Die Kritiker in und rund um Music City Nashville sind sich einig: die in Arkansas geborene und aufgewachsene, jetzt in Nashville lebende Singer/Songwriterin, Gitarristin und Sängerin Steff Mahan ist eine der "hottest unsigned artists" im Country-Circuit. In der Tat, es ist wirklich erstaunlich, daß sie noch keinen Major-Deal hat, aber die großen Plattenfirmen werden sicher bald Schlange stehen, denn alle Kritiker-Euphorie ist mehr als berechtigt. Ihr Debut-Album ist eine wahre Perle, ein trextlich und musikalisch ganz herrliches New Country-Werk voller unbekümmerter Frische, gleichzeitig aber auch beeindruckender Reife, wie wir es schon lange nicht mehr gehört haben. Hochkarätige Songs, im übrigenm allesamt von ihr selbst komponiert, gespickt mit einer traumhaften Melodie nach der nächsten, frei von jeglichem hyper-modernen Schnickschnack, musikalisch immer auf den Punkt gebracht, lassen das Album von vorn bis hinten zu einem Hochgenuß werden. Steff hat eine wunderbar klare, kräftige Stimme. Sofort spürt man, wie sie sich mit ihren Songs identifiziert, mit welcher Seele sie singt. Unbekümmert, beherzt, gefühlvoll, aber wunderbar locker, und mit dem zielsicheren Gespür für das passende Songwriting und die richtigen Songs, trägt sie ihre kleinen New Country Meisterwerke vor. Ob knackig, dezent rockig, schwungvoll oder twangy, ob im gediegenen Midtempo-Bereich oder bei den fantastischen Balladen - es stimmt einfach alles! Dazu hören wir eine höchst angenehme, sehr transparente Instrumentierung aus akustischen und elektrischen Gitarren, Mandoline, Fiddle, Piano, Orgel, Bass und Schlagzeug. Das ist astreiner New Country, auch wenn man spürt, daß gewisse Folk-Roots vorhanden sind. Americana- und Countryrock-Einflüsse sind ebenfalls spürbar. Vielleicht tritt sie einmal in die Fußstapfen einer Mary Chapin Carpenter zu ihren besten Zeiten. In dieser Richtung ist ihre Musik anzusiedeln. Addiert man dann noch ein paar Nuancen einer frühen Rosanne Cash, einer Holly Dunn und einer jungen Trisha Yearwood dazu, so kommt man dem Steff Mahan-Sound schon sehr nahe. Gleich der zu selten. Und dieses Niveau hält sie bei allen Songs bis zum Ende durch. Herrlich auch die wunderschöne Ballade "I tend to lose things" mit toller Baritone-Gitarre, das zuerst ganz leicht, locker und ruhig beginnende, dann aber mit feiner E-Gitarre knackig in Szene gesetzte Midtempo-Stück "All we never had", die locker flockige, zum Cabriofahren geeignete, sich unwiderstehlich in die Gehörgänge schraubende, wie Öl runtergehende Uptempo-New Country-Nummer "Love me enough", die energische, schnelle Country-Tanznummer "Finally fine" mit rasanter Banjo-Begleitung, die feine Ballade "When I understood love", oder schließlich der großartige Finaltrack "State of the heart", nochmals eine Traumnummer, bei der Steff Mahan ihr ganzes Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Eine wunderbare Ballade - nur Acoustic Gitarre und Gesang, aber welch eine Melodie. Was für eerste Song "I don't wanna know" ist ein Knüller! Relaxte Percussion und excellente, melodische Gitarrenriffs bilden das Intro, dann setzt Steff's wunderbarer, sauberer Gesang ein, und schließlich bilden schwungvolle Drums, Bass und lockere E-Gitarren den musikalischen Mantel eines herrlich ins Ohr gehenden, lässigen New Country-Traumstückes. Leider hört man so etwas im heutigen Nashville viel in Songwriting! Faszinierend, welch ein wunderschöner Melodienbogen, und welch eine Spannung man mit einem solch sparsam instrumentierten Song erzeugen kann. Das hat richtig Klasse! Steff Mahan ist ein außergewöhnliches Talent, keine Frage! Sie hat das Zeug eine ganz Große zu werden. Wir drücken ihr dazu beide Daumen! Prächtiger New Country, der die Genre-Fans begeistern sollte. Ein absoluter Hochgenuß!
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