2 Mädels, 2 Gitarren - was für eine Energie! Mit ihrem neuen Album "Self made man" sind sie endgültig "on top", werden sie sich endgültig in den Herzen der Bluesrock-, Southern Rock- und Rootsrock-Fans festsetzen. Larkin Poe sind die beiden in Atlanta/Georgia aufgewachsenen, heute in Nashville/Tennessee lebenden Schwestern Rebecca (lead vocals, guitars, keyboards) and Megan Lovell (lap steel guitar, background vocals), unterstützt von den beiden Mitstreitern Brent "Tarka" Layman am Bass und Kevin McGowan am Schlagzeug. Die musikalische Karriere von Rebecca und Megan begann 2005, als sie zusammen mit ihrer dritten Schwester Jessica die Bluegrass-Band The Lovell Sisters gründeten, mit der sie durchaus erfolgreich waren. 2 Alben, Auftriite in der Grand Ole Opry und beim renommierten Bonnaroo Music Festival standen u.a. zu Buche. Im Jahre 2009 trennten sich die Lovell Sisters und ein Jahr später gründeten Rebecca und Megan Larkin Poe, womit sie sich schließlich ihren ganzen musikalischen Einfüssen, ihrer DNA, die sie im Blut haben und ihren ganzen Vorlieben, vom Rootsrock zum Country, vom Soul zum Gospel, und vor allen Dingen vom Blues zum Southern Rock hingaben. Das erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man die Musik von Larkin Poe hört, ist deren ungezähmte, spürbare Power. Ihre raue, authentische, und doch überaus zeitgemäße Blues- und Southern-Power, ihre dreckige, packende Gitarren-Dominanz (Rebecca's fette E-Gitarre und Megan's furiose Lap Steel-/Slide-Gitarre), sowie Rebecca's großartiger, kraftvoller, bluesiger Gesang. Immer mal wieder werden die beiden, durchaus nachvollziehbar, als "the little sisters of the Allman Brothers" bezeichnet. Ihr neues, baumstarkes Album "Self made man" zeigt das in Vollendung. Herrlich, wie sich die beiden und ihre Band durch eine immer raue, dreckige, southern-rootsige Blueslandschaft wühlen, immer mal wieder mit Spuren von swampigem Hill Country Blues, Gospel, oder erdigem Americana und (Outlaw)Countryrock. Und es rockt und kocht, zuweilen ordentlich hart, bei aller musikalischen Freuiheit, Unabhängigkeit und Variabilität aber auch hervorragend strukturiert. Los geht's gleich mit einer "Wucht" von einem Opener, dem brodelnden Bluesrocker "She's a self made man". "This is classic, rising and falling blues, turned up to the max", mächtig rau und dreckig, voller southern-fueled Gitarrenpower. Stark der von paralleler Lead Gitarre begleitete, erdige Gesang von Rebecca Lovell, aber auch Megan's glühendes Slide-Solo. Klingt ein wenig als würden Jimmy Page und Duane Allman zusammen jammen. Großartig! Die Melodie stimmt ebenso. Man fühlt unmittelaber den "Spirit", mit dem die Mädels am Werk sind. In eine ähnliche Kategorie ist der folgende, famose Bluesrocker "Holy ghost fire" einzuordnen. Kommt mit gewaltiger Energie und prächtiger Gitarrenarbeit der beiden Protagonistinnen, mit einem schön swampigen Groove, natürlichem Southern-Esprit und einer klasse Melodie. Das Bluesfeuer brennt weiter mit dem starken "Keep diggin'", wie auch dem brodelnden, schweißtreibenden, southernrockin' Boogie "Back down south", bei dem sich Kollege Tyler Bryant mit erstklassiger Gitarrenarbeit zusätzlich einbringt. Ganz groß auch das gospelige, aber sehr energetisch und rau interpretierte, uralte Blind Willie Johnson-Cover "God moves on the water" (mit zusätzlichem Text von Rebecca und Megan Lovell), der herrliche, flotte, lockere, dennoch dreckige, prächtig ins Ohr gehende, von einem triefenden Southern-Flair durchzogene Americana-/Countryrocker "Tears of blue to gold" (Megan's Lap Steel kling hier wie eine Pedal Steel), das von tollem Resonator Guitar- und Lap Steel-Zusammenspiel geprägte, rootsige, southern-bluesige, sumpfige "Danger angel", der genauso bluesige wie rootsige, von einem schönen Americana-Feeling durchzogene Southern Rocker "Ex-Con" (tolle Gitarren), wie auch der das Album abschließende, starke, gut gelaunte, Countrystampfer "Easy street". Schon das vergangene Larkin Poe-Album "Venom & Faith" wurde zu Recht groß gefeiert und erhielt verdientermaßen eine Grammy-Nominierung, doch mit "Self made man" ist ihnen ohne jeden Zweifel ihr bisheriges Meisterstück gelungen. Ein famoser, unglaublich cooler, rauer, dreckiger Southern-, Roots-, Bluesrock-Ritt auf der Höhe der Zeit.
Das komplette Tracklisting:
1. She’s A Self Made Man - 3:01
2. Holy Ghost Fire - 3:22
3. Keep Diggin’ - 3:13
4. Back Down South (feat. Tyler Bryant) - 3:54
5. Tears Of Blue To Gold - 3:12
6. God Moves On The Water - 2:44
7. Every Bird That Flies - 3:40
8. Scorpion - 3:13
9. Danger Angel - 2:27
10. Ex-Con - 3:56
11. Easy Street - 2:17
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