Er ist erfolgreich und er wird immer besser. Chris Janson gehört sicher zu den künstlerischen Aushängechildern Nashville's, denn er ist ein Allround-Talent, ein ganz großartiger Sänger mit einer tollen Countrystimme, die der großer Traditionalisten in nichts nachsteht, ein exzellenter Somgwriter, ein energiegeladener Live-Performer, Produzent, und, und, und - ein Vollblut-Musiker eben. Mit "All in" legt der Mann aus Perryville/Missouri nun sein viertes Album vor, ein Werk, das einen mächtig starken Eindruck hinterlässt. Das ist herrlicher, wunderbarer, handgemachter "fully loaded" Country, New Country und Countryrock, zumeist schön knackig, schmissig, voller Saft und Kraft, mit tollen, vielschichtigen Gitarren umgesetzt, und aufbauend auf Janson's großartigen Gesang und das blendende, sehr melodische Songmaterial. Ja, die Songs sind, bis auf ein paar wenige Balladen, durchaus rockig, dabei aber immer "real" Country/New Country mit durchaus traditionellen Bezügen. Ein gewisses Flair der goldenen Neunziger New Country-Ära ist ebenfalls spürbar Es ist ein Album, das von vorn bis hinten Spaß macht, denn man wird von der guten Laune, die diese Musik vermittelt, unmittelbat angesteckt. An 15 der 16 Tracks des Albums ist Janson kompositorisch beteiligt, zum Teil in Zusammenarbeit mit Nashville's großen Songwritern, wie zum Beispiel Ashley Gorley, David Lee Murphy, Rhett Akins, Casey Beathard, Dallas Davidson und viele mehr. Lediglich die spannend und rootsig arrangierte, großartige Countryrock-Ballade "You, me & the river" stammt aus der Feder von seinem "Buddy" Eric Church, der dann passenderweise auch als Duett-Partner mit dabei ist. Großartiger Song! Überhaupt ist zwischen Chris Janson und Eric Church in Sachen musikalischer Kreativität und Qualität durchaus eine gewisse Seelenverwandschaft wahrnehmbar. Ganz große Klasse sind etwa solche Songs, wie der voller Energie rockende Opener "Keys to the country" mit seinen vollmundigen Gitarren und der bestens in Ohr gehende Melodie (trotz aller Power ist das ein echter, lupenreiner, herrlich stimmungsvoller Country-Knaller), das knackige, mit feinem Banjo und schöner Pedal Steel garnierte, erfrischende "We did it anyway", die lässige, cool, knackig und locker nach vorn "galppierende", herrlich melodische, luftig sonnige New Country-Nummer "Cold beer truth" (feine Pedal Steel), der klassische, ordentlich abgehende, zusammen mit Rhett Akins präsentierte Countryheuler "Halfway to crazy", das dezent swampige, voller Southern-Flair steckende "The real Bagg Pro" (wieder wunderbare Pedal Steel Guitar, dazu ein fettes E-Gitarren-Solo), die sehr schöne, von Janson und Eric Church gemeinsam geschriebene, traditionelle, lediglich von einer Fiddle und akustischen Gitarre begleitete Ballade "Flag on the wall", das kernige, erdige, sehr dynamisch rockende, southern eingefärbte "Things you can't live without", ein cooles Duett mit dem guten, alten Travis Tritt, und so weiter. Ja, und dann haut Janson mit dem exzellenten "You never did" auch noch eine vorbildliche, tief traditionelle, mit großartiger Pedal Steel und Fiddle inszenierte Classic Country-Nummer in allerbester George Strait-Manier raus. Was will man mehr. Chris Janson gehört mittlerweile zu Nashville's absoluten Top-Acts - erst recht nach diesem prächtigen Album. Besser war er bisher nie! Ganz tolle New Country-/Countrymusic - modern, kraftvoll, genauso rockig, wie traditionell veruwrzelt. Eine außerordentlich starke Leistung! Bravo, Chris Janson!
Das komplette Tracklisting:
1. Keys To The Country - 2:55
2. We Did It Anyway - 2:43
3. Cold Beer Truth - 2:54
4. You, Me & The River (feat. Eric Church) - 3:56
5. Halfway To Crazy (feat. Rhett Akins) - 3:11
6. Bye Mom - 3:59
7. Love Don't Sleep- 3:15
8. The Reel Bass Pro - 3:33
9. Too Far Gone - 3:10
10. Flag On The Wall - 3:20
11. All In - 3:00
12. Here and Gone - 3:13
13. Things You Can't Live Without (feat. Travis Tritt) - 3:25
14. Small Town Big Time - 3:26
15. You Never Did - 3:30
16. My American World - 3:49
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