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Lively, Mason - stronger ties [2018]
Prächtiges, wunderbar vielseitiges Debut des hoch talentierten, jungen Texaners Mason Lively (der Bursche ist gerade mal zwanzig Jahre alt, performt aber schon wie ein "alter Haudegen"), dem mit "Stronger ties" gleich ein satter Volltreffer gelingt. Dem aus Victoria/Texas stammenden jungen Mann gelingt eine extrem gut ausbalancierte Mischung aus kernigem, rootsigem Country, Countryrock, Americana und diesem wunderbaren, in Texas und Oklahoma beheimateten, tollen, angerauten Red Dirt-Sound. Sofort kommen einem Kollegen wie Pat Green, die Casey Donahew Band, Wade Bowen, die Randy Rogers Band, aber auch New Country-Artists wie Dierks Bentley und Eric Church in den Sinn, von all denen sich Spuren in Lively's Musik wiederfinden. Die Songs stecken voller Energie, mal richtig rockig, mal locker flockig, sind variabel, sehr melodisch, und doch mit einer rootsig erdigen Grundnote und zuweilen auch einem Hauch von Southernflair versehen. Erstklassig produziert hat Texas-Maestro Pat Manske, der auch gleich noch eine Vielzahl hochkarätiger Gäste wie Bukka Allen (keyboards), Reckless Kelly's Cody Braun (Fiddle) und Pedal Steel-As Lloyd Maines mit ins Studio gebracht hat. Eine erstklassige Figur gibt auch Lead Gitarrist Carson Popp ab, der mit teils schön satten Soli glänzt. Schon der erdige, abwechslungsreich arrangierte, southern-fueled Opener "Heavy troll", ein fetter Countryrocker mit viel Power und klasse E-Gitarren-Licks, setzt einen ersten Glanzpunkt. Doch das ist bei weitem nicht der einzige, denn es geht munter so weiter: Zum Beispiel mit dem leicht folkig und rootsig angehauchten, Fiddle-, Mandolinen-, und Banjo-betonten, aber auch mit fetter E-Gitarre aufwartenden "Early grave", der herrlich lockeren, wieder mit einem Hauch von Souther-Roots versehenen Red Dirt-Countrynummer "Worry about nothing" (tolle Melodie, dezente Banjo-Untermalung, hintergründige Orgel, feine Mundharmonika und großartige E-Gitarre), dem ebenso flockigen, von hinreißenden Pedal Steel Guitar-Linien Lloyd Maines' durchzogenen "Hard to let go", dem furiosen, dabei durchaus traditionell verwurzelten "Rockin' Country"-Knaller "Roleplay", das darmatisch anmutende, äußerst dynamisch, mit viel Drive intonierte "Ballad of the broken heart" (kenige E-Gitarre mit tollem Solo), dem gut nach vorn gehenden Red Dirt-Countryrocker "Lonely comes back around", bis hin zu der wundervollen, lupenreinen Country-Ballade "Angel wings", bei der Lloyd Maines mit seiner Pedal Steel erneut einen großen Auftritt hat. Keine Frage, Mason Lively gelingt ein beeindruckend starkes Debut, das ihm, sowohl in der texanischen Country- und Countryrock-Szene, aber auch in der Red Dirt-Community eine Menge Gehör verschaffen wird. Wenn der junge Bursche so weiter macht, steht er möglicherweise vor einer großen Zukunft. Richtig klasse, dieses Album!

Das komplette Tracklisting:

1. Heavy Toll - 4:01
2. Early Grave - 3:34
3. Worry About Nothing - 3:45
4. Hard To Let Go - 3:56
5. Roleplay - 3:05
6. Right Back To You - 3:49
7. Ballad Of The Broken Heart - 3:04
8. Lonely Comes Back Around - 2:27
9. Worth The Fall - 3:17
10. Angel Wings - 4:03

Art-Nr.: 9683
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Heavy toll
Worry about nothing
Hard to let go
Roleplay
Ballad of the broken heart
Lonely comes back around
Angel wings

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Németh, John - stronger than strong [2020]
"Blues dynamo" John Németh, in der amerikanischen Soul-/Blues-/Bluesrock-Gemeinde höchst geschätzter Harmonica-Virtuose, und ein mit einer tollen, kraftvollen Stimme gesegneter Sänger, präsentiert mit dem schön erdigen, natürlich rauen "Stronger than strong", sein nun schon zehntes Album, das ohne Zweifel ein neues Highlight seiner bisherigen Karriere darstellt. Der junge, in Boise/Idaho aufwachsende Teenager fühlte sich in den frühen Neunzigern zunächst von den damals angesagten Hip-Hop-Sounds und Rockbands angezogen, ehe ihm sein damaliger Kumpel Tom Moore eines Tages den alten Junior Wells-/Buddy Guy-Klassiker "Hoodoo Man Blues" vorspielte, der Németh so begeisterte, dass dies für ihn der Einstieg zum Blues bedeutete. Zusammen gründeten die beiden die Band "Fat John & the 3 Slims" (Németh spielte Mundharmonike und sang), die noch heute als eine der legendärsten Bands in der Region Boise gilt. Es dauerte nicht lange, bis John die Aufmerksamkeit prominenter Bluesmusiker erkangte. 2002 schließlich veröffentlichte er sein erste, eigenes Album. Stationen, wie ein Engagement in der Band von Junior Watson und die Zusammenarbeit mit Elvin Bishop für dessen Grammy-nominiertes Album "The Blues Rolls On" (Gesang bei 4 Tracks), gehören ebenfalls zu seiner Vita. Mittlerweile lebt John Nèmeth in Memphis/TN, was sich musikalisch auf seinen aktuelleren Werken auch durchaus bemerkbar macht. Für das nun veröffentlichte, großartige Album "Stronger than strong" führte Nèmeth seine Band durch eine herrlich dreckige, "rowdy and swampy" Retro-Session aus erdigem Roots-Blues und "soulful" Bluesrock, live im Studio eingespielt, aber klingend, als hätte das Ganze in einem prallgefüllten, stickigen und schweißgetränkten, alten Roadhouse am Rande der Stadt stattgefunden. Er ist ein unglaublich talentierter Sänger (seine Stimmer erinnert ein wenig an den großen Jimmy Hall von Wet Willie) und Mundharmonikaspieler, was er auf diesem Album auch auf beeindruckende Art und Weise voller Power demonstriert. Begleitet wird er von seiner fantastischen, jungen Touring Band "The Blue Dreamers" um das erst 19-jährige "Gitarrenmonster" Jon Hay. Die weiteren Akteure sind Drummer Danny Banks und Matt Wilson am Bass. Jon Hay spielt wirklich groß auf. Seine Gitarrenlinien sind oft wunderbar swampig, "thick" und tief bluesig, seine famosen Soli hingegen kommen oft in einem tollen Sechziger Jahre Retro Blues-Ambiente, gespielt mit einer irren Fingerfertigkeit. Das Album startet mit dem hypnotischen, im Mississippi Hill Country Blues-Stil gehaltenen Opener "Come and take it", schön dreckig, voller klasse, swampiger "fuzz-laden" Gitarrenlicks und erdiger Bluesharp (irres Solo). John's Gesang klingt wunderbar "sumpfig". Die Authentizität des Südens spürt man bei jedem Ton dieses klasse Auftakts. Auf ähnlichem Terrain bewegt sich der feurige Roots-/Bluesrocker "Fountain of a man", jedoch mit deutlich mehr Drive und Dynamik. Zunächst brilliert Nèmeth mit einem fulminanten Harp-Solo, später jagt Gitarrist Jon Hay ein ebensolches hinterher. Stark! Mit dem gut Gas gebenden "Throw me in the water" liefern die Jungs dann einen herrlich geradeaus rockenden, klasse ins Ohr gehenden Retro Blues-/Rock'n Roll-Boogie ab, bei dem einmal mehr der junge Gitarrenzauberer Jon Hay groß aufspielt. Sein "rattenscharfes" Solo wirkt beißend und so selbstbewusst, als sei er ein "alter Hase", der schon ewig im Geschäft ist. "Chain Breaker Blues" ist ein "Killer"-Chicago Blues-Shuffle mit einem klasse Howlin Wolf-Flair, der mit einem tollen Groove aus den Lautsprechern "rollt". Die Nummer ist exzellent strukturiert, bleibt klasse hängen und glänzt mit großartigen Harp- und Gitarren-Soli. Mit einer beeindruckenden Gesangsleistung (klare Powerstimme) trägt Németh das anschließende, wunderbar soulige "Bars" vor. Die Nummer hat etwas von JJ Grey & Mofro. Schön hier der lässige Groove und Hay's ebenso lässiges Gitarren-Solo. Klasse auch der melodische, von der Rhythm Section dynamisch angetriebene "soulful" Bluesrocker "Deprivin' a love", das drückende "Work for love", das nostalgische, "R&B/Swinging Doo-Wop"-inspirierte "She’s my punisher", wie auch das das Album großartig abschließende, wieder sehr retro wirkende, soulig rock'n rollige "Sweep the shack". Das ist wunderbare, rootsige, mal southern angehauchte, dann wieder schön retro angelegte, mit viel Seele dargebotene rockin' Blues/Bluesrock-Musik von vorn bis hinten, die John Németh und seine exzellenten Blue Dreamers hier mit "Stronger than strong" abliefern. Und getreu dem Titel attestieren wir ihm sehr gerne "This is your mightiest record yet".

Das komplette Tracklisting:

1. Come and Take It - 2:54
2. Fountain of a Man - 4:31
3. Sometimes - 3:35
4. Throw Me in the Water - 4:23
5. Chain Breaker - 4:29
6. Bars - 4:55
7. I Can See Your Love Light Shine - 3:16
8. Deprivin' a Love - 4:38
9. Work for Love - 6:11
10. Guess Who - 6:45
11. She's My Punisher - 3:20
12. Sweep the Shack - 3:45

Art-Nr.: 10192
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Come and take it
Fountain of a man
Throw me in the water
Chain breaker
Bars
Deprivin' a love
Work for love
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