Phantastisches Debutalbum einer groß und ungeheuer inspiriert aufspielenden Band aus Los Angeles/California, die mit ihrer furiosen, packenden Synthese aus Southern-/Roots-/Blues-/Country-/Funk-/Groove- und Jam-Rock-Elementen auf dem besten Wege ist, die Genre-Szene ordentlich durcheinander zu wirbeln. Mit viel Herz und Seele verarbeiten sie Einflüsse solcher Kollegen wie Lynyrd Skynyrd, The Black Crowes, Tishamingo, Little Feat, den Faces, den Rollng Stones, Neil Young und The Band zu einer absolut eigenständiigen, von großer musikalischer Kompetenz und Professionalität gekennzeichneten, genauso kochenden wie hervorragend strukturierten und bestens hängen bleibenden Mucke, die die Gitarren-orientierte Retro-Southern-/Roots-/Groove-Rock-Gemeinde schwer beeindrucken dürfte! Der Kern der Truppe besteht aus den beiden hervorragenden Gitarristen Mark Laurit (darüber hinaus ein famoser Songwriter, der das gesamte Material komponiert hat) und Jonny Kaplan (hat zudem das Album erstklassig produziert, in einem tollen, satten, trockenen, genau auf den Punkt gebrachten Sound), den mit einer tollen, "soulful voice" ausgestatteten, klasse Sänger Bobby Joyner und der für einen bravourösen Groove sorgenden Rhythmusfraktion, bestehend aus Drummer Hec "H-Man" Salgado und Bassist Jokin! Unterstützt werden sie weiterhin von einer ganzen Anzahl hochkarätiger Gäste wie u.a. dem zusätzlichen, grandiosen Gitarristen Doug Pettibone (zur Zeit der etatmäßige Gitarrist von Lucinda Williams), Skip Edwards (keyboards), sowie Harpspieler Eric Corne und Gia Ciambotti, die mit ihrer üppigen Background-Röhre für eine kräftige Portion zusätzlichen Southern Soul sorgt. Der Großteil der durchweg prächtigen Songs (Ausfälle sucht man vergebens) ist sehr druckvoll, dreckig, würzig, steckt voller Feuer und Kraft. Die satten, jederzeit mit viel Spielwitz und "Saft" eingesetzten, gritty, southern-fueled E-/Slide-Gitarren des bereits erwähnten Gitarristen-Duos bestimmen dabei das zentrale Geschehen, oftmals unterstützt von einer herrlichen Hammond Orgel-Untermalung, was dem Sound eine wunderbare Fülle verleiht! Dabei dieser unwiderstehliche Groove! Aber auch die ein oder andere, schön rootsige Ballade hat es in sich! Man denke nur an das ruhige, entspannte, dennoch sehr würzige, mit feinen, transparenten Acoustic-Licks und wunderbaren Slide-Sequenzen verzierte, traumhaft schöne, Country-infizierte "Low down wind", das auf der einen Seite wie "süßer Honig" in unsere Ohren fließt, gleichzeitig aber von einem herrlich erdigen, Skynyrd'schen Southern-Flair durchzogen ist. Die Honey Tongue Devils bestechen neben ihrer immensen Spielkultur, diesem "gewissen Feeling" und ihren eindeutigen Identifizierungsmerkmalen auch mit viel Abwechslung, musikalischer Spannung und hoher Vielseitigkeit. Zum Beispiel der famose Opener "Down here": Ein toller, funkiger, rootsig-bluesiger Groove, herrlich aufeinander abgestimmte Lead- und Slide Gitrarren-Linien, ein leicht swampiges Feeling, eine sich nie zu sehr in den Vordergrund drängende, quirlig agierende Hammond-Orgel, eine klasse Melodie, viel Kraft und jede Menge "Soul" bilden den Rahmen dieses prachtvollen Roots-/Groove-/Southern-Rockers, der sich anhört, als stamme er aus einer imaginären, gemeinsamen Session von den Black Crowes und der legendären The Band! Brodelt und groovt einfach wundervoll! Starker Background-Gesang der bereits erwähnten Gia Ciambotti! Kochendes Gitarren-/Harp-Finale! Ein Hammer-Auftakt! Dynamische, knackig groovende Rhythmen, angereichert mit transparenten Gitarren, toller Slide und großartiger Hammond Orgel-Untermalung bestimmen das folgende, nicht minder starke "Days behind", dessen jeweils von satten Riffs dominierter, kochender Refrain voller Southern-Würze steckt! Tolles, fettes Gitarrensolo in der Mitte! Dann der jammige, dreckige, drückende, bluesige Southern-/Roots-Groove-Rocker "Dirty water clean" mit seiner klasse Melodie und dem herrlichen Black Crowes-Feeling, die schöne Roots-/Americana-Ballade "Grey day", der harte, permanenet von glühenden, fiebrigen Gitarrenlinien unter Starkstrom gestellte, elektrisierende, rohe (Heavy)Southern-/Blues-/Roots-Rocker "Sunday morning blackout" mit seinen fleischigen Riffs und den pulsierenden, trocken donnernden, variablen Drum-Rhythmen, der mit fetten Gitarren und klasse Hammond-Klängen durchsetzte Kracher "Beautiful mess", oder auch das fast 6-minütige, mit einem prächtigen 60s-Hippie-Psychedelic-Flair ausgestattete, im Verlauf immer lauter werdende, raue, von einer mächtigen Gitarren-/Orgel-Wand getragene Titelstück "All tall & the melting moon" - was dei "Devils" auch anpacken, es gelingt ihnen einfach großartig! Nein, es begeistert regelrecht!! Ein "beängstigend" starkes Debut einer hoch talentierten, tollen Truppe, von der wir mit Sicherheit noch eine Menge hören werden. In jedem Fall haben sie mit diesem Album eine gewaltige "Duftmarke" in der Szene hinterlassen. Prachtvoller, "pure dirty vintage Southern-/Roots-/Blues-/Groove-Rock'n Roll", der einen nicht mehr los lässt!
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