Zweites, in diesem Jahr erschienenes Tribute für den am 13. Februar 2002 verstorbenen, unvergessenen "Countrymusic-Outlaw" Waylon Jennings. Unzählige Musiker von Rock bis Country hat er nachhaltig beeinflußt. So hat sich einmal mehr eine illustre Schar hochkarätiger Künstler aus Country, New Country und Rock aufgemacht, durch dieses Tribute, ihrem Idol Dank zu sagen, für das, was er und seine Musik für sie bedeutet haben und noch bedeuten. Nun ist das ja mit Tributes manchmal so eine Sache. Zuweilen wirken sie etwas uninspiriert oder gar langweilig, orientieren sich zu sehr an der Vorgaben der Originale, doch bei "I've always been crazy" ist das ganz anders! Alle Interpreten präsentieren sich in prächtiger Form. Man merkt Ihnen regelrecht an, daß sie ausgesprochene Waylon-Fans sind. In beeindruckender Art und Weise gelingt es ihnen mit viel Hingabe und musikalischer Frische den Waylon-Songs ihre ganz persönliche Note zu verpassen. Waylon Jennings-Musik im typischen Stil der Künstler, die sie interpretieren. Das macht dieses Tribute äußerst abwechslungsreich. Die Spannung läßt nie nach, und trotz dieser Abwechslung verliert das Gesamtwerk nie seine Linie, wirkt in sich wunderbar geschlossen. Überwiegend geht es recht knackig zur Sache! Alle Versionen sind außerordentlich gelungen und zeigen die beteiligten Musiker jeweils von ihrer allerbesten Seite. Ein kurzer Abriß: Los geht's mit John Mellencamp! Wow, und wie! Er bestätigt einmal mehr, in welch großartiger Verfassung er zur Zeit ist. "Are you sure Hank done it this way" covert er. Wie oft wurde das schon gecovert, doch selten hat man eine solch hinreißende Version gehört. Fantastischer, schwül drückender, rhythmischer, leicht dreckiger Roots-Heartland-Rock mit toller Slide-Gitarre. Mellencamp und seine Truppe hauchen diesem Stück regelrecht neues Leben ein. Danach folgt eine brennende Version von "Lonesome, on'ry and mean", vorgetragen von Travis Tritt. Herrlich flotter, flüssiger Outlaw-New Country im vielschichtigen Gitarresound mit großartigen Steelguitar-Passagen. Oder Dwight Yoakam - was der und seine Band aus "Stop the world (and let me off)" machen, ist einfach klasse! Typischer Yoakam'scher, wie Öl runtergehender, honky tonkin', rocking Uptempo-Country, äußerst knackig in Szene gesetzt, mit toller Baritone E-Gitarre von Pete Anderson. Sehr stark auch Hank Williams jr. mit "Only Daddy that'll walk the line" in einem herzhaften, bluesy, Outlaw southern-fried, Countryrock-Gewand mit satter Slidegitarre, fetten Drums und schönem Southern-Piano. Deana Carter und Sara Evans tragen gemeinsam, in wunderbarer Manier und schön knackig, das großartige "Mama don't let your babies grow up to be cowboys" vor, Alison Krauss & Union Station spielen eine Traum-Version von "You asked me to" in ihrem typischen, glasklaren, reinen, unwiderstehlichen Acoustic-Stil (mit Larry Atamanuik am Schlagzeug) und Ben Harper kommt mit einer rootsigen Version von "Waymore's Blues". Ein weiterer Höhepunkt ist der Auftritt von Waylon's Sohn Waylon Albright "Shooter" Jennings mit seiner Hardrock-Band Stargunn, die eine großartige, rotzige, southern-rockende Version von "I've always been crazy" zum Besten geben. Ein satter, rootsiger Gitarrenrock-Kracher, der ordentlich raucht. Ebenso dampfend: die mit fulminantem Gitarrensound aufwartende, metallisch country-rockende, harte Version von "Don't you think this outlaw bit's done got out of hand", interpretiert durch Metallica's James Hatfield. Des weiteren hören wir starke Versionen von: Kenny Chesnes & Kid Rock ("Luckenbach, Texas"), Jessi Colter ("Storms never last"), Pinmonkey ("Are you ready for the country"), Andy Griggs ("This time"), Brooks & Dunn ("Ain't living long like this") und schließlich zum Finale Waylon Jennings selbst, mit dem letzten Stück, das er noch vor seinem Tode aufgenommen hat, der ruhigen, schönen Piano-Ballade "The dream"! Fast 59 Minuten lang Song-Highlights aus dem Repertoire des legendären Waylon Jennings in den hervorragenden Versionen von 14 seiner größten Fans. Ein tolles Tribute!
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