes Southern-/Jam-Flair. Das großartige Titelstück, der Monster-Bluesrocker "Further", wird von mächtig schweren Riffs und zündenden Slide- und Lead Gitarren-Linien bestimmt, während das starke, leicht funky groovende "Caught up in a dreram" etwas von Hendrix, von Led Zeppelin und einen Hauch von Free aufweist. Das abschliessende "Drowning" hingegen besticht mit lockerem Doobie Brothers-Feeling (schönes Zusammenspiel von akustischen und elektrischen Gitarren), wirkt aber dennooch sehr kraftvoll. Welchen Song man auch herasupickt, sie sind alle saustark! Was wir schon bei der Rezension zu "Midnight carnival" gesagt haben, trifft auch hier uneingeschränkt zu: Das sind die Bands, die die Rock-Welt braucht. Long live the Luke Mulholland Band...

Das komplette Tracklisting:

1. Go (1.58)
2. Cold Night (4.11)
3. Rambling On My Mind (3.45)
4. My Angel (3.32)
5. Further (4.48)
6. The Last Verse (5.28)
7. Caught Up In A Dream (3.30)
8. Drowning (4.12)

Art-Nr.: 7600
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Einzelstück || Typ: CD || Preis: € 16,90

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Go
Cold night
Rambling on my mind
Further
Caught up in a dream
Drowning

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Parlor Mob, The - and you were a crow [2008]
Es ist einfach wunderbar, wenn junge Bands ihr Herz und ihre Seele dem klassische Rock'n Roll der Siebziger verschrieben haben und die Tradition ihrer musikalischen Väter voller Idealismus, voller Authentizität, aber auch mit der nötigen Portion frischem Wind in die heutige Zeit transportieren. The Parlor Mob, ein großartiges Quintett aus Red Banks/New Jersey tun dies mit Glanz und Glorie. Mark Melicia (Gesang), Dave Rosen und Paul Ritchie (jeweils Gitarre), Nick Villapiano (Bass) und Drummer Sam Bey gelingt mit "And you were a crow" ein exzellentes Debut allerbester Guitar-driven Seventies Retro Classic Rock-Mucke voller Hard Rock-, Blues-, Progressive-, und Boogie-Bezüge im Fahrwasser solch junger Kollegen wie Wolfmother, The Answer oder Rose Hill Drive, deren durchweg erstklassiges Songmaterial in den Einflüssen solcher Klassiker wie Deep Purple, Uriah Heep, Captain Beyond, ZZ Top und vor allen Dingen Led Zeppelin fundamentiert ist. Krachende, straighte Riffs, massive E-Gitarren (bei dem ein oder anderen Stück ergänzt von unaufdringlichen, aber effizienten Keyboard-Klängen), hervorragend hängen bleibende, kraftvolle Hooklines, eine druckvolle Power, jede Menge Dynamik, prächtige Grooves und inspirierter Lead-Gesang (emotional, intensiv, manchmal geht Mark Melicia geradezu "sirenenhaft röhrend" aus sich heraus - erinnert zuweilen ein wenig an Rush's Geddy Lee) bestimmen das Geschehen. Dabei schaftt es die Band in beeindruckender Art und Weise musikalische Klasse (kein Zweifel, die Jungs verstehen in Handwerk) mit jugendlicher, rotzfrecher Unbekümmertheit zu vereinen. Das kompakte, sehr direkte und straighte, aber immer mal wieder durch intelligente, raffinierte Breaks und Rhythmen geschickt aufgepeppte Songmaterial kommt weitestgehend ohne ausufernde Instrumentalschlachten aus, was aber keineswegs die zwanglose Spielfreude und schon gar nicht die Power und Energie der Truppe schmälert - im Gegenteil, die ist stets präsent. So startet das Album auch gleich mit dem fulminanten, großartigen Boogie-Kracher "Hard times" volles Rohr durch, dem man einen gewisse ZZ Top-Groove deutlich anmerkt. Massive Gitarrenriffs fliegen einem um die Ohren, ein powernder Drive, großartiger Led Zeppelin-inspirierter Gesang - die Band legt los, als gäbe es kein Morgen! Und mit dem kochenden, erneut Vollgas gebenden "Dead wrong" legen sie sofort noch einen mit entsprechend hoher Schlagzahl drauf. Welch eine Power, welch ein abgehender, "fauchender" Retro-Fetzer! Das Rock'n Roll-Fieber steigt! Dann das bärenstarke "Everything you're breathing for": Wunderbar melodische Gitarrenlinien, eine hinreißende Hookline und ein betörender Groove erzeugen eine herrlich trockene, dreckige Atmosphäre und ein unwiderstehliches Retro-Feeling. Ein famoser Rock-Song, der voller Spannung zwischen zurückhaltenden Momenten und krachenden Attacken hin und her schwankt und sich dabei tief in unseren Gehörgängen einnistet. Ein satter Gitarrenmantel wird von dezenten Keyboard-Klängen unterstützt. Der klasse Rhyhmuswechsel im Break besticht mit einem starken, kurzen, wieselflinken Twin Gitarren-Solo. Viel Led Zeppelin-Flair, doch auch eine leichte Southern-Brise ist spürbar. Nach dem nächsten, klasse, straighten Riff-Knaller ("The kids") zeigt die Band bei dem langsameren, von einem gewissen Progressive-Touch durchzogenen, großartigen "When I was an orphan" schließlich, wie gekonnt sie auch akustische Gitarren in ihrer Musik zu integrieren in der Lage ist. Gewinnt im Verlauf der Zeit stetig an Power. Eine klasse Nummer! Weitere, hervorragende Losgeh-Nummern voller Boogie- und Riff-Vehemenz hören wir mit dem fulminanten "Carnival of crows", dem dampfenden "Real hard headed" und dem von einem saustarken, sehr raffinierten Rhythmus bestimmten "Bullet" (voller Deep Purple-Mark III-inspirierter Riffs), das sich fast wie eine Mischung aus Free, Humble Pie und Led Zeppelin aus den Lautsprechern drückt, während mit dem leicht folkig angehauchten "Can't keep no good boy down" und dem fast schon ein wenig episch daher kommenden, starken, 8 1/2-minütigen "Tide of tears" zwar nicht die Kraft und Energie, aber doch das Gaspedal zugunsten eines balladeskeren Flairs ein wenig zurückgenommen wird. Doch was die Band auch anpackt, es hat Hand und Fuß! "The Parlor Mob consider themselves to be very simply a rock and roll band" - und geanau das demonstrieren sie eindrucksvoll mit Spielwitz und großem musikalischen Talent. Eine tolle Truppe mit einem sehr starken Debut, das schon jetzt Lust auf mehr macht! Das Feuer der goldenen Siebziger Rock'n Roll-Ära brennt in solchen Bands wie The Parlor Mob weiter. Möge es nie erlöschen...

Art-Nr.: 5711
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 14,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Hard times
Everything you're breathing for
When I was an orphan
Carnival of crows
Real hard headed
Tide of tears

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Underwood, Carrie - carnival ride [2007]
Carrie Underwood, die Gewinnerin der 4. American Idol-Staffel im Jahre 2005, hat mit ihrem Debüt "Some Hearts" bereits alle Rekorde gebrochen. Das Album ist mittlerweile sechsfach mit Platin ausgezeichnet worden und hält sich selbst zwei Jahre nach der Veröffentlichung immer noch in den Billboard-Country-Charts unter den Top-Twenty. Selbst die in den Staaten ebenfalls überaus erfolgreiche Kelly Clarkson konnte ihr in dieser Hinsicht nicht das Wasser reichen. Nicht zu vergessen die Awards und Grammys, die sie zusätzlich einheimste. Ein Bilderbuch-Karrierenstart also, sicherlich auch ein Verdienst ihres guten Managements, das mit viel Gespür für die Zeit im Hintergrund agiert. Auch mit ihrem neuen Album "Carnival Ride" macht Carrie Underwood eindeutig klar, dass der Vorgänger mitnichten eine Eintagsfliege war, im Gegenteil, es wird erneut zum Großangriff auf die renommierte Konkurrenz im Countrypop-Genre geblasen. Überraschend rockig geht’s beim Opener "Flat On the Floor" zur Sache und man ist erstaunt, was für dreckig rotzige Töne aus diesem so lieb und sympathisch erscheinenden Wesen herausgeröhrt werden. Ein schwer stampfender Countryrocker, unterstützt von exzellenter Banjo- und E-Gitarren-Arbeit, wobei man spontan in den Songwriting-Credits (wie auch beim später folgenden humorvollen "Last Name") auf John Rich (Big & Rich) tippen würde, der aber bei diesem Werk nicht involviert wurde. Bei "All-American Girl" wird dann in peppiger New-Country-Manier ihrem "Mädchen von nebenan"-Image bestens Tribut gezollt. Die erste Single "So Small" kommt als Powerballade mit typisch emotionalem Bombast (Carrie holt stimmlich alles aus sich heraus, heulende Steel und seufzende Streicherarrangements) im Refrain daher und könnte als Bewerbung für ein eventuell anstehendes großes Hollywood-Film-Epos aussichtsreich ins Rennen geschickt werden. Davon gibt es mit "Just A Dream" (überraschend kriegskritischer Text), "I Know You Won’t" und "Wheel Of The World" noch weiteren Nachschlag, wobei sich Carrie hier durch ihre vokale Variabilität auszeichnet. Beim Rest wird dann so ziemlich alles abgedeckt, was der musikalische Zeitgeist momentan hergibt. "Get Out Of This Town" erinnert mit Stevie Nicks-verdächtigem Refrain an die glorreichen Fleetwood Mac-Tage, bei "Crazy Dreams" wird sich mit einem markanten Banjo-/E-Gitarren-Intro ziemlich unverblümt an Keith Urban's "Better Life" vergriffen, bei "You Won’t Find This" gibt es geschickt verschachtelten, souligen R & B mit einer Portion Country (Alecia Keys lässt grüßen), mit dem Randy Travis-Cover "I Told You So" wird die "Pure Country"-Klientel bedient (Carrie singt wie die jungen Reba McEntire und Tammy Wynette), bei "The More Boys I Met" (lustiger Text) und "Twisted" bewegt man sich zwischen Jo Dee Messina und Shania Twain. Insgesamt ein kraftvolles, von Mark Bright produziertes Album, das sicher erneut den Nerv der Zeit treffen wird, wie es sich auch in den Charts bereits andeutet (Single Platz 3, Album Platz 2 hinter den Eagles). Carrie war diesmal etwas stärker als beim Vorgänger am Songwriting beteiligt (neben vielen prominenten Komponisten wie u.a. Brett James, Steve McEwan, Chris und Hillary Lindsey, Gordie Sampson, Neil Thrasher, Tom Shapiro), was die Musiker betrifft, wurde natürlich auch fast alles involviert, was Rang und Namen hat (Eric Darken, Paul Franklin, Jonathan Yudkin, Aubrey Haynie etc.), wobei Ilya Toshinsky (Bering Strait) am Banjo und Tom Bukovac an der E-Gitarre die bleibendsten Eindrücke hinterlassen. Hervorheben muss man eindeutig Carrie's viel ausgeprägter und reifer wirkende Gesangsleistung, die sich mit den großen Diven der Zunft wie Martina McBride, Faith Hill, Shania Twain, LeAnn Rimes schon jetzt locker messen kann. Unserer Prognose zufolge wird dieses Album aufgrund seiner Vielseitigkeit wieder zum Dauerbrenner und Verkaufshit werden. Die Carrie Underwood-Erfolgsstory geht also garantiert weiter! (Daniel Daus)

Art-Nr.: 5328
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 6,90

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