Brent Cobb, einer der gefragtesten und angesehensten jungen Songwriter Nashville's (nahezu die komplette Countryelite , wie z.B. Kenny Chesney, Miranda Lambert, Luke Bryan, Frankie Ballard und unzählige mehr haben bereits Songs von ihm aufgenommen) kommt mit seinem dritten, eigenen Album - und es ist ein Prachtteil geworden. Wie auch schon beim Grammy-nominierten Vorgänger "Shine on rainy day", präsentiert sich Cobb, im Gegensatz zu den vielen Leuten, die seine Lieder aufnehmen, weit weg vom alltäglichen Country-Mainstream. Vielmehr ist seine natürlich erdige, angeraute Musik eine ungemein spannende und sehr abwechslungsreiche, musikalisch höchst anspruchsvolle Synthese aus diversesten Strömungen des Country, Alternate Country, Countryrocks, Americana und Rootsrocks, die, seiner Herkunft entsprechend (er wurde geboren in Americus, Georgia, ist aufgewachsen in Ellaville, Georgia) durchzogen ist von einer kräftigen, wunderbaren Southern(rock)-Brise. Zuweilen klingt er wie eine Mischung aus Chris Stapleton (auch wenn seine Stimme nicht so tief ist), J.J. Cale und Jason Isbell (gerade dessen Anhänger dürften großen Gefallen an der Musik Cobb's finden), ohne deren Stilrichtungen auch nur anstazweise zu kopieren. Ganz im Gegenteil, Brent Cobb geht mit seiner exzellenten "pure rural, country, soul-filled music" seinen ganz eigenen, natürlichen Weg. Das Songmaterial ist exquisit. Los geht's mit der von traumhaft schönen Pedal Steel-Linien durchzogenen, ein herrliches Gram Parsons-ähnliches California-Feeling verbreitenden Retro-Countryrock-Nummer "Providence Canyon", dem Titelstück also. Was für eine Lockerheit, was für ein lässiger Flow! Cobb's feiner Gesang, die Band, der Sound und die Melodie ergänzen sich geradezu hinreissend. Ein prächtiger Auftakt! Es folgt der toll groovende, leicht southern-swampige, sehr cool dargebotene, erstklassige, rhythmische Country-/Rootsrocker "King of Alabama". Auffällig hier das starke Drumming, die schön im Hintergrund agierende Orgel und die kurzen Twin E-Gitarren im Break. Eingetaucht In eine sehr angenehme, voller Southernflair steckende Melodie erleben wir das von toller, jammiger Percussion unterstützte und von hinreissenden Gitarren Inkl. Slide) umgarnte, erneut schön lockere "Come home soon", gefolgt von dem kernigen, southern-bluesigen, erdigen in einem rockigen Roots-/Americana-/Outlaw-Ambiente vorgetragenen, brodelnden, mit markanten Slide-Licks garnierten "Sucker for a good time". Es folgt der gnadenlos schöne, flockige, von wunderbarer Percussion begleitete und von herrlichen Gitarren umgarnte, unvergleichlich lockere, abermals ein prächtiges Retro California-Flair verbreitende "Crosby Stills Nash & Young metes J.J.Cale"-ähnliche Americana-Countryrocker "High in the country". Ganz großartig auch der gut abgehende, rockige Country-Heuler "If I don't see ya" mit seinen prächtigen E-Gitarren und dem jammigen, bluesigen, rootsrockigen Break in der Mitte, der Lynyrd Skynyrd-styled Rocker ".30-06", sowie die wundervolle, lockere, einerseits sehr trocken wirkende, andererseits von einer grandiosen, dezent halligen, wunderschönen Lead Giitarre begleiteten Americana-Nummer "Lorene", im übrigen, wie auch das komplette Album, grandios produziert von Meisterproduzent Dave Cobb, dem Cousin von Brent Cobb. "Providence Canyon" besticht von vorn bis hinten ohne jeden Ausfall. Ein ganz großer Wurf von Brent Cobb, ein echtes Highlight für die Liebhaber der rootsigen, staubigen, angerockten, mal California-, mal Southern-affinen Americana-/Country-Route.
Das komplette Tracklisting:
1. Providence Canyon - 3:24
2. King of Alabama - 4:07
3. Mornin's Gonna Come - 2:34
4. Come Home Soon - 3:18
5. Sucker For A Good Time - 5:00
6. High In The Country - 4:19
7. If I Don't See Ya - 3:51
8. .30-06 - 4:16
9. Lorene - 2:23
10. When The Dust Settles - 3:07
11. Ain't A Road Too Long - 3:41
|