Gerade mal 6 Wochen nach dem starken "Omnibus" (14 neu eingespielte Interpretationen ihrer absoluten Klassiker), erscheint nun mit dem prächtigen "Midnight in Mississippi" das heiß erwartete, erste Studioalbum mit komplett neuem Material nach der Reunion von Blue Mountain. Die großartige, in No Depression-Kreisen regelrechten Kultstatus genießende Rootsrock-/Alternate Country-/Americana-Formation um den exzellenten Gitarristen (das amerikanische "Gibson Guitars Magazine" wählte ihn kürzlich in die Top 5 der wichtigsten Gitarristen der Alternate Country-Ära), Sänger und Songwriter Cary Hudson knüpft damit, übrigens in Original-Besetzung, nahtlos an die gefeierten Alben ihrer Anfangszeit an. Spritzig wie eh und je, ungemein spielfreudig und voller Tatendrang hören wir 12 durchweg erstklassige Songs - in staubigem, rootsig angerautem Americana-/Alternate Country-Ambiente und mit dem Charme des Südens im Blut (immerhin stammt die Truppe aus dem US-Bundesstaat Mississippi), aber überwiegend auch in herrlich lockeren, flockigen Rhythmen, durchzogen von klasse Melodien und ungemein lässigen, flüssigen, sehr transparenten Gitarrenlinien. Mitten hinein in diese Lockerheit platzt dann mal so ein robuster, dabei nicht minder stark hängen bleibender, grandioser Crazy Horse-like Rock-Kracher wie das Titelstück "Midnight in Mississippi", das klingt als hätte es Hudson geradewegs gemeinsam mit Neil Young komponiert (was natürlich nicht der Fall ist - es entstammt komplett aus Hudson's Feder). Fette, kratzige, laute E-Gitarre, eine raue Mundharmonika, mächtig Dreck aufwirbelnder Drive und ein tierisches Gitarrensolo am Ende - Rootsrock-Herz, was willst Du mehr? Zu den weiteren Highlights zählen u.a. der muntere, frische Opener "Groove me" (geschrieben von Cary Hudson und der großartigen Shannon MacNally), das melodische, einerseits überaus entspannt wirkende, andererseits durchaus knackig und schön angerockt rüberkommende "By your side" mit seinen schönen Harmonies, einem tollen, unaufdringlich wirkenden Hammond Orgel-Hintergrund und den lockeren Gitarrenlinien, das Hippie-mäßige "70's song", der ungemein locker dahin fließende, wunderbar ins Ohr gehende, von tollen, transparenten Gitarren begleitete Americana-/Alternate Countryrocker "She's a wild one", das mit einer exzellenten Slide-Gitarre garnierte, knackige, melodische "Emily smiles", die feine Americana-Ballade "Butterfly", das entspannte, wunderschöne, semi-akustische "Rainy day", oder auch das mächtig dampfende Finale "Skinny dipping", einem furiosen, ungemein dreckigen, schwülen Swamp-Blues-Shuffle-Juke Joint-Boogie, bei dem die Band deutlich ihre Herkunft ausspielt. Keine Frage: Was "Omnibus" schon angedeutet hat, ist mit dem prächtigen "Midnight in Mississippi" nun ohne "Wenn und Aber" eingetreten - und zwar auf beeindruckende Art und Weise. Blue Mountain stehen wieder voll im Saft!
Tracks:
1. Groove Me (2:39)
2. By Your Side (3:38)
3. 70's Song (3:18)
4. She's A Wild One (4:08)
5. Midnight In Mississippi (4:15)
6. Emily Smiles (3:19)
7. Butterfly (3:42)
8. Pretty Please (4:33)
9. Gentle Soul (3:14)
10. Rainy Day (3:19)
11. Free State Of Jones (3:26)
12. Skinny Dipping (4:03)
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