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Jacobs, Cris - color where you are [2019]
"Color where you are" ist das abermals herausragend starke, neue Album des gleichermaßen in der Roots-, Southern- und Jam-Szene beheimateten, sowie bei Experten, Kritikern und Fans ein, wie wir finden vollkommen zu Recht, immens hohes Standing genießenden Cris Jacobs (vocals, guitars) und seiner blendend aufspielenden Cris Jacobs Band (Todd Herrington - bass, Dusty Ray Simmons - drums/percussion und Jonathan Sloane - guitars, sowie Gast-Keyboarder Daniel Clarke. Was wir hier zu hören bekommen, ist ein absoluter Genuß! Jacobs, einstiger Frontmann der in Baltimore beheimateten Band "The Bridge", und seine Freunde beglücken uns mit einer, im Vergleich zum ebenfalls saustarken Vorgängerwerk "Dust of gold", noch feineren, noch inspirierteren Mischung aus seeligen Rock-, Blues-, Funk-, Roots-, Swamp-, Southern-, Jam-, Americana- und Countryrock-Anlagen, durch die, vom Anfang bis zum Ende, eine stets präsente, herrlich angenehme Southern-Brise weht. In den Songs der Truppe finden sich immer mal wieder Spuren solcher Kollegen wie Anders Osborne, JJ Grey & Mofro (ohne Bläser), Ivan Neville, Little Feat, The Allman Brothers Band, Lynyrd Skynyrd, aber auch John Hiatt oder gar einem southern-rootsigen Tom Petty. Jacobs ist ein grandioser Songwriter, super Gitarrist und geradezu charismatischer Sänger mit einer Stimme voller Wärme, Harmonie, aber auch voller natürlicher Rauheit, der seine wundervollen Stücke voller Seele und Gefühl vorträgt, ja sie regelrecht "lebt" und mit feinsten Melodien veredelt. Das funktioniert auf diesem beeindruckend hohen Niveau natürlich nur, wenn die Chemie zwischen der gesamten Musikermannschaft stimmt, alle Mann sich blind verstehen und auf dem gleich hohen Level performen. Genau das ist bei der Cris Jacobs Band zu 100% gegeben. Was sind das für fantastische Musiker! Pure Spiefreude, eine spürbare Lockerheit, grenzenlose Harmonie und bärenstarke Grooves, sowie ein gewisses New Orleans Swamp-Flair und der bereits erwähnte ewige Southern-Spirit bestimmen das Geschehen, genauso wie Authentizität und unverfälschte Natürlichkeit. Markante, funky Gitarrenriffs, ein packender Bass-/Drums-Groove, ein schön swampiges Southern-Flair und eine großartige Melodie prägen den Eröffnungstrack "Painted roads". Klasse hier, wie sich das klimpernde Piano und die hintergründigen (Slide)Gitarrenklänge ergänzen. Gleich zu Beginn ein richtiger "Killer"-Song! Erneut ein fetter Bass Groove-Drive und kernige Riffs ziehen sich durch den erdigen, drückenden, bluesigen Swamp-/Rootsrocker "Under the big top", ausgestattet mit einem klasse "Voodoo-Spirit" und rauen Slidegitarren. Nimmt am Ende ordentlich Fahrt und Power auf. Deutlich entspannter kommt das traumhaft melodische, schön lockere, mit einer unglaublichen Wärme und einem hinreißenden Country-/Southern-Feeling ausgestattete "Buffalo girl", dessen "gentle Country swirl" unweigerlich an Großtaten solcher Bands wie Buffalo Springfield oder Poco erinnert. Toll wieder die Slide-Licks und die prächtig dazu passende Orgel im Hintergrund. Das ist die pure Wonne! Genau wie die anschließende, von einer ebenso wundervollen Melodik durchzogene, viel Southern-Esprit ausstrahlende Americana-Ballade "Afterglow" (wunderbar erdige Slidegitarre in der zweiten Hälfte). So reihen sich weiterhin eine prächtige Nummer an die nächste. Ob der furios groovende, bluesige Country-/Swamp-/Funk-Rocker "Rooster coop", das wunderschöne, von herrlichen Gitarren umgebene "Holler and hum", oder der mit einem tollen Bayou-Feeling ausgestattete, bluesige Southern-Stomper "Night birds" - es passt alles. Cris Jacobs landet mit "Color where you are" abermals einen ganz großen Wurf! Ein absoluter Leckerbissen für die vielen Liebhaber, die ihre musikalische Passion irgendwo zwischen den sich verwischenden Grenzen von Rootsrock, Blues, Swamp, Jamrock und Americana, in Verbindung mit diesem unvergleichlichen, natürlichen Southern-Spirit finden. Fantastisch!

Das komplette Tracklisting:

1. Painted Roads - 4:01
2. Under the Big Top - 3:47
3. Buffalo Girl - 4:28
4. Afterglow - 4:56
5. We'll Act Like Strangers - 4:16
6. Rooster Coop - 3:17
7. Holler and Hum - 5:14
8. Ghosts of Evangeline - 4:22
9. Night Birds - 3:58
10. Hold Close These Things - 6:22

Art-Nr.: 9795
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 15,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Painted Roads
Under the Big Top
Buffalo Girl
Afterglow
Rooster Coop
Holler and Hum
Night Birds

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Leftover Salmon - something higher [2018]
Leftover Salmon gelten in der Jam-Szene als eine absolute Institution. Gesegnet mit höchsten musikalischen Fähigkeiten folgte die 1989 in Boulder/Colorado gegründete Truppe um ihre beiden "Köpfe" Drew Emmitt (vocals, guitars, mandolin, fiddle) und Vince Herman (vocals, guitars) von Beginn an in etwa der musikalischen Route solcher Kollegen wie beispielsweise Little Feat, Grateful Dead, New Grass Revival und The Band, um daraus ihren ganz eigenen Sound zu kreieren, in dem sie all deren Einflüsse geschickt miteinenader kombinierten. Sie spielen alles, von grassigen Stücken über Countryrock, bis hin zu funkigen Klängen, kernigem, Southern-fueled Rock, Americana und Rootsrock. Dabei sind die Songs immer klasse strukturiert, bieten aber auch genug Spielraum für die grandiosen, jammigen Ausflüge der einzelnen Musiker, um ihre herausragenden Fähigkeiten demonstrieren. Das ist eine faszinierende, packende Verbindung von elektrischen und akustischen Instrumenten, von brodelnden Rock-Grooves und filigranen (Blue)Grass-Sequenzen, zuweilen vergleichbar mit solchen Bands wie Railroad Earth und The String Cheese Incident. Die Variabilität der Band und ihrer einzelnen Musiker ist ein Genuß! Produziert hat das Werk, wie auch schon die beiden Vorgängeralben, Los Lobos' Steve Berlin. Das Album startet mit dem herrlich frischen, in eine traumhafte Melodie gebetteten Country-/Americana-Rocker "Places", in dem sich vielschichtige Gitarren (acoustic, electric, Pedal Steel), klimperndes Piano (Erik Deutsch) und ein schön flockiger Groove zu einer untrennbaren Einheit verbinden, ebenso wie ein eine gewisse California-Lockerheit mit einem unverwechselbaren Southern-Spirit. Ein fantastischer Auftakt! Deutlich rockiger und kerniger kommt das wunderbar jammig und funky groovende, Bläser unterstütze "Show me something higher". Stark hier die gefälligen E-Gitarren-Linien und der tolle E-Gitarren-/Piano-Schlagabtausch im Break, sowie die satten Bläser-Fills. Eine richtig "heiße" Nummer mit viel Biß. JJ Grey & Mofro lassen ein wenig grüßen. Genial auch wieder das völlig lockere (herrlich lässiges Drumming), ein frisches, unterschwelliges Southern-Feeling vermittelnde, aber auch mit grassigen Instrumenten (akustische Gitarren, Mandoline) angereicherte, völlig lockere "Southern belle" (tolles Klavier). Man riecht sie hier förmlich, die "Southern-Breeze". Klasse auch der "laid-back Rasta vibe" von dem großartigen "House of cards", der bluegrassige, 6 1/2-minütige, furiose Jam-Trip "Evermore", der spacig-grassige Jamrocker "Astral traveler", das geniale Instrumental "Game of thorns", sowie der jammige, dabei mit einer wunderbaren Melodie versehene Bluegrass-/Roots-/Americana-/Countryrocker "Winter's gone". Leftover Salmon feiern im nächsten Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum - und sie klingen noch heute genauso spannend, aufregend und reizvoll, wie zu ihrer ersten Stunde. Wie eingangs festgestellt: Eine absolute, ewig hungrige und sich weiter entwickelnde Institution der Jam-Szene mit einem fantastischen, neuen Album. Long live Leftover Salmon!

Das komplette Tracklisting:

1. Places - 5:02
2. Show Me Something Higher - 5:27
3. Southern Belle - 3:53
4. Analog - 4:05
5. House of Cards - 5:16
6. Evermore - 6:31
7. Astral Traveler - 5:51
8. Foreign Fields - 5:56
9. Game of Thorns - 4:56
10. Let in a Little Light - 2:09
11. Winter's Gone - 3:27
12. Burdened Heart - 4:47

Art-Nr.: 9622
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 15,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Places
Show me something higher
Southern belle
House of cards
Evermore
Astral traveler
Winter's gone

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Louisiana's LeRoux - one of those days [2020]
Das war nicht unbedingt zu erwarten, umso beigeisterter sind wir. Welch ein wunderbares, ja geradezu famoses Southern-/Jam-Vergnügen der legendären Band aus Baton Rouge! Seit mehr als 40 Jahren, seit ihrem riesigen Hit "New Orleans Ladies" aus dem Jahre 1978, geistern Louisiana's LeRoux mehr oder minder auffällig auf unserem Radar herum, um nun, nachdem man rund 10 Jahre so gut wie gar nichts von ihnen gehört hat, mit ihrem nunmehr siebten Album "One of those days" ein wahres Prachtteil rauszuhauen, das tatsächlich alles bisher Dagewesene dieser Truppe klar in den Schatten stellt. Nach vielen Umbesetzungen im Laufe der Jahre scheint das heutige, 8-köpfige Line-Up der Band zu 100% zu passen. Neben den beiden einzigen Originalmitgliedern Tony Haselden (lead & rhythm guitars, slide guitar, backing vocals) und Rod Roddy (piano, backing vocals) sind das Jeff McCarty (lead vocals), Jim Odom (lead & rhythm guitars, backing vocals), Nelson Blanchard (hammond organ, backing vocals), Joey Decker (bass, backing vocals), Randy Carpenter (drums) und Mark Duthu (percussion). Die Jungs verstehen sich blind, spielen zusammen wie aus einem Guß. Auf der Basis unwiderstehlicher Grooves fabrizieren sie ein hinreißendes "Gumbo" aus lupenreinen Southern Rock-, Jamrock-. und Blues-Zutaten, verfeinert mit Louisiana-typischer Swamp- und Creole-Würze, das vor allen Dingen die Jamrock- und Southern Rock-Gemeinde, aber auch die Gitarrenliebhaber in eine seelige Hochstimmung versetzen dürfte. Lässige, lockere, hingebungsvolle Spielfreude prägt das Songmaterial, genauso wie "free jammngs", herrliche Melodien und grandiose, ausgedehnte, virtuose, von traumhaft lockerer Fingerfertigkeit bestimmte Gitarrenläufe und -soli (Einflüsse von Dickey Betts, Jerry Garcia und Lowell George sind durchaus spürbar), inklusive Twin Leads. Die Musiker verstehen ihr Handwerk aus dem "Eff-Eff" und gehen voller Leidenschaft und Seele zu Werke. Ihre Louisiana-Herkunft, genauso wie ihre Southern-Roots im Allgemeinen sind während des gesamten, im übrigen vom "alten Hasen" Jeff Glixmann erstklassig produzierten Werkes zu jeder Sekunde spürbar. Der Reigen startet mit dem geradezu genialen Titelstück "One of those days", einem famos groovenden (großartige Percussion), ungemein lockeren, traumhaft frischen und melodischen, aber, vor allem in seinen Instrumentalmomenten auch völlig zwanglos und "lässig luftig" jammenden Southern Rocker, der einen bereits nach wenigen Sekunden bedingungslos in seinen Bann zieht. Das ist pure Magie! Schon in dem Moment während der Anfangssequenz, als der exzellent singende Jeff McCarty voller Authentizität und Überzeugung die Zeilen "I put on a pair of jeans and Deadhead T, throw a back-pack on the back seat, and I’m about to be long gone, way long gone", ist es um einen geschehen. Die ubeschwerte Reise in die Welt der Musik von Louisisana's LeRoux hat begonnen, die Leichtigkeit und das an alte Hippietage erinnernde Jam-/Southern-Feeling hat einen gepackt. Man höre nur die herrlichen, endlosen, an The Allman Brothers Band (Dickey Betts) und Grateful Dead (Jerry Garcia) erinnernden Gitarrenläufe mit den beiden, herausragenden Soli (inkl. vereinzelter Twin Leads-Momente), die großartigen Orgelklänge und einfach diesen umwerfenden "Flow". Meisterhaft! Man weiß jetzt schon, bei diesem Album wird nichts mehr schief gehen - und so ist es auch! Die nächste "Killer"-Nummer folgt mit dem fabelhaften, sehr "soulful" performten, mit einem wunderbaren Muscle Shoals-Feeling umwobenen "No one's gonna love me (like the way you do)", das abermals mit einer fantastischen Melodie und einem ebensolchen Groove punktet. Die grandiosen Lead Gitarren der beiden Saitenkünstler (schöne Twin Lead-Passage, "pure southern" Gitarrensolo) in Verbindung mit prächtigen Orgel- und (Wurlitzer)Piano-Klängen im Hintergrund bestimmen das instrmentelle Geschehen. Eine tolle Nummer, die wohl auch hervorragend in das Repertoire von JJ Grey & Mofro passen würde. Das würzige "Lucy Anna" (man beachte die geschickte Wortspielerei mit dem Songtitel und dem im Bandnamen vorkommenden US-Bundesstaat) hingegen strotzt nur so vor Little Feat-Genen, und zwar zu deren absolut besten Tagen (irre starker Groove, klasse Melodie, prächtig klimperndes Piano). Einerseits sehr kernig, recht straight und riffig rockt das folgende "Don't rescue me", andererseits haben wir auch hier wieder die wunderbaren, unbeschwerten Southern-/Jam-Passagen. Enthält ein schön erdiges, sattes Gitarrensolo mit anschließender, großartige Dual Lead-Passage. Das kraftvolle "Nothing left to lose" kommt schön böuesrockig, das genüßlich zwischen einer tollen Lockerheit und kräftigeren Momenten wechselnde, jammige "The song goes on" besticht mit herrlichen Gitarrensoli, während sich der bärenstarke, überaus melodische, knapp 7-minütige, southern-fueled Jamrocker "Lifetime (Redux)" (hier handelt es sich um eine völlig umarrangierte Neueinspielung einer Nummer ihres 1983iger Werkes "So Fired Up)" in einem unwiderstehlichen, schier endlosen Groove mit ebenso endlos erscheinenden Gitarrenläufen verliert. Das virtuose Solo gegen Ende der Nummer ist etwa 3 Minuten lang. Die beiden finalen Tracks dieses meisterhaften Albuns bilden schließlich das in der Tat sehr heiße und "pikante", funky Instrumental "Sauce Piquante", sowie eine feine Neueinspielung ihres oben bereits erwähnten, alten Hits "New Orleans Ladies" (Gast an der Gitarre: Tab Benoit). Louisiana's LeRoux haben sich mit ihrem neuen Album "One of those days" geradezu selbst übertroffen. Stärker waren sie nie zuvor! Dieses Werk ist ein absoluter Southern Rock-/Jamrock-Leckerbissen! Einfach wundervoll! Von dieser Qualität dürft ihr gerne noch einige Werke mehr veröffentlichen, Jungs - und nicht wieder 10 Jahre warten! Davon kann man einfach nicht genug bekommen...

Das komplette Tracklisting:

1. One of Those Days - 6:07
2. No One's Gonna Love Me (Like the Way You Do) - 4:20
3. Lucy Anna - 3:40
4. Don't Rescue Me - 4:34
5. After All - 4:25
6. Nothing Left to Lose - 4:45
7. The Song Goes On 4:36
8. Lifeline (Redux) - 6:56
9. Sauce Piquante- 3:20
10. New Orleans Ladies (feat. Tab Benoit) - 4:51

Art-Nr.: 10111
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 15,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
One of those days
No one's gonna love me (like the way you do)
Lucy Anna
Don't rescue me
Nothing left to lose
The song goes on
Lifeline (Redux)

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Németh, John - stronger than strong [2020]
"Blues dynamo" John Németh, in der amerikanischen Soul-/Blues-/Bluesrock-Gemeinde höchst geschätzter Harmonica-Virtuose, und ein mit einer tollen, kraftvollen Stimme gesegneter Sänger, präsentiert mit dem schön erdigen, natürlich rauen "Stronger than strong", sein nun schon zehntes Album, das ohne Zweifel ein neues Highlight seiner bisherigen Karriere darstellt. Der junge, in Boise/Idaho aufwachsende Teenager fühlte sich in den frühen Neunzigern zunächst von den damals angesagten Hip-Hop-Sounds und Rockbands angezogen, ehe ihm sein damaliger Kumpel Tom Moore eines Tages den alten Junior Wells-/Buddy Guy-Klassiker "Hoodoo Man Blues" vorspielte, der Németh so begeisterte, dass dies für ihn der Einstieg zum Blues bedeutete. Zusammen gründeten die beiden die Band "Fat John & the 3 Slims" (Németh spielte Mundharmonike und sang), die noch heute als eine der legendärsten Bands in der Region Boise gilt. Es dauerte nicht lange, bis John die Aufmerksamkeit prominenter Bluesmusiker erkangte. 2002 schließlich veröffentlichte er sein erste, eigenes Album. Stationen, wie ein Engagement in der Band von Junior Watson und die Zusammenarbeit mit Elvin Bishop für dessen Grammy-nominiertes Album "The Blues Rolls On" (Gesang bei 4 Tracks), gehören ebenfalls zu seiner Vita. Mittlerweile lebt John Nèmeth in Memphis/TN, was sich musikalisch auf seinen aktuelleren Werken auch durchaus bemerkbar macht. Für das nun veröffentlichte, großartige Album "Stronger than strong" führte Nèmeth seine Band durch eine herrlich dreckige, "rowdy and swampy" Retro-Session aus erdigem Roots-Blues und "soulful" Bluesrock, live im Studio eingespielt, aber klingend, als hätte das Ganze in einem prallgefüllten, stickigen und schweißgetränkten, alten Roadhouse am Rande der Stadt stattgefunden. Er ist ein unglaublich talentierter Sänger (seine Stimmer erinnert ein wenig an den großen Jimmy Hall von Wet Willie) und Mundharmonikaspieler, was er auf diesem Album auch auf beeindruckende Art und Weise voller Power demonstriert. Begleitet wird er von seiner fantastischen, jungen Touring Band "The Blue Dreamers" um das erst 19-jährige "Gitarrenmonster" Jon Hay. Die weiteren Akteure sind Drummer Danny Banks und Matt Wilson am Bass. Jon Hay spielt wirklich groß auf. Seine Gitarrenlinien sind oft wunderbar swampig, "thick" und tief bluesig, seine famosen Soli hingegen kommen oft in einem tollen Sechziger Jahre Retro Blues-Ambiente, gespielt mit einer irren Fingerfertigkeit. Das Album startet mit dem hypnotischen, im Mississippi Hill Country Blues-Stil gehaltenen Opener "Come and take it", schön dreckig, voller klasse, swampiger "fuzz-laden" Gitarrenlicks und erdiger Bluesharp (irres Solo). John's Gesang klingt wunderbar "sumpfig". Die Authentizität des Südens spürt man bei jedem Ton dieses klasse Auftakts. Auf ähnlichem Terrain bewegt sich der feurige Roots-/Bluesrocker "Fountain of a man", jedoch mit deutlich mehr Drive und Dynamik. Zunächst brilliert Nèmeth mit einem fulminanten Harp-Solo, später jagt Gitarrist Jon Hay ein ebensolches hinterher. Stark! Mit dem gut Gas gebenden "Throw me in the water" liefern die Jungs dann einen herrlich geradeaus rockenden, klasse ins Ohr gehenden Retro Blues-/Rock'n Roll-Boogie ab, bei dem einmal mehr der junge Gitarrenzauberer Jon Hay groß aufspielt. Sein "rattenscharfes" Solo wirkt beißend und so selbstbewusst, als sei er ein "alter Hase", der schon ewig im Geschäft ist. "Chain Breaker Blues" ist ein "Killer"-Chicago Blues-Shuffle mit einem klasse Howlin Wolf-Flair, der mit einem tollen Groove aus den Lautsprechern "rollt". Die Nummer ist exzellent strukturiert, bleibt klasse hängen und glänzt mit großartigen Harp- und Gitarren-Soli. Mit einer beeindruckenden Gesangsleistung (klare Powerstimme) trägt Németh das anschließende, wunderbar soulige "Bars" vor. Die Nummer hat etwas von JJ Grey & Mofro. Schön hier der lässige Groove und Hay's ebenso lässiges Gitarren-Solo. Klasse auch der melodische, von der Rhythm Section dynamisch angetriebene "soulful" Bluesrocker "Deprivin' a love", das drückende "Work for love", das nostalgische, "R&B/Swinging Doo-Wop"-inspirierte "She’s my punisher", wie auch das das Album großartig abschließende, wieder sehr retro wirkende, soulig rock'n rollige "Sweep the shack". Das ist wunderbare, rootsige, mal southern angehauchte, dann wieder schön retro angelegte, mit viel Seele dargebotene rockin' Blues/Bluesrock-Musik von vorn bis hinten, die John Németh und seine exzellenten Blue Dreamers hier mit "Stronger than strong" abliefern. Und getreu dem Titel attestieren wir ihm sehr gerne "This is your mightiest record yet".

Das komplette Tracklisting:

1. Come and Take It - 2:54
2. Fountain of a Man - 4:31
3. Sometimes - 3:35
4. Throw Me in the Water - 4:23
5. Chain Breaker - 4:29
6. Bars - 4:55
7. I Can See Your Love Light Shine - 3:16
8. Deprivin' a Love - 4:38
9. Work for Love - 6:11
10. Guess Who - 6:45
11. She's My Punisher - 3:20
12. Sweep the Shack - 3:45

Art-Nr.: 10192
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Come and take it
Fountain of a man
Throw me in the water
Chain breaker
Bars
Deprivin' a love
Work for love
Sweep the shack

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