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Honeybrowne - mile by mile [2008]
Hervorragendes neues Album der Texaner aus Austin, das fünfte und bislang wohl stärkste, die mit ihrem Namen seit nun schon über einem Jahrzehnt für qualitativ hochwertigen, überaus melodischen, flockigen und sehr harmonischen, von einem dezenten "Red Dirt"-Flair durchzogenen Texas Roots-Pop/-Rock/-Countryrock bürgen, der auf angenehmste Art und Weise unsere Ohren umgarnt. Seit ihrem ebenfalls schwer gelobten Vorgänger "Something To Believe In" aus dem Jahre 2005 hat es leichte personelle Umbesetzungen in der Band gegeben, die sich aber in keinster Weise negativ auswirken. Stephen Bres ersetzt Cody Banks am Schlagzeug und der vielseitige Josh Owen zeigt sich für den Gitarrensound und auch einige Tastenparts verantwortlich. Produktionstechnisch hat man diesmal auf das in Austin ansässige Multitalent Mark Addison vertraut, der sowohl beim Songwriting, als auch bei der instrumentellen Umsetzung stark involviert ist (Gitarren, Keyboards). Das Grundgerüst bilden aber nach wie vor Bassist Jake "Bass" Blackwell und natürlich der kreative Kopf der Truppe und Frontmann, Sänger und Gitarrist Fred Andrews, der wiederum allen zehn, auf dem Werk enthaltenen Kompositionen deutlich seinen Stempel aufdrückt. Los geht es mit dem großartigen, lockeren Countryrocker "Help Me Find My Way", der ganz in der Tradition des typischen Bandsounds gehalten wurde, den Honeybrowne schon seit Beginn ihrer Gründung zelebrieren: Schöne, entspannte Drums-, lockere Akustik- und Bariton E-Gitarren--Untermalung, dezente Orgel-Fills - alles in Verbindung mit einer unaufgeregten, aber wunderschönen Melodie a là Eli Young Band, Little Texas, Wade Bowen und vielleicht einem Hauch von Hootie & The Blowfish. Der leicht genäselte Gesang von Fred Andrews lässt einem unweigerlich Sänger wie Ken Block (Sister Hazel) oder entfernt auch Michael Stipe (R.E.M) in den Sinn kommen. Auffällig, dass der neue Gitarrist Josh Owen in seinem Spiel sehr viele Bariton-Töne einfließen lässt, die den Songs ein zusätzliches Retroflair verpassen, ohne allerdings dabei je "altbacken" zu wirken. Bestes Beispiel dafür ist das flockig und sehr harmonisch dahin fließende "Yesterdays News", das so richtig locker in die Beine geht. Absolut radiotauglich! Der Titelsong "Mile By Mile" weist in den Strophen balladeske Züge auf (herrliche, Gänsehaut erzeugende Akkordeonuntermalung), wobei er im Refrain mit zunehmender Emotionalität an Tempo zulegt. Ein echter Ohrwurm! Recht traditionell verwurzelten Country/Countryrock in weitest gehender Bakersfield-Tradition bietet "Bowling Green". Hier setzen Owen und Addison mit filigranen Steel- bzw. Bouzouki-Einlagen nette Zusatzakzente. Ein kleiner Fehler hat sich in der Trackliste eingeschlichen: Anders als auf dem Backcover abgedruckt, folgt zunächst mit "Trouble’s Got A Thing For Me" einer der weiteren Höhepunkte des Albums: Feine E-Gitarren-/Slideläufe, sowie Pianospiel mit etwas Honkytonk vermitteln zum lustigen Text ein bluesiges Barroom-Flair. ehe das schöne "Personal Lullaby" zu hören ist, dem die vor kurzem vollbrachte Vaterschaft von Fred Andrews und Stephen Bres als Inspirationsquelle zu Grunde liegt. Am Ende wird es dann nochmals etwas countrylastiger: "Line Sinker And Hook" (auch mit etwas Heartland-Flair) wird durch schöne weibliche "Backs" von Gastsängerin Alli Russell aufgepeppt und mit "Put That Ring On Your Finger" gibt es einen launig dahinstampfenden, Gitarren-lastigen, sehr würzig rockigen Rausschmeißer (schönes Tambourine-Rasseln am Anfang und Ende), der sicherlich zu viel Stimmung bei den anstehenden Live-Konzerten beitragen dürfte. Ein klasse Abschluss. Fazit: Honeybrowne gehen auch mit ihrem 5. Studioalbum "Mile By Mile" ihren Weg akribisch und konsequent weiter und etablieren sich immer mehr zu einer der beliebtesten Bands des texanischen Music-Circuits. Ein großes Lob an Fred Andrews & Co.! Klasse, lockere, stilvolle "Red Dirt"-flavoured Roots-Pop/-Rock/-Countryrock-Musik mit 100% Wohlfühlfaktor! (Daniel Daus)

Art-Nr.: 5791
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 13,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Help me find my way
Yesterday's news
Mile by mile
Love wanted
Line sinker and hook
Put that ring back on your finger

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Kidd, Travis - midamerica [2008]
Längst gestrichen - rar!

Der aus Tulsa/Oklahoma stammende Travis Kidd galt bisher eher als Geheimtipp in der Red Dirt-Szene und hat vornehmlich durch seine Live-Auftritte von sich Reden gemacht. Doch das wird (muß) sich mit seinem großartigen Album "Midamerica" ändern! Auch im Dunstkreis des Southern Rocks wird dieser Mann seine Fans finden! Er teilte die Bühne schon mit etlichen namhaften Musikern, reichend von Cross Canadian Ragweed, Jason Boland & the Stragglers, No Justice, über die Dixie Chicks, bis hin zu alt gedienten Größen wie J.J. Cale, Hank Williams jr. oder Charlie Daniels, wobei er seine in Eigeregie erstellte Debut-CD bereits zahlreich absetzen konnte. Dieses "Schattendasein" dürfte, wie gesagt, spätestens jetzt beendet sein, seitdem er in den illustren Künstlerkreis des einschlägigen und in der Szene hoch geschätzten "Smith Entertainment"-Labels aufgenommen wurde (u.a. begannen da mal Jack Ingram, Cross Canadian Ragweed, Honeybrowne ist dort untergebracht, ebenso Micky and The Motorcars, Willie Stradlin, die Ryan Bales Band, zuletzt auch die starken Back Porch Mary und die mitreißenden Whiskey Myers, etc.), unter dessen Regie nun sein erstes "offizielles" Werk „Midamerica“ veröffentlicht wurde. Travis Kidd ist ein Allroundtalent. Er ist ein großartiger Sänger, ein exzellenter, überaus versierter, filigraner Gitarrist, ein klasse Songwriter und hervirragender Produzent. Denn auch für die druckvolle, knackige und sehr klar abgestimmte Produktion zeichnet er höchst selbst verantwortlich. Qualität statt Quantität steht bei diesem mit leider nur insgesamt gut 34 Minuten andauernden neun Tracks bestückten (doch die sind durchweg große Klasse - und der günstige Preis ist ja auch nicht zu verachten), erstklassigen Silberling eindeutig im Vordergrund. Schon der Opener ist ein Knüller: "Towman" ist ein kräftiger, bluesiger, von satten, feurigen Riffs geprägter Southern-/"Red Dirt"-Rocker, dessen wunderbares Southern-Esprit einige Reminiszenzen an die ganz große Zeit des Genres aufkommen lässt. Eine klasse Melodie und glühende, dreckige, virtuose Gitarrenläufe Kidd's runden das Geschehen ab. Das Center-Stück des Albums ist aber eindeutig das hinreißende "Oklahoma Sunset" (gibt's gegen Ende nochmal als Akustik-Version mit brillantem Lead Acoustic Guitar-Spiel des Protagonisten), gleichzeitig auch die erste Single. Der seiner Frau gewidmete Song mit viel lokalem Flair erinnert an allerbeste Allman Brothers-, Outlaws- oder The Marshall Tucker Band-Zeiten. Wunderbar rhythmisch, entspannt, mit toller Melodie und herrlichen Twin-Licks durchzogen, dürfte der Song so manchem, gern in Erinnerung schwelgenden, Southern Rock-Enthusiasten wehmühtig die Augen und Ohren feucht werden lassen. Eine grandiose Nummer! Mit dem fulminant abgehenden "Maxine’s Tap Room Boogie" gewährt Travis schließlich einen kleinen Einblick, wie es bei seinen Shows zugehen dürfte. Eine anfangs simulierte Live-Atmosphäre verleiht diesem flotten, herrlich traditionell gehaltenen, "The Georgia Satellites meets The Kentucky Headhunters"-like, Southern- aund Country-rockin' Boogie-Feger die nötige Authentizität. Tolles Lead- und Slide-Gitarren-Spiel von Kidd! Beim unterschwellige funky groovenden, großartigen "Anticipation" können seine starken Begleitmusiker erstmals so richtig in den Vordergrund treten. Matt Emmons am Schlagzeug (knochentrockenes Spiel), Joey Trevino (wunderbar pumpender Bass) und Gast-Gitarrist Dave Thomas (glänzendes, quirliges, rockiges E-Solo) erweisen sich bei dieser, von schönem Marshall Tucker-/Charlie Daniels Band-Flair umgarnten Nummer als die idealen Partner. Im Anschluss daran folgen zwei prächtig gelungene Coverversionen von Stücken aus den Siebzigern: Zum einen wurde der legendäre Warren Zevon-Song "Lawyers, Guns & Money" ordentlich aufpoliert (herrlich rockig), zum anderen gibts eine wunderschöne Fassung des alten Van Morrison-Klassikers "Tupelo Honey", mit viel Countryflair. Hier setzen mit Ray Hamilton (tolles Orgel-Spiel) und Rex Blevins (wunderbare Steelguitar-Passagen), neben der exzellenten Gesangsperformance von Kidd, weitere Gastmusiker die Akzente. Parallelen zur Paradeband des Red Dirt-Circuits, Cross Canadian Ragweed, liegen bei "Let Go Tonight" ganz offen auf der Hand. Travis singt fast in einer Tonlage wie Cody Canada und auch der dynamische Songverlauf weist viele Gemeinsamkeiten auf. Eine fette Nummer mit polternden Drums, pumpendem Bass (schönes kurzes Break) und wieder einem quirligen E-Gitarren-Solo von Dave Thomas. Die bereits am Anfang erwähnte Akustikversion von "Oklahoma Sunset" erinnert vom Gitarrenspiel her dezent an The Allman Brothers Band zu ihren "Brothers & Sisters"-Zeiten. Der Titeltrack am Ende schließlich fällt dann ein wenig aus dem Rahmen. Zum einen handelt es sich um ein reines Instrumentalstück, zum anderen erzeugen Drum-Loops, Synthesizer-Effekte und ein an Steve Miller angelehntes E-Gitarren-Spiel eine beinahe progressive, leicht psychedelische Atmosphäre. Ein recht eigenwilliges Finale, das aber zeigt, mit welcher Vielseitigkeit der Hauptakteur aufwarten kann und das er nicht gewillt ist, sich auf eingetretenen Pfaden zu bewegen. Gut so! "Midamerica" von Travis Kidd ist ein wunderbar kurzweiliges, ein wenig knappes, aber qualitativ sehr hochwertiges Werk geworden. Nein, besser: Es ist ein richtiger "Hit", der in Southern Rock- und "Red Dirt"-Kreisen eine Menge Aufmerksamkeit ernten wird! Eine Art erster Appetithappen und ein vielversprechender Startschuss für einiges an toller Musik, die von diesem Burschen noch zu erwarten sein dürfte. Travis Kidd könnte ein ganz Großer werden, da sind wir uns schon jetzt sicher! (Daniel Daus)

Anmerkung: Die CD ist nicht mehr verschweißt. Dennoch sind Cover, Booklet und CD absolut neuwertig und ohne jeden Makel. Das Album ist mit einer Schutzhülle versehen.

Das komplette Tracklisting:

1. Towman - 3:49
2. Oklahoma Sunset - 4:10
3. Maxine's Tap Room Boogie - 2:50
4. Anticipation - 3:56
5. Lawyers, Guns & Money - 2:44
6. Tupelo Honey - 4:54
7. Let Go Tonight - 4:01
8. Oklahoma Sunset (Acoustic Version) - 4:03
9. Midamerica - 3:32

Art-Nr.: 5847
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Einzelstück || Typ: CD || Preis: € 13,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Towman
Oklahoma sunset
Maxine's tap room boogie
Anticipation
Lawyers, guns & money
Let go tonight

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Lloyd Band, Britt - unlabeled [2005]
Rar, da ansonsten vergriffen und nicht mehr erhältlich!

Dreckig, unbekümmert, rau - und eine prächtige Melodik! Die nächste "Hammer"-Truppe heizt der Roots-/Gitarren-/"Red Dirt"-Countryrock Szene in Texas zur Zeit mächtig ein! Das der "Lonestar State" im Moment eine der kreativsten, musikalischen Hochburgen des amerikanischen Kontinents darstellt, geschweige denn, sich irgend welche Sorge um seinen Nachwuchs machen müsste, dürfte sich mittlerweile längst über Insiderkreise hinaus herumgesprochen haben. Wie viele Bands der Sorte Cross Canadian Ragweed, Wade Bowen, Reckless Kelly & Co. haben uns alleine in den letzten Monaten mit ihren vorzüglichen Darbietungen erfreut. Und nun diese großartige, packende Britt Lloyd Band, deren fetziges Pracht-Debüt "Unlabeled", übrigen vollkommen in Eigenregie entstanden, uns jetzt vorliegt. Kommt, betrachtet man mal die komplette "Red Dirt"-Szene, von der Power und Philosophie her sicher Cross Canadian Ragweed am nächsten, denn neben den typischen Countryrock-Anlagen verarbeiten sie eine gesunde Portion "Rotz", Dreck und satte, straighte Gitarrenpower, umwoben von einem dezenten "Southern-.Outlaw"-Flair! Das "riecht" auch schon mal nach Skynyrd und den Kentucky Headhunters! Toll! Vorwiegend agiert man in Trio-Besetzung, bestehend aus Bandleader Britt Lloyd (lead vocals, guitars), Thomas van Arsdale (drums, percussion) und Chris Byrd (bass, harmony vocals, piano), wobei Jordan Boyd (acoustic guitar) und Mitproduzent Adam Odor (electic guitar) zum erweiterten Line-Up gezählt werden dürfen. Eingeführt in den Texas Music Circuit wurden sie durch Britt’s Bruder Wes, live spielten sie bereits mit zahlreichen Acts wie Honeybrowne, der Randy Rogers Band, Mark Sanders u. a., und auch was die Locations der Szene betrifft, hat man in nahezu allen angesagten und wichtigen Orten (z. B. der Texas Hall Of Fame) bereits seine Visitenkarte hinterlassen. Als Einflüsse werden zurecht Namen gestandener texanischer Kollegen wie Reckless Kelly, Cory Morrow oder Jack Ingram benannt, aber auch Lynyrd Skynyrd, Led Zeppelin oder Tom Petty haben besonders bei Bandchef Britt Lloyd bleibende Eindrücke hinterlassen. Der Silberling besteht aus elf kurzweiligen, sehr abwechslungsreich zusammengestellten Stücken, wobei sich Lloyd für die Texte verantwortlich zeigt, und der musikalische Rest im Kollektiv erarbeitet wurde. Bestimmt wird die Szenerie von kernigen, dominanten E-Gitarren! Los geht’s mit dem bärenstarken, satten, kraftvollen, leicht psychedelisch angehauchten Roots-/Americana-Rocker "Day in, day out", vollgepackt mit kratzigen, überaus würzigen, fetten E-Gitarren, inklusive röhrender Wah-Wahs, dazu druckvolle Bass-Läufe und straightes, durchaus simples, aber umso wirkungsvolleres und stilprägendes, aggressivem Drumming. Britt Lloyd’s Stimme weist hier durchaus Ähnlichkeiten zu Cross Canadian Ragweed’s Cody Canada auf, was alles andere als ein Nachteil ist! Es scheint, als enthalte der Song, wie auch einige andere, ein paar überraschende, sehr harmonisch und intelligent eingestreute, unauffällige "Brit-Rock"-Splitter, die dem rohen, rootsigen, dreckigen und stets präsenten Texas-Ursprung einen gewissen "modernen", sehr zeitgemäßen Teint verpassen. Ganz große Klasse! "7/4" (Richtung rockiger, rauer Jack Ingram) und "Reachin'" (Break-reicher, kräftiger Gitarren-Power-Roots-Rocker) machen voller "Red Dirt"-Schmackes und klaasse Melodik im Stil des Openers weiter, ehe bei dem wunderbaren "Rose And A Song" zunächst einmal durchgeatmet werden darf. Eine schöne, emotional vorgetragener Ballade mit dezentem Psychedelic-Western-Flair - wunderbar eingestreuter Baritone-E-Riffs. Trotzdem auch diese Nummer wird sehr knackig dargeboten. In eine ähnliche Kerbe schlägt "Broken Down", das nach einen weiteren, baumstarken Rocker, "Weekend" (fast wie eine Mischung aus Black Crowes und den Warren Brothers) folgt. Ein schönes E-Gitarren-Führungsriff, flotte Drums und ein gut mitsingbarer Refrain dürften dem modernen "Outlaw" Lust machen, dem Sonnenuntergang durch die Prärie entgegen zu reiten. Das rhythmische, herrliche "Chokin’ On Air" deckt dann die gesamte texanische Roots-Rock-/Countryrock-Bandbreite in seiner ganzen Blüte zwischen Randy Rogers Band, CCR und Reckless Kelly ab, dazu ein klasse, Southern-mäßiges Gitarrenolo. Leicht an MTB’s "Can’t You See" erinnernde Akustik-Gitarren-Akkorde bestimmen den Verlauf des schönen, melodischen, recht ruhigen "Our Fairytale". Der krawallige, dreckige Rocker "3 Ring Show" baut wieder auf jede Menge kantiger Gitarrenparts und glänzt durch seine aggressive Power. Und bei dem grandiosen "Ride On" könnte man fast meinen, Skynyrd-Sänger Johnny van Zant wäre zu AC/DC gewechselt (welch ein Gedanke), um mit den Kentucky Headhunters zu jammen. Ein trockener Heavy-Riff-Rocker voller texanischem County-Southern-OutlawFlair, vielen Breaks und toller Gitarrenarbeit, einfach brillant! Zeit um sich den Schweiß der Begeisterung des Vorläufers von der Stirn zu wischen, hat man bei der Akustikgitarren-/Piano-/Orgel-unterlegten Ballade "Drift", die ein gediegenes "Free Bird"-Ambiente verbreitet, wobei aber auf das durchaus denkbare und ergänzungsfähige Gitarrenfinish verzichtet wurde. Hier hat man noch mal die Gelegenheit dem wunderbarem, angerautem Texas-Timbre des Sängers Britt Lloyd entspannt zu folgen. Großartig! "Unlabeled", dieser vielleicht schon etwas "provozierend" wirkende Titel des fulminanten Erstlings der Britt Lloyd Band, könnte als weit mehr, als nur als ein "Wink mit dem Zaunpfahl" interpretiert werden. Die Platten-Companies sollten eigentlich Schlange stehen! Hier ist eine Band zu signen, die mit ihrem ungeheuren Roots-/GItarrenrock-/Americana-/(Southern)"Red Dirt"-Countryrock-Potential, den sogenannten "Branchenführen" mehr als nur Paroli bietet! Wir sind begeistert! Laßt es rocken, Jungs! Ein wahrhaft beeindruckender, überaus erfolgversprechender Einstand! (Daniel Daus)

Art-Nr.: 4170
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Einzelstück || Typ: CD || Preis: € 18,90

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Day in, day out
Reachin'
Rose and a song
Weekend
Chokin' on air
Ride on

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Rosehill - white lines and stars [2010]
Tolles, mit wundervoller, höchst melodischer, knackiger, von transparenten Gitarren umsäumter, exzellent zwischen klassischem Countryrock, New Country, Americana und Red Dirt hin und her balnacierender Musik gefülltes Debut, des aus Cypress, Texas stammenden Duos Blake Myers und Mitch McBain, produziert von Radney Foster und Jay Clementi! Myers und McBain hatten zuvor bereits fünf Jahre reichhaltige musikalische Erfahrungen als Bandleader von "Texas High Life" gesammelt, einem Quintett, das immerhin zwei CDs veröffentlicht hat, kreuz und quer durch Texas getourt ist und es immerhin bis zum Support von so bekannten Größen wie u.a. Honeybrowne oder Bleu Edmondson geschafft hat. Nach Beendigung des Colleges stellten beide jedoch beim Songwriting fest, dass sich ihre Art zu schreiben verändert hatte und die Stücke mit THL nicht mehr kompatibel erschienen. Sie kehrten nach Cypress, ihrer Heimatstadt, zurück und beschlossen fortan, als Duo weiterzuarbeiten. Der neue Name Rosehill resultierte letztendlich aus einer Straßenbezeichnung (Rosehill Road), in deren Nähe beide wohnhaft sind. Sie verschickten umgehend Demos von einigen ihrer neu kreierten Tracks, u.a. auch an Radney Foster, der sich begeistert zeigte und umgehend beschloss, die beiden, gemeinsam mit seinem Musik- und Angelfreund Jay Clementi (der hat beispielsweise Foster's letztes Album "Reviva"“ produziert), unter seine Fittiche zu nehmen. Die große Stärke von Rosehill ist u. a. ihre große musikalische Vielseitigkeit. Beide haben naturgemäß unterschiedliche Stimmen (Blake Myers klingt zuweilen durchaus ein wenig wie besagter Radney Foster, Mitch McBain's Gesang bewegt sich irgendwo zwischen Drew Womack und Brett Warren), teilen sich den großartigen Lead Gesang weitestgehend gerecht auf und ergänzen sich bei den Harmonie-Gesängen hervorragend. Das Songwriting (mal zusammen, mal in Kombination mit Foster, Clementi oder mit beiden zusammen, einmal ist auch Randy Rogers von der Randy Rogers Band involviert) ergibt jeweils interessante, unterschiedliche Outputs, die der Linie eines überaus melodischen, aber angenehm unpolierten Countryrocks, New Country zu jeder Zeit treu bleiben. Aufgenommen wurde jeweils in Texas und in Nashville, von zwei unterschiedlichen Musikermannschaften (u.a. mit starken Leuten wie Glenn Worf, Eric Borash, Dan Dugmore, Kenny Greenberg, Tim Lauer, Steve Fishell), wobei Borash und Fishell in beiden Teams vertreten sind und besonders Letztgenannter mit virtuosen Steelguitar-Einlagen glänzt. Geboten wird ein Mix aus fluffigen, flockigen, aber durchaus knackigen und teils auch rockigen, herrlich instrumentierten Midtemponummern ("West Of Sunset", "Midnight America" - schön druckvoll, straight, riffig und doch so traumhaft melodisch -, "Dream It All Over Again"), teilweise mit schönen Akustik- und schön variablen E-Gitarren und vielen Piano- und Steelfills, ruhigeren Momenten ("White Lines And Stars", "Like We Knew It Would"), beide aber mit kräftig rockenden Refrains, aber auch richtig fetzig rockenden Sachen ("Sunday", "Life Is Short"), wobei auch ein feines Honky Tonk-Piano zum Einsatz kommt. Vor allem die "Abweichler" haben es in sich: Zum Beispiel das bärenstarke "Believer", ein genauso stadion- wie radiotauglicher, Roots-/Americana-/Countryrocker voller Power und mit viel Heartlandatmospähre, das grandiose, von Radney Foster mit jeder Menge Tex-Mex-Flair umgarnte "Picassos For Pesos" (mit herrlichem Akkordeonspiel von Tim Lauer - da sieht man sich vorm geistigen Auge zu dieser Musik bei Sonnenschein in einer kleinen gemütlichen Bodega sitzen, leckeren Wein schlürfen und mexikanische Köstlichkeiten genießen), das recht traditionell im Country verwurzelte, erdige "Glass Of Whiskey" (tolle Steel-, klasse E-Gitarren-Solo) und das mit viel Westcoastflair ausgestattete, abschließende "Love Burns Out" (wunderbare Harmoniegesänge Marke Glenn Frey/Eagles, dazu einfühlsame, dezente Mundharmonikabegleitung, klasse gespielt von Blake Myers). Ein echter Kracher am Schluss. Wer den (leider) vergangen Zeiten der Sons Of The Desert nachtrauert, das nächste Album der Warren Brothers nicht mehr abwarten kann und auch Interpreten wie die Eli Young Band, Radney Foster und die einstigen Foster und Lloyd, Restless Heart, Blue County oder Little Texas zugeneigt ist, für den führt an Rosehill kein Weg vorbei. Ein herrliches Album! Wenn Blake Myers und Mitch McBain, alias Rosehill, so weiter machen, dürften rosige musikalische Zeiten vorprogrammiert sein. Großartig! (Daniel Daus)

Das komplette Tracklisting:

1 West of Sunset - 3:55   
2 White Line and Stars - 3:39   
3 Believer - 3:37   
4 Picasso's For Pesos - 4:26   
5 Sunday - 3:50   
6 Midnight America - 3:47   
7 Glass of Whiskey - 3:33   
8 Dream it all over Again - 3:49   
9 Life is Short - 3:06   
10 Like We Knew it Would - 4:15   
11 Love Burns On - 4:32

Art-Nr.: 7161
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
West of sunset
White lines and stars
Believer
Picassos for pesos
Sunday
Midnight America

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