Nach seinem viel beachteten und überaus erfolgreichen 2021iger Majorlabel-Debut "Gold chain cowboy", das ihm u. a. mit "Pretty heart" und "To be loved by you" gleich große Hits bescherte, präsentiert uns der aufstrebende Parker McCollum, dessen Karriere gerade richtig Fahrt aufnimmt, mit "Never enough" ein dermaßen starkes Nachfolgealbum, das seinen Aufstieg noch einmal ordentlich beschleunigen dürfte. Ein klasse Teil! Der junge, in Conroe, vor den Toren Houston's aufgewachsene, höchst talentierte Singer/Songwriter aus Texas, dem nicht wenige Experten, sowohl in Texas, als auch in Nashville schon lange eine große Karriere prophezeien, fühlt sich sowohl im klassischen New Country, als auch im Americana und vor allen Dingen in diesem authentischen, staubigen, typisch texanischen Red Dirt Country(rock) zuhause. So ist es wenig verwunderlich, dass beim Songwriting, neben ihm selbst, bei dem ein oder anderen Stück auch seine texanischen Freunde Randy Rogers (Randy Rogers Band) und Jon Randall, der das Album auch hervorragend produzierte, mit involviert waren. Zudem betont McCollum, dass ihn solche Lone Star-Kollegen wie Steve Earle, James McMurtry und Townes Van Zandt, genauso wie die legendären Country-Traditionalisten Porter Wagoner und George Strait, aber auch Leute wie John Mayer und Ryan Adams stark beeinflusst und inspiriert haben. So sagte McCollum einst in einem Interview: "I want to have Luke Bryan's success, but singing Chris Knight-caliber songs. To have longevity, you can’t sacrifice integrity to get on the radio. People know the difference, look at Willie, look at Strait. I knew I could do Texas and never leave, or come to Nashville and do the pop-country thing. My goal is to ride the middle". Genauso sind die durchweg großartigen Songs auf "Never enough" auch angelegt, gut ausbalanciert zwischen sehr authentischem Nashville New Country und dem typischen, natürlichen und erdigen, leicht staubigen, texanischen Red Dirt-Anlagen eines Randy Rogers, Wade Bowen & Co.. Die Musik kommt überwiegend mit viel Kraft und in einem von tollen, satten E-Gitarren, Pedal Steel, Piano und knackigen Drums geprägten Sound, wobei die Balance aus dynamischen Midtempo-Nummern und ruhigeren, schönen Balladen in etwa ausgeglichen ist. McCollum's Talente, wie seine starke Stimme, sein exzellentes Songwriting und gutes Händchen für hervorragende Melodien kommen dabei bestens zur Geltung. Eröffnet wird der 15 großartige Tracks umfassende Reigen mit dem furiosen "Hurricane", einem von fetten, dynamischen E-Gitarren angetriebenen und mit einer vorzüglichen Melodie durchzogenen, voller herrlichem Heartland Rock-Flair steckenden New Country-Knaller, der sofort ein absolutes Ausrufezeichen setzt. Man spürt unmittelbar die geradezu perfekte Verschmelzung charttauglicher Mainstrem-Tendenzen, klaren Countrytraditionen und diesen unwiderstehlichen, roughen Texas Red Dirt-Vibes, auch durch McCollum's Stimme, die durchaus ein wenig an die von Wade Bowen erinnert. Passt alles bestens! Weitere, der vielen Highlights dieses tollen Albums seien zum Beispiel mit dem ähnlich dem Opener angelegten, flotten, genauso knackigen, wie lockeren und kräftigen, melodischen "Best I never had" (starkes E-Gitarrenspiel, inkl. Solo), der fantastischen, wieder wunderbar knackigen, absolut traditionell verwurzelten, mit wunderbaren Gitarren, toller Pedal Steel und einer klasse ins Ohr gehenden Melodie inszenierten Midtempo-Countrynummer "Handle on you", die gerade zu McCollum's neuem Hit avanciert, der herrlichen Countryballade "Lessons from an old man" (gediegene Piano-/Gitarren-/Steel-Instrumentierung, schön groovige Percussion, feines Red Dirt-Flair), der ähnlich inszenierten, mit viel Piano und Steel garnierten, traditionellen Ballade "Things I never told you", oder auuch der langsamen, aber sehr kraftvollen, von satten Gitarren bestimmten New Country-Nummer "Stoned" genannt. Parker McCollum wird seinen Weg machen, das zeigt dieses Album eindrucksvoll auf. Es macht einfach Freude, ihm zuzuhören. Das ist bester, schön angerockter, schnörkelloser, authentischer, ehrlicher New Country mit jeder Menge Hit-Potenzial und einer wohl temperierten Red Dirt-Würze. Top!
Das komplette Tracklisting:
1. Hurricane - 3:48
2. Best I Never Had - 3:24
3. Things I Never Told You - 3:42
4. Burn It Down - 3:54
5. Stoned - 3:09
6. Handle On You - 3:40
7. Lessons From An Old Man - 4:04
8. Tough People Do - 4:19
9. Speed - 4:30
10. Tails I Lose - 3:46
11. I Ain't Going Nowhere - 3:25
12. Too Tight This Time - 4:05
13. Don't Blame Me - 3:51
14. Have Your Heart Again - 3:29
15. Wheel - 3:45
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