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Burgess, Sonny - stronger [2005]
Zweites, einmal mehr ganz großartiges Album (das Teil ist sicher ein wahrer "Leckerbissen" für alle Traditionalisten) des aus Cleburne/Texas stammenden Sonny Burgess - und noch immer hat er keinen Major-Deal! Völlig unverständlich, denn er erfüllt alle Voraussetzungen um ein ganz Großer der Country-Zunft zu werden: Er ist ein herausragender Sänger mit einer tollen Country-Stimme, hat die 1A-Musikergarde aus Nashville mit an Bord (beispielsweise Brent Mason u. J.T. Corenflos an den Gitarren, Dan Dugmore - Pedal Steel und Dobro, Lonnie Wilson am Schlagzeug, Larry Franklin an der Fiddle, Gordon Mote - Keyboards, usw.), besitzt das richtige Händchen für die genau zu ihm passenden Songs, strahlt das richtige Image aus und ist ein Volblut-"Countryman" von der Pike auf! Das ist frische, mit viel Herz dargebotene, lupenreine, seine texanische Herkunft nie leugnende, traditionelle, toll produzierte, honky-tonkin' Dancehall-/Barroom-Countrymusic in der Tradition von Merle Haggard, Gene Watson, Tracy Byrd, Brad Paisley, Alan Jackson und vor allem George Strait, mit allem was das "Pure"-Countryherz begehrt. Knackige, schwungvolle Uptempo-Songs wechseln sich ab mit astreinen Honky Tonkern und ein paar rührenden, reinen Country-Balladen! Fiddles, Steelguitars, Baritone Gitarre, Acoustic-Gitarre, Honky Tonk-Piano und prima Melodien bestimmen das Bild! Auch die vielen (Linedance)-tanzwütigen Cowboys und -girls kommen bei einigen Nummern voll auf ihre Kosten! Die Songs stecken voller Hit-Potential! Nahezu alle haben das Format in den Nashville-Charts eine bedeutende Rolle zu spielen - in den unabhängigen Texas-Country-Charts tun sie dies eh schon! Toll beispielsweise gleich der Opener "What else could go right", ein gut abgehender, richtig Schwung vermittelnder, gut tanzbarer, wunderbarer honky-tonkin' Traditional-Roadhouse Country-Feger, der wohl in jeden "müden" Saloon ordentlich Stimmung bringen dürfte. Hat einen prima Fiddle-/Gitarren-/Piano-/Schlagzeug-Drive! Großartig auch der anschließende, von Larry Cordle und Leslie Satcher komponierte, balladeske, mit herrlicher Steelguitar, feinen Piano-Tupfern, toller Fiddle und bestens integrierter E-Gitarre instrumentierte, sehr melodische Barroom-Honky Tonker "Jesus and bartenders" (that's pure Country - auch vom Text her!), die kraftvolle, mit feinen Dobro-Ergänzungen verzierte Ballade "A little bit stronger", oder das flockige, lockere, frische und flotte, von Paul Overstreet mitkomponierte, viel Alan Jackson-Flair und gute Laune verbreitende, mit schöner Steel- und Baritone-Guitar angereicherte. sehr melodische "Anytime I'm smiling"! Klasse auch der angerockte, die Tanzwütigen mal wieder auf den Plan rufende, mit würziger Electric Slide instrumentierte, knackige Honky Tonk-Stomper "The more I'm around some people, the more I like my dog" (erinnert ein wenig an Billy Ray Cyrus), die rührende, etwas autobiographisch anmutende Ballade "Redneck lullabies", oder das frische, schmissige aus schönen Gitarren und toller Steel bestehende "When you're in love with a woman"! Ein tolles "Traditional Country"-Album, das in seiner Klasse den Werken der oben referenzmäßig erwähnten Künstler in nichts nachsteht! Das ansprechend gestaltete Booklet enthält im übrigen alle Texte! Gratulation Sonny, wir ziehen beeindruckt den Hut!

Art-Nr.: 3843
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
What else could go right
Jesus & bartenders
Anytime I'm smiling
The more I'm around some people, the more I like my dog
Redneck lullabies

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Cash, Rosanne - black cadillac [2006]
In bewegender Art und Weise öffnet uns Rosanne Cash ihr Herz und gewährt uns mittels ihres neuen, geradzu meisterhaften Albums "Black Cadillac" einen tiefen Einblick in das Innerste ihrer Seele. 3 Jahre sind seit ihrem letzten Werk "Rules of travel" vergangen, in denen sie einen schweren, familiären Schicksalsschlag nach dem nächsten zu verkraften hatte. Sie verlor zunächst ihre Stiefmutter June Carter Cash, dann ihren Vater, den großen Johnny Cash, und im Mai vergangenen Jahres verstarb auch noch ihre leibliche Mutter Vivian Liberto Cash Distin! In zwölf grandiosen, inhaltlich ergreifenden Songs über Zorn, Trotz, Kummer, Dankbarkeit, Vergebung, Anerkennung, Trauer, Liebe, Verlust des Glaubens und Wiedergewinnung des Glaubens gelingt ihr eine famose Aufarbeitung der Vergangenheit, voller Sensibilität und Power zugleich! Ihr Songwriting war nie besser! Trotz der nachdenklichen und introvertierten Thematik stahlen die zwischen Roots-Pop/-Rock/Americana und (Alternate)Country hin und her balancierenden Songs eine ungeheure Frische, ja Aufbruchsstimmung aus. Wundervolle Melodien, eine filigrane, sehr transparente, vielseitige Instrumentierung, ein toller, wunderbar differenzierter Sound (zur einen Hälfte produziert von ihrem Gatten John Leventhal, zur anderen von Bill Bottrell) und exzellente Arrangements, mal herrlich knackig und kraftvoll, dann wieder ungeheuer sensibel und fragil, bestimmen die Szenerie! Der Geist iher Eltern, vor allem der ihres Vaters, schwebt über all diesen Liedern. Die innigste Huldigung jedoch erfährt Johnny gleich mit dem ersten Song, dem Titelstück "Black Cadillac", im übrigen eingeleitet mit einer nostalgischen Original-Aufnahme aus den Privatarchiven der Cashs, in der "Daddy" Johnny seine Tochter auffordert: "Rosanne, come on"! Ein schwarzer Cadillac war es, der am 12. September 2003 den Leichnam Johnny Cash's abtransportierte. Es ist schon ergreifend, wenn sie dies musikalisch aufarbeitet und singt "It was a black Cadillac that drove you away, now everybody's talking but they don't have much to say", oder "now one of us gets to go to heaven, one has to stay here in hell"! Das durchaus kraftvolle Stück besticht mit einer traumhaften Melodie, ist geprägt von tiefen Basslinien, herrlichen Gitarren, schönen Keyboard-Harmonien und knackigen Drums. Und wenn während des finalen Instrumentalteils im Hintergrund auch noch mittels einer wie eine Fanfare klingenden Trompete die Melodienbögen von "Ring of fire" erklingen, bekommt man einfach nur noch Gänsehaut! Allein diese geniale Nummer rechtfertigt schon den Erwerb dieser CD! Doch Rosanne Cash zeigt während des gesamten Albums ihre herausragende Klasse! Es gibt absolut keine schwachen Momente! Fast ein wenig psychedelisch anmutenden, flotten, einen guten Drive ausstrahlenden Roots-/Countryrock präsentiert sie uns beispielsweise mit dem fantastischen "Radio operator", das fast ein wenig an ihre besten Tage der Rodney Crowell-Ära zu erinnern scheint, aber wiederum auch das ewig junge Flair ihres Vaters nicht leugnen kann. Tolles E-Gitarren-Spiel von John Leventhal in Verbindung mit feinen Mandolinen-Ergänzungen! Filigrane Piano-Untermalung, eine wohlige Orgel, dezentes Schlagzeug und zurückhaltene Gitarren-Akkorde zieren die wunderschöne, sich in vollendeter Harmonie in den Gehörgängen einnistende, melancholische Ballade "I was watching you", ehe es wieder etwas knackiger zugeht. Groovende, fast ein wenig swampige Rhythmen prägen das herrliche, einmal mehr sehr melodische, rootsige Alternate Country-Stück "Burn down this town", dessen facettenreiches, sowohl sehr eingängiges, als auch ungemein spannendes Arrangement (tolle Gitarrenarbeit) auf den Zuhörer unmittelbar eine gewaltige Anziegungskraft auslöst, der man hoffnungslos ausgeliefert ist. Faszinierend! Acoustic Gitarren, Banjo, Mandoline, dezentes Piano und schöne Orgel-Passagen bilden den Rahmen der anschließenden, entspannten, wundervollen Americana-/Country-Nummer "God is in the roses", die dann wieder etwas zurückhaltender instrumentiert ist. So geht das bis zum Ende weiter, mit einer schönen, von Sensibilität, Kraft, Fragilität, Trauer und Aufbruchsstimmung zugleich geprägten Nummer nach der nächsten, gezeichnet von exquisiter Songwriter-Qualität, umgesetzt in musikalisch höchst niveauvollen, vielseitigen, hinreißenden Arrangements an der Schnittstelle zwischen Roots, Pop, Rock, Americana und Country! Rosanne Cash auf dem Zenit ihrer bisherigen Schaffenskunst! Ein Meisterwerk!

Art-Nr.: 3887
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 17,90

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Copperhead - live & lost [2002]
Wieder lieferbar! Sehr, sehr lange vergriffen, haben wir von diesem prächtigen Album noch einmal einige Exemplare ergattern können. Rar! Wer zuerst kommt...

Auch Copperhead (nicht zu verwechseln mit der legendären 1970iger-Westcoast-Truppe um John Cipollina) sind, obwohl weitgehend unbekannt und mittlerweile nicht mehr existent, eine dieser fast vergessenen, aber kultigen Bands, deren Name immer wieder durch die Köpfe der vielen Southern Rock-Liebhaber geistert, wobei ihnen ein verdammt guter Ruf voraus eilt! In der Tat muß man das großartige Quintett um "Shouter" und Gitarrist Neil Carswell aus North Carilina zu den besten Southern Rock-Acts zählen, die aus den Neunziger Jahren hervorgegangen sind! Musikalisch eindrucksvoll und überaus kompetent folgen Copperhead den klassichen Pfaden solcher Bands wie Molly Hatchet, Lynyrd Skynyrd, 38 Special, Doc Holliday, Blackfoot & Co., streuen eine paar gepflegte, geschickt portionierte Heavy-Zutaten ein, und begeistern so mit einem astreinen "Southern Rock with a metal edge", druckvoll, hart, straight, voll sprühender Energie, Spielwitz und prächtiger, rauer, kochender Gitarren-Dominanz! Die leider viel zu magere Ausbeute ihre hervorragenden Musik beschränkt sich auf lediglich zwei Longplayer - und was steckte in dieser Band für für ein immenses Potential! Das erste Album (sie hatten sogar einen Major-Deal bei "Mercury"), längst vergriffen, brachte ihnen mit ihrer Debut-Single "Long way from home", die zum "Main-Song" des gar nicht so unbekannten Hollywood-Streifens "Harley Davidson and the Marlboro Man" avancierte, immerhin einen Achtungserfolg ein, doch ein Folge-Album sollte nicht mehr erscheinen. Das Label feuerte die Truppe, doch musikalisch blieben Neil Carswell und seine Freunde ihrer Linie treu! Im Jahre 2002 schließlich veröffentlichte man im Eigenvertrieb das Album "Live & lost" mit insgesamt 4 Live-Stücken und 8 bis dato unveröffentlichten Studiotracks, das zunächst nur überaus schwer, dann lange Zeit wieder gar nicht erhältlich war und zuweilen nur als CD-R angeboten wurde. Jetzt endlich, und das wird die Southern Rock-Fraktion sicher richtig freuen, können wir den "echten" Silberling anbieten! Leute, das Teil ist ein Kracher! Allerbester Heavy Southern Rock, klassisch und zeitgemäß zugleich, produziert vom legendären Genre-Ass Rodney Mills! Carswell's hervorragende "Rock-Shouter"-Qualitäten, mit denen er so manch großen Namen in seine Schranken verweist, durch die Songs jagende, fulminante, feurige und überaus fette Gitarrenritte (Lead-Gitarrero John Byrd weiß, wie man das "Brett" bearbeitet), zuweilen von schweren, powernden Riffs geprägte Rhythmus-Arbeit, und trotz des Heavy-Ambientes prima hängen bleibende, klasse strukturierte Songs mit ausgezeichneter Melodik - dies sind die Eckdaten dieser tollen Mucke! Nach dem sehr starken, nur 2.45 Minuten kurzen, aber umso fulminanteren, von fetten Metal-Riffs geprägten und in bluesigen Slide-Läufen getränkten, mächtig rockenden Instrumental "Stricken", das das Album eröffnet, brennen die Jungs mit dem grandiosen, harten, gewaltig dampfenden "Get out of my way" gleich noch so ein donnerndes, in die Knochen gehendes, Southern-/Hardrock-Feuerwerk ab, das mitten ins Herz der Fans trifft. Eine unwiderstehliche Wand aus harten, dreckigen Power-Riffs, pulsierenden Rhythmen, glühenden, fleischigen Gitarrensoli, großartig entegrierter, satter Hammond-Orgel und Neil's röhrendem Organ bricht über uns hinein. Headbangende Luftgitarren-Freaks werden ebenso begeistert sein, wie die beinharten Southern Rock-Enthusiasten! Nach diesem tollen Auftakt folgen die vier, ebenso starken, Live-Tracks! Da haben wir zunächst das hart, aber dennoch irgendwie locker und sehr melodisch rockende "Hard livin'" mit seinen tollen Slide-Läufen, dann den wunderbaren, puren, 38 Special-like, wieder gut ins Ohr gehenden, mit schön transparenten, satten Gitarren ausgestatteten Southern Rocker "Born loser", inclusive quirliger, kraftvoller Gitarrenläufe, das mit klasse Twin-Gitarren eingeleitete, gut abgehende "Whiskey", und schließlich das riffige, fette "Keepin' on"! Zurück beim Studiomaterial, beglückt uns die Band nun mit zwei fantastischen Coverversionen! Zuerst eine ungemein starke, sehr melodische, gut rockende, mit jeder Menge Southern-Flair angereicherte Fassung des alten Dobie Grey-Klassikers "Drift away" (u.a. seinerzeit auch gespielt von Steppenwolf), und als zweites eine tierisch kochende, packende Version der ZZ Top-Nummer "Whiskey'n Mama" (hier nur "Whiskey Mama" betitelt)! Auch die restlichen vier Eigenkompositionen haben es in sich! Zum Beispiel der mächtig kochende, southern-metallische Riff-Kracher "Raging fire", mit seinen mitreißenden, dynamischen Gitarrenläufen im Break, oder die etwas entspanntere, mit schöner Acoustic-Slide beginnende, im Verlauf aber immer rockiger werdende, herrlich melodische, von wunderbaren, "weichen" Southern-E-Gitarren umgebene Traum-Ballade "I'll get by"! Die Neunziger Jahre galten als alles andere, als eine Hochzeit des Southern Rocks, doch Copperhead bewiesen überaus eindrucksvoll, daß es auch in dieser Zeit Bands gab, die die Fahne des Südens uneigennützig hoch hielten. Klasse! Großartiger "Whiskey-drenched Southern Heavy Rock'n Roll from the heart"!

Das komplette Tracklisting:

1. Stricken - 2:47
2. Get Out Of My Way - 3:10
3. Hard Living (Live) - 3:41
4. Born Loser (Live) - 3:52
5. Whiskey (Live) - 5:44
6. Keepin' On (Live) - 5:08
7. Drift Away - 5:22
8. Whiskey Mama - 3:11
9. Raging Fire - 4:32
10. I'll Get By - 4:10
11. Free Man - 4:46
12. Voices In The Night - 4:30

Art-Nr.: 3861
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 17,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Get out of my way
Born loser
Whiskey
Raging fire
I'll get by

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Deadstring Brothers - starving winter report [2006]
Bisher hat man Detroit eigentlich immer mit dem Geräusch von röhrenden Motoren oder ziemlich lauter Rock-Musik in Verbindung gebracht. Seit 2001 hat sich dort allerdings eine Band formiert, die in der Americana-/Rootsrock-Szene für immer mehr Furore zu sorgen beginnt: Die Deadstring Brothers, bestehend aus Bandlleader und Songschreiber Kurt Marschke (Lead vocals, guitars, dobro & mandolin), E. Travis Harrett (Drums), Philip Skarich (Bass), Ross Westerbur (Piano, organ) und der hervorragenden Background-Sängerin Masha Marjieh (Harmony vocals, Percussion). So beurteilte das in amerikanischen Szenekreisen hoch angesehene "Paste"- Magazine ihre Debütwerk von 2003 als eine der besten Roots-Rock-CDs des Jahres. Mittlerweile haben sie mit ihrer Nachfolgescheibe "Starving Winter Report" sogar nochmal ordentlich nachgelegt. Den Deadstring Brothers ist ein kleines Meisterwerk mit zehn wunderbar ineinander greifenden Songs auf einem erstaunlich hohem Niveau gelungen. Nicht nur wegen der Stimmähnlichkeit des Sängers Kurt Marschke zu Mick Jagger wird die Band häufig mit den Rolling Stones zu ihren "Exile On Main Street"-Zeiten verglichen. Das passt schon, doch es ist weit mehr. Wohl niemand zuvor hat die Ruppigkeit der damaligen Stones-Ära mit der Country-Mentalität eines Gram parsons besser verbunden als die Deadstring Brothers. Ein wenig Flair von "The Band" oder gar Ryan Adams runden die Sache ab. Schon der Opener "Sacred Heart" hat den berühmten, Stones-trächtigen Sound mit unterschwelligem Honkytonk-Feeling, der am besten in Whiskey getränkter Luft und Nikotin verräuchter Atmosphäre genossen werden kann. Tolle Gitarrenriffs, eine klasse melodie, geht die Nummer prima ab! Hat vielleicht entfernt soagr etwas von Dan Baird und seinen Georgia Satellites! Ganz große Klasse sind auch die beiden einzigen balladesken Stücke des Albums, "Lights Go Out" (mit typischem Barroom-Flair) und das überragende, emotional kraftvolle "Blindfolded" mit ganz ausgezeichneten Vokalleistungen von Marschke und den schönen Harmoniegesängen von Mascha Marjieh. Die starken Pedal Steel-Einlagen von Gastmusiker Dale Dorsey vermitteln dabei eine äußerst angenehme Retro Countryrock-/Alternate Country-Note. Ganz überragend, trotz der allseits dominanten (aber keineswegs aufdringlichen) Präsenz des Bandchefs, ist Keyboarder Ross Westerbur (fast schon so etwas wie der heimliche "Star" des Albums), der mit unnachahmlichen und immer genau passenden Piano- und Orgeleinsätzen (teilweise sogar im Wechsel) dem eh schon erstklassigen Songmaterial das endgültige "gewisse Etwas" verpasst. Herrlich sein oft klimperndes Piano! "Toe The Line" und "Lonely Days" umgibt wieder ein Hauch von countryrockigem Retro-Flair, "Get Up Jake" (ein Cover von Robbie Robertson) und "All Over Now" huldigen in partytauglicher Weise einmal mehr die Stones, "’Til The Bleeding Stops" hat gar durchaus Southern-lastige Momente. Der einzige etwas aus dem Rahmen fallende, aber ebenfalls traumhaft gelungene Song, ist das großartige "Moonlight Only Knows", bei dem vollkommen akustisch, mit einem feinen Bluegrass-Flair musiziert wird: Kratzige Akustikgitarre, tolle Percussion-Arbeit, Mandoline, Dobro und eine, wiederum sehr starke, Gastvorstellung von David Mosher an der Fiddle, inklusive eines schönen Solos - Allternate Country-/Americana-Musik vom Feinsten! Das Album ist zudem noch ein echter "Grower". Je öfter man es hört, desto besser kommt es einem bei jedem weiteren Male vor - die Musik wächst! Ein absolutes Indiz für die hohe Qualität dieser Mucke! Diese höchst talentierte Gruppe hat sich dank intensiven Tourings in den Staaten, und auch in Europa (England, Niederlande), bereits einen prächtigen Namen in Insiderkreisen erarbeitet. Fest steht, dass "Starving Winter Report" in positiver Hinsicht dazu beitragen wird, dass sich ihr Bekanntheitsgrad in Zukunft noch erheblich steigern wird. Mit den Deadstring Brothers wächst etwas Großes im Americana-/Rootsrock-/Alternate Countryrock-Bereich heran. Ganz hervorragende Leistung! (Daniel Daus)

Art-Nr.: 4136
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 13,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Sacred heart
Toe the line
Get up Jake
Blindfolded
All over now

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Eleven Hundred Springs - this crazy life [2010]
Willkommen zu einer neuen, wunderbaren "Country jam -made in Texas"! Eine der besten Countrybands aus Texas, die in Dallas beheimateten Eleven Hundred Springs knüpfen mit ihrem neuen Album "This crazy life" nahtlos an das vor zwei Jahren erschienene, herrliche "Country jam" an und nehmen uns abermals mit auf eine tolle Reise in die Welt vollkommen ursprünglicher, natürlicher, reiner und zeitlos schöner "Texas Old School Country- and Honky Tonk-Music". Das ist traditionell durch und durch. Die Truppe klingt so wunderbar unverbraucht, das ist die helle Freude. Keine "aufgemotzte" Nashville-Politur, schon gar keine Pop-Bezüge - nein, die "Springs" spielen "real, pure Texas Countrymusic"! Bestimmt wird das musikalische Geschehen von dem großartigen "Waylon-esque" Gitarrenspiel und dem ebenso starken Gesang von Frontmann und Songwriter Matt Hillyer (seine Stimme hat einen dezenten Gram Parsons-Vibe in Verbindung mit natürlichem Southern-Charme), der tollen Fiddle-Arbeit des "3rd generation Texas fiddlers" Jordan Hendrix und den herrlichen Steelguitar-Einlagen des "Texas pedal steel gunslingers" Danny Crelin. Komplettiert wird das Quintett durch den Bassisten Steven Berg (wie Matt Hillyer Gründungsmitglied der 1998 formierten Band) und den neuen Drummer Brian Ferguson. Die Einflüsse der "Springs" reichen von den bereits erwähnten Gram Parsons und Waylon Jennings, über Hank Williams, Buck Owens, Willie Nelson, Johnny Cash und George Strait, bis hin zu dem Sir Douglas Quintett und Bob Wills and his Texas Playboys. All das verarbeiten sie zu ihrem eigenen, unwiderstehlichen, so reinen und wohl schmeckenden Country-Menü, dessen Genuss einen mental unmittelbar in eine urige Texas Honky Tonk-Bar zu versetzen scheint, genüsslich ein "kühles Blondes" der Marke Eleven Hundred Springs die ausgetrocknete Kehle hinunterspülend (der Name der Band resultiert tatsächlich aus dem Slogan für eine amerikanische Biersorte). Das Frontcover des schönen Digipacks passt im übrigen hervoragend zu dieser Vision. Zu den absoluten Höhepunkten eines allerdings durchweg wundervollen Albums zählen der herrlich lockere und erfrischende Opener "This crazy life" mit seinem tollen E-Gitarren-Picking, den feinen Steelguitar-Linien und dem schönen Bakersfield-Feeling (erzählt von den verrückten Leben "on the road", das die Band aus dem "Eff-Eff" kennt, denn immerhin tingeln sie bei jährlich über 200 Gigs permanent durch die Lande), die prächtige Fiddle-, Steel-, und E-Gitarren getränkte, erdige Outlaw Country-Nummer "Great American trainwreck" (beste Waylon Jennings-Tradition, vor allem auch das E-Gitarrenspiel), das baumstarke, von einem großartigen, straighten Rhythmus angetriebene, einen forschen, "swinging Drive" aufbauende und ein gewisses Buck Owens Retro-Flair vermittelnde "Show me the money (or I show you the door)", ein lupenreiner, klassischer Honky Tonker, wie man ihn in solch einer Authentizität neben Owens vielleicht nur von Dwight Yoakam oder The Derailers erwarten könnte, auch von solchen Künstlern allerdings viel zu selten serviert bekommt (besticht mit einem famosen Baritone E-Gitarre-/Fiddle-/Pedal Steel-Schlagabtausch in der Mitte), der erstklassige Old School Country-Waltz "The OG Blues" mit seinem exzellenten Mandolinen-/Fiddle-Intermezzo, das dynamische "High on the town" (das Gitarrenriff würde wohl sogar einen Jerry Reed stolz machen), der schöne Texas-Swing "Some things don't go together" (Asleep At The Wheel lassen grüßen), die so endlos traurige "lonesome and blue" Honky Tonk Country-Nummer "I'll get on to getting over you tomorrow", oder der abschliessende, an das Sir Douglas Quintett erinnernde, prächtige, zum Tanzen animierende Gute Laune Uptempo TexMex-Knaller "Straight to bed" mit seinem tollen Akkordeon-, Pedal Steel- und E-Gitarren-Wechselspiel. Hier noch ein Auszug aus der Original-Biographie der Band, der ihre musikalische Philosophie sehr treffend widergibt: "Eleven Hundred Springs plays real country music. With songwriting hooks Hank Williams himself would be proud of and a band as tight as Buck Owens’ Buckaroos to back them up, it’s no wonder the dance floors stay packed at their shows. If Hank Thompson blended Western Swing with Honky Tonk, and Waylon Jennings blended country with Rock, Eleven Hundred Springs does all of the above." In diesem Sinne: Cowboys and Cowgirls, geniesst es einfach, dieses wunderbare "Crazy life" der Eleven Hundred Springs. Es macht einen Heiden-Spass!

Das komplette Trackllisting:

1 This Crazy Life - 3:14   
2 Great American Trainwreck - 2:22   
3 There's a Place for You - 2:55   
4 Show Me the Money (Or I'll Show You the Door) - 3:32   
5 The OG Blues - 3:33   
6 Honky Tonk Angels (Don't Happen Overnight) - 4:08   
7 I'm In a Mellow Mood - 2:19   
8 High On the Town - 4:15   
9 Some Things Don't Go Together - 2:45   
10 Get Through the Day - 3:34   
11 I'll Get On to Getting Over You Tomorrow - 2:54   
12 Straight to Bed - 3:12

Art-Nr.: 6807
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
This crazy life
Great American trainwreck
Show me the money (or I'll show you the door)
Some things don't go together
I'll get on to getting over you tomorrow
Straight to bed

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Farris, Teresa - same [2003]
Höchst vielversprechende Newcomerin, die, völlig zu recht, die Nashville Damenriege ordentlich "aufmischen" könnte. Sie hat (noch) keinen Major-Vertrag, aber alle Voraussetzungen ein Star zu werden. Das hat auch ganz schnell Star-Producer Byran Gallimore (Tim McGraw, Faith Hill usw.) erkannt, der es sich nicht hat nehmen lassen, zumindestens 3 Songs ihres Erstlingswerkes zu produzieren. Und es ist ein klasse Debut geworden, das den Zahn der Zeit voll trifft, ohne die Countryelemente zu sehr zu vernachlässigen. Teresa Farris ist ein temperamentvolles "hot action-packed" Energiebündel, die mit ihrer heißen, knisternden, dynamischen, äußerst knackigen Hi Energy New Country-Musik mit Macht und voller Pep in den Power Country-Pop-Markt der Jo Dee Messinas & Co dieser Welt drängt. Sie ist eine klasse Sängerin mit richtig Kraft und Dampf in der Stimme! Großartiges, überaus geschickt ausgewähltes Songmaterial, das ihr wie auf den Leib geschnitten scheint. Eindeutiges Übergewicht von gut abgehenden, knallig in Szene gestzten Uptepo-Nummern, hin und wieder einmal von einer echten Power-Ballade unterbrochen. "Big electric guitars" und knackige Drums überall! Alle Songs stecken voller excellenter New Country-/Country-Melodien, mit zum Teil sehr gefälligen Refrains. Los geht's mit einer tollen, kernigen, sehr Gitarren orientierten Uptempo-New Country-Version von "What you get is what you see", das Tina Turner einst zu enem großen Hit machte. Nach der knackigen Midtempo-Nummer "Temptation" folgt die zweite Coverversion: Diesmal hat sie sich den Riesen-Chartbreaker "Take it on the run" der US Mainstream-Rockband REO Speedwagon vorgenommen, um diese prächtige Ballade in ein wunderbar gelungenes Country-Pop-Gewand, begleitet von einer großartige Electric Slide und dezenter Steel im Hintergrund, zu stecken. Sattes E-Gitarrensolo mit 2 Lead-Gitarren in der Mitte! Eine großartige Melodie zieht sich anschließend durch das, wieder herrlich knackige, "Naked in the pouring rain", das, wenn es das erforderliche Airplay erhalten würde, wohl problemlos zu einem Nr.!-Hit avancieren könnte. Und so geht das weiter... - Hitpotential ohne Ende: Ob das fetzige, gut tanzbare "I feel like a new man tonight" mit seinem forschen Gitarren-Drive, der den Cowboys ordentlich Dampf machende Uptempo-Knaller "I love him I think", das äußerst gefällige, flotte "All I need"...und, und, und! 10 klasse New Country-/Country-/Country-Pop-Nummern voller Feuer, die den Nerv der Fans einer Jo Dee Messina, einer frühen Faith Hill oder einer nicht zu poppigen Shania Twain voll treffen. Es bleibt dabei: Teresa Farris hat das Zeug für richtig Furore in Nashville zu sorgen...

Art-Nr.: 2197
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 8,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Take it on the run
Naked in the pouring rain
I feel like a new man tonight
All I need

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Gordon, Kevin - down to the well [2000]
Absolut großartiges neues Album von Gordon mit perfektem, rohem, dreckigem Gitarren-Rootsrock, eingespielt mit einer fantastischen Band um Gitarrist Joe McMahan. Die Jungs spannen einen Bogen von Rock'n Roll über Blues, Soul, Country mit herrlich, roher Gitarrenarbeit, einem tollen Groove, und dieser "rostigen" Stimme von Kevin, der in seinen Songs vom Leben in trüben, dunklen Strassen, schäbigen Hinterzimmern und den ewigen Losern erzählt. Für Leute, die auf John Hiatt und Steve Earle stehen, muß das Teil ein Knaller sein. Der Titelsong ist ein grandioses Duett mit Lucinda Williams.

Art-Nr.: 1146
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 18,90

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Jackson, Alan - precious memories [2006]
Alan Jackson überrascht uns diesmal mit einem Gospel-Album! Ursprünglich hatte Jackson die Lieder dieses Albums wohl gar nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen, denn die Aufnahmen waren lediglich als ein Geschenk an seine Mutter und Schwiegermutter gedacht. Doch als RCA-Chef Joe Galante die Songs in die Hände fielen, war dieser dermaßen begeistert, daß er solange auf Jackson einredete, bis der endlich einer "breiten" Veröffentlichung zustimmte. Gut so! Was wir erleben, "is an album with roots as deep as the southern town where Alan Jackson grew up, where life lessons were learned, and where a "hymn" was more than a song: it was a way of life"- wie es in einer amerikanischen Pressemitteilung heißt! Seht traditionell, christlich religiös, covert Jackson 15 Gospel-Standards, die er voller Gefühl, Emotion und Besinnlichkeit interpretiert. Unter anderem bringt er "The old rugged cross", "Blessed assurance", "When we all get to heaven", "How great thou art", "Are you washed in the blood", "What a friend we have in Jesus", "I want to stroll over heaven with you" und viele mehr! Alles ist sehr sparsam arrangiert. Jackson wird lediglich von Brent Mason an der Acoustic Gitarre und von Gary Prim (Piano und Orgel) begleitet. Das einzige etwas schwungvoller Stück ist "I'll fly away", das in einem herrlichen, leicht Bluegrass angehauchten, voller Southern Soul steckenden Uptempo Country-Gewand aus den Lautsprechern fließt! Großartig auch das sentimentale "'Tis so sweet to trust in Jesus", bei dem neben Alan's Ehefrau Denise auch seine beiden Töchter Mattie und Ali Jackson im Background mitsingen. Das Album hat einen wunderbaren Klang. Alan Jackson's Stimme übt die selbe Anziehungskraft aus wie immer, sodaß seine Fans auch bei diesem, "etwas anderen" Album vollends hinter ihrem Idol stehen werden! Allerfeinster Country-Gospel - ruhig, gefühlvoll, besinnlich!

Art-Nr.: 3945
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

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James, Ryan - back to the wind [2005]
Ein weiterer, hell leuchtender Stern am von scheinbar unendlich vielen, wunderbaren musikalischen Lichtquellen übersääten Firnament von Texas! "Back to the wind" heißt das großartige Debutalbum des hoch talentierten Ryan James - und es ist eine erstklassige Darbietung bester, erfrischender, flüssiger Texas-Roots-/Americana-/Alternate Country-/Countryrock-Musik, ausgestattet mit einem dezenten "Red Dirt"-Flair und jeder Menge emotionalem Singer-/Songwriter-Feeling! Der aus Rosenberg in der Nähe von Houston stammende Texaner verfügt nicht nur über eine instrumentaltechnisch bestens fundierte Grundlage und eine überaus angenehme und variable Stimme, sondern beweist auf seinem Erstwerk auch hervorragende Songwriterqualitäten (hat 10 von 12 Tracks selbst komponiert). Trotz seiner starken Heimatverbundenheit (er ließ sich sogar eine texanische Flagge auf seine linke Schulter tätowieren) gelingt es ihm glaubwürdig, seine sicherlich vorrangig bestimmenden texanischen, recht traditionell gehaltenen Roots mit einem durchaus Nashville-kompatiblen Sound zu kombinieren (kein Wunder, die Scheibe wurde auch dort produziert), wie es selbst Jack Ingram in letzter Zeit vorzüglich praktiziert hat. Dabei setzt er nicht einmal auf die üblichen mainstream- und radiotaugliche Elemente, sondern lässt alleine die wunderbaren Melodien und starke Instrumentierung seiner Mitspieler für sich sprechen. Sicherlich auch ein Verdienst der beiden in Szenekreisen voller Anerkennung als "Wizards" (Hexenmeister) "verschrieenen" Produzenten Walt Wilkins und Tim Lorsch, die einen glasklaren, ungemein zeitgemäßen Sound aus den Songs herauskitzelten. Los geht’s mit dem möglicherweise autobiografisch zu sehenden, starken "Goodbye Carolina", in Anspielung an seine in North Carolina verbrachten Jahre, die wohl von starkem Heimweh geprägt waren. Trotzdem erscheint der Blick nicht zurück im Zorn, denn der Song, dominiert von fröhlichen Mandolinenklängen und herzhaftem Gefiddel, dazu sehr schönen Harmonies von Tira Mitchell Wilkins, versprüht eine sehr frische und gelöste Atmosphäre. Musikalische Lagerfeuerromantik, -das meinen wir absolut positiv-, mit allen damit verbundenen Textklischees, verspürt man bei dem herrlich schwungvollen, mit toleer Baritone-Gitarre durchzogenen Countrysong "Home On The Range"! Die erste Single mit bereits großem Erfolg in den Texas Music Charts, vielleicht der überragende Song des Albums, heißt "Don’t Go", eine typisch texanisch trockene Ballade, unterlegt mit kratzigen Gitarren, schönen Mandolinen-Fills und klasse Steel- und E-Gitarrenparts im Stile der Eli Young Band oder der einstmaligen Sons Of The Desert. Apropos Steel-Parts: Fast jeder Song trägt hier die Handschrift des überragend agierenden Pedal Steelers Steve Ebe, der mit seinem träumerischen Einlagen an das Spiel von Pat Severs (Pirates Of The Mississippi) erinnert. Im weiteren Verlauf bedient einen Ryan James mit einer jederzeit relaxt gehaltenen Mischung aus balladesken Songs ("Stay Me Awhile", "A Broken Heart" oder "Barely Holding On") und locker dahinfließenden Countrynummern ("Home To Texas", "How Long" (ein toller, recht traditioneller Dancehall-/Honky Tonk-Feger), "Take Your Time"), ausgestattet mit dem rauen, holprigen Charme eines Jack Ingram, Chris Knight oder gar Travis Tritt (beim Cover von "I’m A Rambling Man"). Wunderbar gelungen auch die traumhafte Coverversion des wohl größten Hits von Dan Seals "Everything that glitters (is not gold")! Den Abschluss, wie auch bei all seinen Live-Auftritten, bildet das Stück "I Pray For You My Friend", das noch mal sämtliche instrumentale Finessen bietet, das der texanische Roots- und Countrybereich so bietet: Leicht mit zu singender Text, mit viel Spielraum für Soloeinlagen, der auch besonders am Ende ausgiebig im Bluegrass-Stil mit integrierten Duellen genutzt wird. Dem Texaner ist mit "Back To The Wind" ein durch und durch angenehmes, nie langweiliges, ja richtig starkes Einsteigerwerk gelungen! Ryan James, ein Name den man sich unbedingt merken sollte... - man wird sicher noch jede Menge von ihm hören! (Daniel Daus)

Das komplette Tracklisting:

1. Goodbye Carolina - 2:56
2. Home On The Range - 3:11
3. Don't Go - 3:48
4. Home To Texas - 3:29
5. Stay With Me Awhile - 3:41
6. How Long - 2:55
7. A Broken Heart - 3:39
8. Take Your Time - 4:25
9. Barely Holding On - 4:08
10. (I'm A) Rambling Man - 3:48
11. Everything That Glitters (Is Not Gold) - 4:43
12. I Pray For You My Friend - 4:50

Art-Nr.: 3542
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Goodbye Carolina
Home on the range
Home to Texas
Stay with me awhile
Take your time

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Lawrence, Tracy - then & now: the hits collection [2005]
Sehr interessantes und überaus gelungenes neues Album von Tracy Lawrence! "Then & Now" scheint auf den ersten Blick ein ganz normales "Greatest hits"-Album zu sein, ist es aber nicht! 15 der 17 Tracks stammen zwar aus Tracy's reichhaltigem und erfolgreichem Repertoire der Vergangenheit, doch sie sind allesamt exklusiv für dieses Album neu eingespielt worden. Es handelt sich also samt und sonders um neue Versionen, technisch und soundmäßig auf aktuellstem Stand! Großartige Musiker wie u.a. Eddie Bayers (Drums), Brent Mason (Electric guitar), B. James Lowry (Acoustic guitar), Steve Nathan (Keyboards), Paul Franklin (Steel) und Aubrey Haynie (Fiddle, Mandolin) standen dafür zur Verfügung! Es ist bemerkens- und bewundernswert zugleich, festzustellen wie schadlos Tracy's einstige Hits, wie "Paint me a Birmingham", "Today's lonely fool", "Time marches on", "Alibis", "Texas tornado", "I the world had a front porch", "How a corgirl says goodbye" oder "Sticks and stones" den zeitlichen Veränderungen der Jahre standgehalten haben und zu zeitlosen, sich nie abnutzenden Honky Tonk-/Country-Evergreens geworden sind. Dazu gibt es zwei brandneue Stücke, beide auch im ganz typischen, gewohnten, von den Countryfans so geschätzten, Tracy Lawrence-Stil: Zunächst die feine, traditionelle Midtempo-Nummer "Used to the pain", und zum zweiten die zwischen relativ ruhig und sehr knackig hin und her schwankende, großartige, lupenreine, von Brett Jones und Bobby Pinson komponierte Country-Ballade "If I don't make it back", umgeben von einer tollen Instrumentierung aus schönen Gitarren, Fiddle und Steel! Knapp 58 Minuten Tracy Lawrence at his best! Ein Leckerbissen für alle Freunde des traditionellen, puren, Pop-freien, honky-tonkigen Nashville-Country!

Art-Nr.: 3736
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

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Leftover Salmon - same [2004]
Prachtvolles, neues Studioalbum, das erste seit 5 Jahren, der begnadeten Rock'n Grass Jam-Band um den famosen Songwriter, Mandolinen-, Fiddle-, Gitarrenspieler und Sänger Drew Emmitt! In der Tradition solch legendärer Bands, wie Grateful Dead, Phish, den Allman Brothers und den "Newgrass"-Veteranen New Grass Revival, präsentiert das Sextett aus Colorado einmal mehr seine hinreißende, so unwiderstehliche Mixtur aus Rock, Roots, Bluegrass, Country, Folk und Blues, die sie einst selbst einmal mit der verrückten Bezeichnung "polyethnic cajun slamgrass" umschrieben haben. Einfacher ausgedrückt heißt das: "Rootsy Rock in a Bluegrass instrumentation", eingebunden in herrlich, spielfreudige, innovative Jam-Arrangements. Ihr Standing und ihre Fanbase im Jam-Band-Circuit ist ob ihrer grandiosen, musikalischen Fähigkeiten und ihrer mitreißenden Live-Shows immens. Die Songs auf dem neuen Album sind zu zwei Drittel grassig, akustisch arrangiert, wobei die Kombination aus Acoustic-Picking von Gitarre, Banjo, Mandoline, oder auch das Fiddle-Spiel, sich hervorragend mit dem dynamischen Schlagzeug von Jose Martinez und dem großartigen Tasten-Spiel von Bill McKay (Klavier und Orgel) ergänzen. Auf einem Drittel des Albums wird dann ordentlich elektrisch gerockt. Das Songmaterial ist vorzüglich! Wunderbare, jammige Bluegrass-Nummern, Folkrocker , Country- und Countryrock-Titel treffen auf erstklassiges Roots- und Blues-orientiertes Material, wie auch mal auf eine waschechte, fette Southernrock-Nummer. Die Virtuosität und das außergewöhnliche Können der Musiker zeigt sich immer wieder in ihren großartigen, in den Songs integrierten, jammigen Soli. Ebenso excellent ist der Gesang, denn die Band verfügt neben Drew Emmitt mit dem zweiten Gitarristen Vince Hermann und Bassist Greg Garrison noch über zwei weitere, hervorragende Sänger. Mit der starken, akustischen, schön flott, mit lässigem Drumming auf Trab gehaltenen Folk-/Gras-Nummer "Down in the hollow" startet das Album. Klasse Gesang und wunderbare Soli von Mandoline, Acoustic Gitarre und Banjo bestimmen die Szenerie. Es folgt mit "Mountain top" eine herrlich melodische, flott flockig lockere, klasse Bluegrass-angehauchte Countryrock-Nummer, die durch eine prächtige Instrumentierung aus Fiddle, Mandoline, Acoustic Gitarre, Banjo, Bass und Drums besteht, zu der sich eine zum Teil richtig fette,dynamische Orgel gesellt. Das anschließende "Delta queen", elektrisch arrangiert, hingegen ist ein toller, gediegener Country-Blues voller Southern-Soul, der mit seinem tollen E-Gitarren-Solo sowohl etwas Flair von den Dead oder den Allmans, aber auch das von Little Feat ausstrahlt. Nach dem fetzigen Bluegrass/Newgrass/Jam-Instrumental "Lincoln at Nevada" mit tollem Picking einer Vielzahl von akustischen Instrumenten, dem starken Roots-/Folk-Rocker "Woody Guthrie", dem keltisch angehauchten "Fayetteville line" und der dezent funkigen Grass-/Jam-Nummer "Everything is round", folgt die fast 9-minütige Jim Messina-Nummer "Whispering waters", ein flotter Countryrocker voller Drive, während dem sich die Jungs in ein ausgedehntes, kurzphasig fast ein wenig spacig anmutendes, Banjo-/Klavier-Jamming (am zweiten Klavier sitzt Little Feat's Bill Payne, der im übrigen das Album auch produzierte) verlieren. Völlig gegensätzlich dazu dann der entspannte, elektrische Rootsrocker "Last days of autumn", und vor allem der fast brodelnde, sehr knackige, satte, richtig schön groovende, bluesig-funkig wirkende, Allman Brothers-like Southernrock-Titel "Just keep walkin'" mit seinem fetten E-Gitarren-Solo und der herrlichen Orgel, ehe das Album nach gut 55 Minuten mit der sehr schönen, ruhigen, melodischen Acoustic Country-Ballade "Weary traveler" endet! Fazit: Eine fantastische, nahezu "süchtig" machende Americana/Bluegrass/New Grass/ Roots/Folk/Country/Blues/Rock-Jam-Demonstration von sechs außergewöhnlichen Musikern, deren Begabung und Klasse wohl keine Grenzen kennt. Faszinierend! Die CD bietet übrigens einen exklusive Zugang für ein "Free Live Concert Download"!

Art-Nr.: 2379
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 16,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Down in the hollow
Mountain top
Delta queen
Just keep walkin'
Weary traveler

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McMurtry, James - childish things [2005]
Der begnadete, texanische Singer/Songwriter James Lawrence McMurtry gilt als einer der ganz wenigen Songschmiede seiner Generation, dessen einzigartiges Material sowohl bei der Kritik, der Presse, als auch bei den vielen Liebhabern der Roots-/Americana-Szene einen ungemein guten Ruf genießt. Warum das so ist, untermauert er einmal mehr mit seinem meisterhaften, neuen Studioalbum "Childish things"! Geboren in Fort Worth, viele Jahre in Virgina verbracht, nach eigenen Aussagen in seiner Jugend am ehesten von Kris Kristofferson und The Band beeinflußt, begann McMurtry während seiner Studienzeit (Englisch / Spanisch) an der University of Arizona Mitte der Achtziger mit seinen ersten, viel beachteten Auftritten, sorgte beim berühmten "Kerriville Folk Festival " 1987 für Furore und ergatterte 1989 gar einen Major-Deal! Ab da folgten jede Menge großartiger Alben, und nach seiner viel umjubelten Live-CD vom April letzten Jahres, legt sich McMurtry die Meßlatte mit seinem neuen Studiowerk nochmal ein bißchen höher! Das ist große Singer/Songwriter-Kunst! Rau, dreckig, trocken und rockig, hören wir 12 exzellente, in bester, typisch texanischer Singer/Songwriter-Tradition verwurzelte Songs, die in ihren "gritty", staubigen Arrangements wunderbar an der Schnitstelle zwischen Rootsrock und Americana angesiedelt sind, wobei man Elemente eines Steve Earle oder Joe Ely genauso wahrzunehmen glaubt, wie die eines John Mellencamp oder den rauen Gitarren-Charme von Crazy Horse! Und doch klingt McMurtry wie kein anderer, allein schon durch seinen unvergleichlichen, so lässigen, tiefen, nasalen, von einem dezenten "Southern-Vibe" geprägten Gesang. Doch er hat seine Stärken keineswegs nur als Songwriter und Sänger, sondern gilt ebenso, und das wird zuweilen, völlig zu Unrecht, etwas in den Hintergrund gedrängt, als hervorragender Gitarrist. Begleitet wird er von seinen langjährigen Kumpanen, den "Heartless Bastards" (das sind die ausgezeichneten Ronnie Johnson am Bass und Daren Hess am Schlagzeug), sowie ein paar namhaften Gästen, allen voran Joe Ely (Duettpartner bei dem fetzigen Rootsrocker "Slew foot"), Bukka Allen an der Orgel und am Klavier, Warren Hood an der Fiddle und David Grissom an der Gitarre. Es ist schon bemerkenswert auf welch beeindruckende Weise er seine aus großartigen, teils bissigen Lyriks bestehenden Songs in, mal flüssige, mal kantige, immer schön staubig raue, zumeist von würzigen E-Gitarren dominierte Arrangements verpackt, die dann doch als sehr eingängig und mit prima Melodien versehen, prächtig hängen bleiben. Nach dem klasse Opener "See the elephant", ein von wunderbarem Gitarren-, Fiddle-, und Orgel-Zusammenspiel gekennzeichneter, balladesker Midtempo-Rootsrocker, hören wir das herrlich lockere, knackige, genauso dreckige, wie melodische Titelstück "Childish things"! Fantastisch! McMurtry's Gesang klingt so staubtrocken, wie die Gegend aus der diese Musik kommt! Nistet sich in den Ohren fest, wie etwa die Songs eines jungen Jackson Browne in Hochform, wenn er nicht aus Californien, sondern aus Texas käme, und etwas dreckigher agieren würde. Stark auch das herzhafte Gitarrensolo in der Mitte! So reiht sich eine hochkarätige Nummer an die nächste. Zum Beispiel die bärenstarke, hymnische, textlich ungemein engagierte, über 7-minütige, von einem gewissen Steve Earle-Flair gekennzeichnete Roots-Ballade "We can't make it here" mit ihren herzhaften "dirty electric guitars", dem groovenden Schlagzeug und der dezent eingesetzten Orgel, das wunderbare, rau rockende, twangige, von einem vielschichtigen Gitarrensound, inklusive Mandolinen, geprägte "Bad enough", das rhythmische "Restless", die großartige, lockere Alternate Country-/Americana-Nummer "Memorial day" mit ihren tollen Gitarren und der klasse Fiddle, der melodische, "roughe" Rootsrocker "Six year drought", der baumstarke, fetzige, riffige, kantige, "smokin'" Texas Countryrocker "Pocatello", wie auch die finale, exzellente akustische Ballade "Holiday"! Ein durch und durch starkes Rootsrock-/Americana-Album, mit dem James McMurtry nicht nur seine alten Fans einmal mehr vollends begeistern wird, sondern eine Menge neuer hinzugewinnen dürfte. Große Leistung!

Art-Nr.: 3613
Gruppe: Musik || Sparte: Rock
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 15,90

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Miller, Dean - platinum [2005]
Für Nachkömmlinge berühmter Musikerpersönlichkeiten erweist sich der Weg im gleichen Business unterzukommen, trotz zweifellos günstiger Startbedingungen, oftmals steiniger als erwartet. Ein Beispiel für diese These ist Dean Miller, Sohn der Countrylegende Roger Miller ("King Of The Road")! Rein äußerlich eine Mischung aus einem jungen Johnny Cash und Tom Hanks, schien dieser schon relativ frühzeitig dafür prädestiniert zu sein, sowohl im Musikgenre, als auch im Schauspielfach Fuß fassen zu können. Letztendlich überwogen aber die musikalischen Roots. Seine Ursprungs-Band "The Sarcastic Hillbillies" hatte keine Lust auf vermeintliches "Stardom", und so versuchte Dean Anfang der Neunziger, mit ein paar Songs im Gepäck sein Glück in Nashville. Schnell war er aufgrund seines Namens, insbesondere aber seines Talentes, ein gern gesehener Gast bei Songwriting-Sessions. Mehr sollte aber für längere Zeit nicht herausspringen. 1997 schien dann doch der Durchbruch geschafft zu sein. Sein Debütalbum wurde seitens des Labels mit großem Aufwand produziert und auch gepuscht, der Erfolg stellte sich allerdings, trotz hervorragender Kritiken (die New York Times listete die CD unter den zehn besten Alben des Jahres), nicht ein, und zu mehr als einem intensiven Partyleben sollte es für einige Jahre nicht reichen. Miller musste sich irgendwann mit weltlichen Jobs durchschlagen, die aber laut eigener Aussage seinen Blick für die Realität wiederbelebten, und ihn zu einem besseren Mensch werden ließen. Er begann erneut Songs zu schreiben, und es gab mit Stücken u. a. für Terri Clark, Trace Adkins und George Jones erste Erfolge zu vermelden. Mittlerweile hat sich Koch Records des geläuterten Newcomers von einst angenommen und sein neues, ganz großartiges Album "Platinum" veröffentlicht. Elf Stücke alle im 3-Minuten-Single-Format, die zeigen, dass Dean Miller als aktiver Musiker nichts verlernt hat. Im Gegenteil, das Werk hat eigentlich alles, um den lang ersehnten Durchbruch endgültig zu vollziehen. Neun Stücke davon stammen aus Dean’s eigener Feder (z.T. mit Co-Writern), ein Cover von Fred Eaglesmith "105", und eine recht eigenständige Version eines Liedes von Vater Roger "I’ve Been A Long Time Leaving". Kurzweil war wohl das Motto, unter dem das Werk eingespielt wurde. Miller betonte, dass er keine Lust auf Experimente habe, und gab sich selbst ein recht knappes Zeitlimit zur Produktion des Silberlings. Zweifelsohne die richtige Herangehensweise, denn das Songmaterial ist exzellent, ohne auch nur den Ansatz von Hängern, die Texte zum Teil amüsant und voller autobiografischem Anstrich. Dazu kommen absolut überragende Musiker, die an Miller’s Kompositionen offensichtlich großen Gefallen gefunden haben. Herausragend dabei die starken Gitarristen Kenny Greenberg und Jeff King, Piano-Mann Gordon Mote und Steel-Koryphäe Russ Pahl, die allesamt immer wieder wohl dosierte Glanzpunkte im Rahmen der knapp bemessenen Zeit zu setzen wissen. Wie bereits erwähnt, schwierig den einen oder anderen Song explizit herauszunehmen, man kann alle elf Stücke lobpreisen. Der Opener "Hard love" mit seinem satten Dobro-E-Gitarrenintro, zeigt einen stimmlich frischen Dean Miller in Manier eines Johnny Cash’s, an der Grenze zum Sprechgesang, dazu kommen tolle Steel- und E-Gitarrenduelle; "Ready For The Rain", eine Outlaw-Country-Ballade, sehr atmosphärisch mit den berühmt-berüchtigten Telecaster-Fills und "Orgel-Pfeifen" in Szene gesetzt; zwei weitere starke Balladen "Stronger Than Your Love" und das bluesige "Coming Back To You”"(bärenstarkes Gitarrenspiel von Greenberg und King), die ein wenig texanisches Espirit eines Radney Fosters versprühen; der kraftvolle Southern-Rocker "On A Good Day" mit den klimpernden Honkytonk-Pianopassagen eines Gordon Mote (Skynyrd’s Billy Powell lässt grüßen) und klasse Double-Leads erneut vom prächtig harmonierenden Guitar-Duo Greenberg/King! "Right Now", der einzige Countrysong mit etwas poppigem Charakter, sollte als Single ausgekoppelt werden: Sehr radiotaugliche, schöne Melodie, auch mit ein wenig Phantasie kompatibel auf Acts wie Drew Womack/Sons Of The Desert, Rushlow oder Rascal Flatts - kratzige Akustikgitarre, schöne Orgel-Fills und ein tolles E-Gitarren-Solo inbegriffen. Stark! Zum Ausklang noch zwei humorige Nummern, "Yes Man", das zeigt, was Männer so alles für die Liebe zu einer Frau in Kauf nehmen, und eine kleine, spaßige Abrechnung mit Nashville’s Entscheidern bei "Music Executive" (köstlicher, mitgrölbarer Text: "I’m a music executive, I’m an industry star, ‘Got no time to listen, I’m too late for the bar"…). Dean Miller hat ein starkes, ausgeglichenes und sehr sauber produziertes Werk hingelegt. Er wirkt gereifter denn je und scheint offensichtlich den Spaß am Songwriting und Musizieren wieder gefunden zu haben. Wenn jetzt mit dieser CD nicht der Durchbruch gelingt, wann eigentlich dann? Klasse Musik, sowohl für Traditionalisten, als auch für Verfechter modernerer New Country-Songs! (Daniel Daus)

Art-Nr.: 3615
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

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No Justice - same [2006]
Countryrock in seiner ganzen Blüte! No Justice aus Stillwater/Oklahoma (na klar, woher sonst?...) präsentieren auf ihrem zweiten Album erneut eine bravouröse Ansammlung von traumhaft melodischen, erfrischenden, schwungvollen und knackigen Ohrwürmern, einen wunderbaren musikalischen Roadtrip quer durch die texanischen "Red Dirt"-Roots-/Americana-/Country-Landschaften! Herrlich! Mühelos reihen sie sich, sowohl von der Substanz der Songs her, als auch von ihrer musikalischen Klasse, in die Reihe solcher Kollegen wie Cross Canadian Ragweed, Wade Bowen, Stoney LaRue, Reckless Kelly, Randy Rogers und Great Divide ein, deren J.J. Lester das Werk im übrigen co-produzierte. Ihnen klebt einerseits der Staub an den Stiefeln, andererseits bestechen sie mit durchaus Nashville-kompatiblen, von einer sehr angenehmen, unaufdringlichen Pop-Sensibilität getragenen Harmonien! Das Zeug geht runter wie Öl! Mit zwei neuen Leuten an Bord, Armando Lopez an den Drums und dem zweiten Gitarristen Brandon Jackson, klingt die Band noch vitaler und insgesamt auch knackiger als beim, ebenfalls schon außergewöhnlich starken, Debut. Zudem kommt ihr immenses, durch ausgedehntes Touring permanent gefestigtes Spielverständnis (200 Gigs im Jahr sind absolut normal...), auch im Studio völlig zwanglos rüber. Die Songs leben von ihren traumhaften Melodien und dieser einzigartigen Verschmelzung texanischen "Red Dirt"-Flairs und klassischen Countryrock-Elementen, wie man sie gar von der Nitty Gritty Dirt Band oder Poco her kennt. Dominiert wird das Ganze von einem breiten, kompakten, würzigen Gitarrensound, vereinzelt veredelt durch eine im Hintergrund agierenden Orgel und Steve Rice's ganz großartigem Gesang "with a little grit and a lot of soul"! Logisch, daß das Album mit "Never come back" auch gleich mit einem "Killer"-Song eröffnet wird: Knackiger, flotter, genauso frischer wie rootsig "Red Dirt"-fundierter, locker lässiger Uptempo-Countryrock mit einem wunderbaren, saftigen Gitarrensound und einer unwiderstehlichen, sich tief in die Gehörgänge bohrenden Melodie! Wieder einmal einer dieser hinreißenden Songs, die als ideale Begleitung eines coolen Cabrio-"Ritts", entlang der staubigen, endlosen texanischen Highways vorstellbar sind - man hat dieses Bild regelrecht vor Augen! Toll! Weiter geht's mit der traumhaft melodischen, prachtvollen Ballade "Don't walk away", inklusiver herrlich würziger, rootsiger Lead Gitarren-Läufe, ehe mit dem wunderbaren "Red dress" der nächste schwungvolle, flockig knackige Countryrocker folgt, der in etwa die gleichen Voraussetzungen mitbringt und Assoziationen weckt, wie die Eröffnungs-Nummer: Eine exzellente Melodie, traumhafte Harmonie zwischen Instrumentierung und Gesang, leicht rootsig, staubig, ausgestattet mit wunderbaren Gitarren (inklusive eines starken, würzigen, rockigen Solos), knackig, wunderschön! Zeitloser Countryrock wie aus einem Guß! "Bend but don't break" wartet anschließend sogar mit einem dezenten Southernflair auf, das an schwungvolle, dynamische Countryrock-Nummern der frühen Outlaws oder ihrer heutigen Jünger Hurry Sundown zu erinnern scheint. Tolle Gitarren-Riffs und-Läufe! Welch eine musikalische Freude! Wir könnten nun noch auf weitere Songs näher eingehen, doch es ändert sich nichts! Ein "Hit" jagt den nächsten! No Justice geben sich zu keiner Minute dieses Albums ein Blöße! "No doubt about it, the sky is the limit for this band", brachte es neulich ein texanischer Fan auf den Punkt! Wie recht er hat! Diese Jungs sind auf dem Weg ganz nach oben...

Art-Nr.: 4067
Gruppe: Musik || Sparte: Rock; Country
Status: Programm || Typ: CD || Preis: € 14,90

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Never come back
Don't walk away
Red dress
By my side
Way down

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Nugent, Alecia - a little girl...a big four-lane [2006]
Die Fans von Alecia Nugent dürfen sich freuen! Endlich ist es da, ihr zweites, heiß ersehntes Album! Und was für ein starkes Teil ist es erneut geworden: Herrliche, so wunderbar reine, ungetrübte Bluegrass/Acoustic Country-Music vom Allerfeinsten! "Regie" führte, wie beim 2004er Debüt, auch diesmal wieder Grammy-Award Gewinner Carl Jackson! Dieser ist nicht nur erneut an fast der Hälfte aller Stücke kompositorisch beteiligt (doch auch die übrigen, von anderen arrivierten Songwritern beigesteuerten Songs sind für Alecia wie maßgeschneidert), nein, er spielt Akustikgitarre, Banjo, singt im Background und hat das Gesamtwerk natürlich auch produktionstechnisch vorzüglich in Szene gesetzt. Die Kombination Jackson - Nugent beeindruckt auf mehr denn je. Ein wunderschönes Album, bestehend aus dreizehn Stücken, eingespielt mit absoluten Spitzen-Musikern, wie u. a. Rob Ickes (Dobro), Adam Steffey (Mandoline), Andy Falco (Akustikgitarre), Jim Van Cleve (Fiddle), Steve Sutton (Banjo), Tony Creasman (Drums), sowie einer ganzen Reihe hochkarätiger Backgroundsängerinnen und-sänger wie Rebecca Lynn Howard, Allison Krauss, Cia Cherryholmes oder Doyle Lawson. Den Auftakt bildet das starke "Too Good To Be True" aus der Feder von Leslie Satcher und Larry Cordle. Ein flotter Uptempo-Drumrhythmus, gepaart mit Akustikgitarre und forschem Banjospiel bereitet den Weg für jede Menge kleiner Instumental-Fills, um letztendlich in einem furiosen Schlagabtausch aus Mandoline, Banjo, Dobro und Fiddle seinen Höhepunkt zu erreichen. Ganz große musikalische Leistung! Eins von jeder Menge Highlights einer durchweg höchst-niveauvollen CD. Ob von zarter bis kratziger Akustikgitarre, abgehackter bis zirpender Mandoline, sägender bis heulender Fiddle, den wunderbar polternden Banjo-, sowie surrenden Dobro- oder Weisenborn-Akustik-Slide Klängen, sämtliche Instrumente vereinen sich zum einem wundervollen Acoustic-Erlebnis. Nugent’s Stimme (eine Art Mischung aus Reba McEntire, Dolly Parton, Trisha Yearwood, Patty Loveless und manchmal sogar dezent Wynonna) klingt frisch, noch variabler als beim Vorgänger und passt sich jeder Song-Art und jedem Tempo höchst einfühlsam an. Herrlich beispielsweise der mit bluesig/swampiger Atmosphäre umgarnte Footstomper "Muddy River" (starkes Akustik-Slidespiel von Rob Ickes, wunderbarer Backing-Gesang von Rebecca Lynn Howard), die balladesken oder entspannteren Nummern wie "God Knows What" (sehr melodisch), "Where His Wheels Left The Road", das zuckersüße "You’ve Still Got It" (Background Vocals von Allison Krauss), "It Won’t Be Me" (ganz traditioneller, sehr emotionaler, wunderschöner Country-Waltz), "Somewhere Else To Fall"(Alecia im Stile der großen weiblichen Country-Ikonen), oder die flotten, dynamischen "I Cried All The Way To Kentucky" (humorvoller Text) und "Breaking New Ground" (dank des integrierten Spielraums für viele Soli geradezu ideal für Bluegrass-Jam-Sessions)! Passionierte Gesangsliebhaber werden sich an Alecia’s Duett mit Bradley Walker (wunderbare, warme Brad-Paisley-mäßige Baritonestimme) und am mit Gospelflair bestückten, abschließenden "Meet Me In Heaven Someday" laben. Toll auch das lockere, herrlich melodische "Letter from home", komponiert von Carl Jackson und Jennifer McCarter, das viele sicher auch noch in der Fassung der McCarters, Ende der Achtziger, in Erinnerung haben. Alecia Nugent’s zweites Werk „"A Little Girl... A Big Four Lane" besticht durch eine insgesamt sehr homogene Gesamtstruktur und lebt von der allseits spürbaren Freude aller Beteiligten, sich musikalisch einzubringen. Die Fans von Rhonda Vincent, Alison Krauss, den jüngeren Werken Dolly's, Patty Loveless' & Co. werden sich auch dem Zauber Alecia Nugent's nicht entziehen können. Carl Jackson hat dabei, wie nicht anders zu erwarten, erneut geschickt die Fäden gezogen. Sein Statement zu diesem klasse Werk: "It’s not absolutely hardcore bluegrass, and it isn’t absolutely country, either. We just tried to make a great album.” Und das ist ihnen wirklich gelungen! Wahrhaftig, ein großartiges Album! (Daniel Daus)

Das komplette Tracklisting:

1. Too Good To Be True - 3:22
2. Muddy River - 4:37
3. God Knows What - 3:12
4. A Dozen White Roses - 4:06
5. Where His Wheels Left The Road - 3:54
6. I Cried All The Way To Kentucky - 4:24
7. When It Comes Down To Us (It's All Up To You) (feat. Bradley Walker) - 3:00
8. You've Still Got It - 2:58
9. Breaking New Ground - 3:06
10. It Won't Be Me - 3:59
11. Letter From Home - 3:28
12. Somewhere Else To Fall - 3:15
13. Meet Me In Heaven Someday - 2:53

Art-Nr.: 3947
Gruppe: Musik || Sparte: Country
Status: Angebot || Typ: CD || Preis: € 9,90

In folgende Titel können Sie reinhören:
Too good to be true
Muddy river
God knows what
Where his wheels left the road
Letter from home

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