Nach dem überaus großen Erfolg mit seinem 2001er Debutalbum legt der junge Mann aus Oklahoma nun mit "The dreamer" das oftmals so schwierige Zweitwerk vor. Doch er schafft die Hürde spielend - es ist erneut ein klasse Album geworden. Die neuen Songs stehen den alten wirklich in nichts nach, sind teilweise sogar noch klüger ausgewählt, bzw. noch besser und reifer geworden. In Zeiten, in denen die musikalischen Trends des modernen Nashvilles das Wort "Country" manchmal nur noch erahnen lassen, könnte Blake Shelton zu jenen Vertretern einer neuen, jungen Generation gehören, die aufgrund ihrer tief in den Country-Traditionen verankerten Wurzeln, mit ihrem "Back to Country-movement" Music City wieder auf den rechten Weg führen. Das Potential dazu hat er allemal. Textlich wie musikalisch hören wir hier allerbesten, astreinen, kanckigen Country/New Country ohne Schnickschnack, der mit seinen zeitlosen, wie peppigen Arrangements auf ganz selbstverständliche Art und Weise traditionell und modern zugleich rüberkommt. Sehr geschickt werden hier immer wieder klassische Countryinstrumente wie Banjos und Fiddles mit fetten, rockigen Gitarren kombiniert. Und was hat dieser Bursche für eine starke, klare und kräftige Stimme! Eröffnet wird das Album mit der knalligen, puren, "heavy" Country-Nummer "Heavy liftin'", die sofort die soeben getroffene Aussage belegt. Krachendes Schlagzeug, cooles Banjo und satte E-Gitarren vereinen sich hier prächtig und heizen damit den Cowboys dieser Welt gleich richtig ein. Der Song bringt die tanzwilligen Gäste eines jeden Countrysaloons gleich auf die richtige Betriebstemperatur. Danach folgt der erste große Single-Hit dieses Albums: "The Baby", eine wunderschöne Country-Ballade mit einer tollen Melodie, feiner Mundharmonika, unaufdringlicher Fiddle und herrlicher Steelguitar, befindet sich bereits in den Top 5 der Billboard Country-Singles-Charts, mit dem Pfeil steil nach oben. Doch das bleibt mit Sicherheit nicht der einzige Hit! Da haben wir zum Beispiel noch das ganz großartige "Asphalt cowboy", das das Potential hat, DIE Trucker-Hymne 2003 werden zu können. Mit seiner herrlich zur Geltung kommenden Stimme singt er in Begleitung von wunderbaren Gitarren und großartiger Steel, eingebunden in ein knackiges, aber lockeres Midtempo-Arrangement, von der Arbeit eines Truckers, der seine Liebste immer wieder verlassen muß um jede Nacht seinen Job zu erledigen. "I don't wanna leave your side for that lonesome road, but here I go climbing back behind the wheel, of fifty feet of chrome and steel", heißt es da unter anderem. Sehr stark ist auch das Titelstück "The dreamer", in dem er von seiner eigenen Karrieregeschichte erzählt, von einem Traum der für ihn zur Realität wurde. Hitverdächtig sind weiterhin die gewaltige Power-Ballade "Underneath the same moon", der pure Honky Tonker "Georgia in a jug" und der wilde, Gitarren getränkte Hillbilly-Countryrocker "Playboys of the southwestern world". Schon beim ersten Album haben wir gemutmaßt, Nashville habe einen neuen Star - das können wir nur bestätigen. Mächtige Konkurrenz für Alan Jackson, Toby Keith, Mark Chesnutt, Tracy Byrd & Co.!
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