A breath of fresh air in the rock and roll world" – so, und mit vielen weiteren Lobeshymnen wurde das 2010 in Nashville/Tennessee gegründete Rootsrock-Quartett angesichts ihres vor 3 Jahren erschienenen, fantastischen Debüts von den Kritikern nahezu überschüttet. Nun führt das Quartett bestehend aus Ricky Young (guitar, vocals), Taylor Burns (guitar, vocals), Joel King (bass, vocals) und Ben Dumas (drums) den eingeschlagenen Weg mit ihrem Major-Nachfolgewerk „Lonely Is A Lifetime“ (Warner Bros. Records) mit neuem Elan fort. Sowohl Young, als auch Burns und King geben sich dabei wieder als gleichberechtigte Lead-Sänger und beweisen ihr vokales Können auch mit wunderbaren Harmoniegesängen. Schon direkt mit dem knackig rockenden Opener „Overnight“ lassen sie ihrer Energie freien Lauf. Der voller Euphorie strotzende Refrain animiert regelrecht zum Mitsingen. Atmosphärisch, in dezenter Britpop-Manier, wandelt das folgende „Sleepers“ traumwandlerisch durch den Raum. Mit dem über acht Minuten währenden „Goodbye Song“ beweist der Vierer seine ganze spielerische Finesse. Der Song verläuft in den gesungenen Parts im Westcoast-Stil von Acts wie Poco oder den Eagles wird aber durch zwei lange progressiv-/Jam-artige Instrumentalpassagen nach Pink Floyd'schem Muster mit furioser E-Gitarrenarbeit eingekleidet. Das passt wunderbar zusammen. Das ungekrönte Highlight der CD! Auch im weiteren Verlauf überzeugen die Wilden Federn immer wieder mit ihren, positive Stimmung/gute Laune verbreitenden Hooks und Refrains. Das Heartland-umwehte „Leave The Light On“ lässt dabei sogar Reminiszenzen an Größen wie den Hooters, Simple Minds oder U2 aufkommen. Klasse auch die im Titellied verankerte 60/70ies-Retrospektive a la Monkees, Byrds & Co. Das hymnische, mit seinem elektrisierenden Refrain bestückte „Into The Sun“ dürfte ein Kracher in Sachen Interaktion mit ihren Fans im Live-Programm der Band werden. Stark hier, wie auch bei einigen anderen Tracks, das immer wieder im Southern Rock verankerte E-Gitarrenspiel. Die interessante und recht eigenwillige Kombination aus Drum Loops, Akustikgitarre und Gesang funktioniert beim abschließenden „Halleluhja“ ebenfalls überraschend gut. Das Zweitwerk "Lonely Is A Lifetime" der Wild Feathers strotzt nur so vor großartigen Texten, Hooks, Songs und Melodien. Vielleicht sind vereinzelte Songs etwas poppiger als der Vorgänger, doch das bedeutet alles andere als eine Schwächung. Nein, das ist bester, modern arrangierter, aber auch zeitloser, höchst erfrischender Rootsrock/-Pop, Americana Rock/-Pop, Power-Pop, teils mit einem Hauch von Southern-Feeling, mit Einflüssen von den ganz frühen Matchbox 20, The Band, Tom Petty, The Clarks, bis hin zu den Avett Brothers. Produziert hat erneut der großartige Jay Joyce (u. a. John Hiatt, Derek Trucks Band, Cage The Elephant, Emmylou Harris, Patty Griffin, Little Big Town und Eric Church),. Ein spacig gestaltes Coverartwork (tolles Titelbild) mit allen Texten gibt’s dazu. Klasse! (Daniel Daus)
Das komplette Tracklisting:
1. Overnight - 4:07
2. Sleepers - 4:49
3. Goodbye Song - 8:16
4. Don't Ask Me To Change - 4:30
5. Happy Again - 4:53
6. Leave Your Light On - 4:17
7. Help Me Out - 3:45
8. Lonely Is A Lifetime - 2:46
9. On My Way - 4:09
10. Into The Sun - 3:00
11. Hallelujah - 4:05
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