14 brandneue Stücke - live! Relentless - im weitesten Sinne zu übersetzen als unbarmherzig, endlos, rastlos, heftig, intensiv, gnadenlos, stark... - all das, was das Leben von Walter Trout widerspiegelt. Mit 15 hat er alles hinter sich gelassen, entschied sich für das unstete und harte, von "Glamour" weit entfernte Musikerleben "on the road". Alles, was für ihn zählte, war seine Fender Stratocaster, die er fortan bearbeitete, bis seine Finger bluteten. Rund 35 Jahre ist er mittlerweile im Geschäft, hat jahrelang mit den Blues- und Bluesrock-Legenden Canned Heat, John Lee Hooker, John Mayall und Big Mama Thornton zusammengearbeitet, ehe er recht spät mit seiner Solokarriere und seiner eigenen Band an den Start ging und sich mittlerweile unwiderstehlich in die Herzen der Bluesrock-Fans, weltweit, gespielt hat. Walter Trout & the Radicals - das ist purer, klassischer Retro-Bluesrock/Rocking Blues, authentisch und ehrlich, voller geballter Power und Energie, voller Seele und Gefühl, mit einem Mann an der Spitze, der seine Musik in allen Zügen auslebt. Was für ein Gitarrist! So beschreibt die Los Angeles Times den in Süd-Californien lebenden Gitarren-Magier beispielsweise als einen "torrential, gladiator guitar player"! Schön und treffend ausgedrückt! Ohne Zweifel zählt Trout zu den ganz großen Gitarristen des Blues- und Bluesrock-Circuits, dessen fulminante Soli einem zuweilen schier den Atem rauben. So ist das auch beim neuen Album "Relentless"! Dieses hingebungsvolle Album ist sein unmißverständliches Bekenntnis zu seinem Leben. seiner Musik und dem endlosenTouring. Trotz aller Strapazen möchte er es nie missen, würde er nie ein anderes Leben wählen. So hat man sich im Trout-Lager für "Relentless" auch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. "Wir spielen ein neues Album ein, doch laßt uns die sterile Studioatmosphäre gegen die Bühne eintauschen". Gesagt - getan! Ausgewählt hat man das legendäre Paradiso in Amsterdam, dessen Publikum am 14. Mai 2003 an der Live-Premiere von 14 großartigen, brandneuen Walter Trout-Songs teilhaben durfte, die nun auf "Relentless" veröffentlicht werden. Roh, "unpoliert", spontan, direkt! So hat man "the relentless power of Walter Trout & the Radicals" unverfälscht eingefangen. Es ist ein bärenstarkes Album geworden! Großartige Songs, mal mächtig abgehend, mal krachend rockend, dann auch mal herrlich locker und wunderbar flüssig aus den Boxen sprudelnd, um anschließend wieder mit fleischigen, donnernden "Heavy"-Riffs aufzuwarten, die beim nächsten Stück gegebenenfalls einer emotionalen Ballade weichen. Rocking Blues der Extraklasse voller Energie - und immer wieder diese hypnotisierenden Gitarrenläufe! Walter Trout's toller, kräftiger Gesang erinnert zuweilen ein wenig dem eines Gregg Allman. Überhaupt implementiert er in seine Musik immer wieder jede Menge ausgefeiltes bluesy Southern-Feeling, so daß hier auch die Allman Brothers- und Gov't Mule-Fraktion voll auf ihre Kosten kommen dürfte. Eine klasse Ergänzung zu den fulminanten Gitarrenläufen bildet Sammy Avila's Hammond Orgel. Der Reigen startet mit dem schwulstigen, fetten, schwerblütigen Retro-Blues "I'm tired", der alllerdings alles andere als müde klingt. Trout läßt es ordentlich krachen und läßt die Finger in einem, fetten, atemberaubenden, fast 3 Minuten langen, ununterbrochenen Killer-Gitarrensolo quasi in "Lichtgeschwindigkeit" über seine E-Gitarre wirbeln, daß einem nehezu die Spucke weg bleibt. Und das alles vor einem Groove, der sich, wie ein stetig laufender, nicht zu stoppender Motor, unaufhaltsam den Weg in die Ohren des Zuhörers bahnt. Von ähnlichem Kaliber ist auch "The life I chose", allerdings etwas mehr die Rockelemente betonend. Viel Southernflair! Dieser Southern-Touch fällt noch deutlicher aus, bei dem herrlich lockeren, mit toller Acoustic Gitarre begleiteten (beinhaltet auch ein klasse Solo auf der Acoustic Gitarre) "Jericho road", das auch von einem Dickey Betts hätte komponiert werden können. Tolle Melodie! Es folgen mit "Work no more" ein feuriger, mit enthusiastischen E-Gitarren-Ritten gespickter Midtempo-Blues, mit "Talk to ya" ein klassischer Shuffle Bluesrock und mit "Cry if you want to" eine wirklich traumhafte, bluesige Southern-Soul-Rock-Ballade. Geht mit ihrer starken Melodie, dem inspirierten Gesang und dem federleichten, aber ungemein quirligen, virtuosen Allmans-like E-Gitarrensolo regelrecht unter die Haut. Klasse auch der an Gov't Mule erinnernde Kracher "Chatroom girl", der schnörkellose Bad Company meets Allmans-like Rocker "Helpin' hand", der gefühlvolle Slow-Blues "My heart is true" und die beiden Finaltracks "The best you got" und "Mercy", bei denen er nochmal ordentlich Gas gibt. Über 73 Minuten kochende Bluesrock-Dynamik von einem der Besten seiner Zunft! Laßt Euch einfangen, von dieser unbarmherzigen (relentless) Gitarren-Power! Mitreißend! Produziert hat das Teil übrigens Jim Gaines!
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