Grandioses Quintett aus Fort Worth/Texas, dessen neues Album, das sei gleich zu Beginn festgestellt, wohl ohne jeden Zweifel zu den besten und schönsten Veröffentlichungen des Jahres 2014 im musikalischen Grenzgebiet zwischen Country(rock) und Americana einzuordnen ist. Einfach herrlich! Waren ihre vergangenen Werke noch deutlich rockiger und Top 40-orientierter, sind Green River Ordinance in ihrer stetigen Weiterentwicklung und frei von jeglichem Majorlabeldruck nun endgültig dort angekommen, wo sie musikalisch hin wollen. Wir erleben eine geradezu hinreissende Kombination aus flockigem, lockerem, traumhaft harmonischem Texas Country, Countryrock und Americana mit Spuren von Rootsrock, Southern Rock, Grass und Folk, dessen wundervolle Songs in ihrer faszinierenden Melodik und in ihren natürlichen Strukturen wie ein klares, reines, erfrischendes Rinnsal durch unsere Ohren und unsere Sinne fliessen. Neben der lockeren Rhythmik aus Drums und Bass hören wir entsprechend lässige, unaufdringliche E-Gitarren, akustische Gitarren, viele Mandolinen- und Banjo-Klänge, hier und da mal eine Fiddle, sowie feine Piano- und Orgel-Fills. Dazu verfügt die Band mit Frontmann Josh Jenkins über einen ganz fantastischen Sänger mit einer exzellenten Stimme voller Wärme und Ausdrucksstäke, eingebunden in die herrlichen Harmonies seiner Bandkollegen. GRO klingen irgendwie wie die perfekte Kombination aus countryorientierten Blue Rodeo, der ebenfalls unwiderstehlichen Zac Brown Band und lockeren Counting Crows, mit einem Hauch der frühen Eli Young Band. Einzelne Songs herauszuheben ist schier unmöglich, da es nicht die Spur einer Schwachstelle auf diesem Album gibt. Nehmen wir allein mal den Opener "Cannery river": Ein einsames Fiddle-Intro, lässiges Acoustic Gitarren-Picking, Jenikins' wunderbarer Gesang setzt ein (suggeriert unmittelbar Parallelen zu Zac Brown), es folgt der erfrischende, lässige Rhythmus, begleitet von leichten Steelguitar- und Banjo-Fills, dazu herrliche Harmoniegesänge - unsere sensiblen Countryrock- und Americana-Ohren saugen dies mit purer Wonne auf. Welch ein Zauber! Und es geht so weiter: Ob das knackigere, flockige, flotte, erneut traumhaft melodische"It ain't love" (tolle Bajobegleitung, vielschichtige Gitarren, wunderbar erfischender Sound), das rootsige, mit einem tollen Drive ausgestattete, lässig countryrockende "Flying" (feine Mundharmonoka, cooler "Crowd"-Chorus, tolle Melodie), das unwiderstehlich schöne "Dancing shoes" oder die starke, schön rootsige, knackige Coverversion (es ist das einzige Cover) von The Band's Edel-Klassiker "The weight" - GRO ziehen uns mit jedem dieser exzellenten Songs unwiderstehlich in ihren Bann. Dieser Band muss es einfach gelingen, irgedwann eine breitere und größere Aufmerksamkeit zu erlangen. Brillant!
Das komplette Tracklisting:
1. Cannery River - 4.22
2. It Ain't Love - 4.07
3. When My Days Are Done - 3.54
4. Flying - 3.25
5. She Is In The Air - 3.59
6. Better Love - 2.57
7. Fool For You - 4.19
8. Dancing Shoes - 3.52
9. Out Of The Storm - 4.04
10. Where The West Wind Blows - 3.50
11. The Weight - 4.11
12. San Antone - 4.09
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