Im Rahmen der großartigen Wiederveröffentlichungsserie der legendären Uncle Tupelo-Scheiben liegen nun endlich auch ihre 3 ersten Alben, die sie seinerzeit über das Independent-Label "Rockville" veröffentlichten, in einer hervorragenden "expanded und remastered" Edition im klasse Sound vor: hier ihr zweites Album, das zeitlose Rootsrock-/ Alternate Country-/ Americana-Meisterwerk "Still feel gone"! Prinzipiell machten sie da weiter, wo sie mit "No depression" aufhörten, doch man spürt deutlich ihren Reifeprozess. Was sind auf diesem Album für geniale Songs zu finden. Man denke nur an den fantastischen Opener "Gun" mit seinem rauhen Drive, den rotzigen, dreckigen Gitarren, der großartigen Melodienführung und Jeff Tweedy's brüchigem Gesang. Jeff Tweedy stand auf diesem Album nun weitaus mehr im Vordergrund, als noch bei "No depression". Bei immer mehr Stücken, sogar wenn sie von Jay Farrar geschrieben waren, übernahm er den Lead-Gesang. Herrlich auch das wunderschöne "Looking for a way out", das auch einem Neil Young schon zu seinen "Harvest"-Zeiten hätte einfallen können, oder der abgehende Banjo-driven Countryrocker "If that's alright". Neben den 13 Songs des Original-Albums von 1991 enthält die neue, erweiterte Ausgabe, jetzt 51 1/2 Minuten lang, noch 5 rare Bonus-Tracks, die allesamt äußerst lohnenswert sind. Das beginnt mit dem wunderbar melodischen Jay Farrar-Track "Sugar wind", den er in seiner unnachahmlichen Art rüberbringt. Seine Stimme ist einfach klasse. Eine tolle Alternate Country-Nummer im 3/4-Takt, die zunächst ganz verhalten beginnt, dann zwischendurch aber mit einem extrem lauten, schepperndem, krachend rockenden Intermezzo aufwartet. Stark! Es folgt eine knallige Coverversion der R. Hitchcock-Nummer "I wanna destroy you", das aus den "Still feel gone"-Sessions stammende Demo "Watch me fall", eine schöne Countryrock-Nummer, sowie zwei alternative "Fast Acoustic"-Demo-Versionen von "Looking for a way out" und "If that's alright". Das 16-seitige Booklet der CD ist vollgepackt mit hochinteressanter Informationen und Liner-Notes zur Geschichte der Band sowie tollen Fotos. Ein Rootsrock-/ Alternate Country-/ Americana-Meilenstein der Band um Jay Farrar (später Son Volt) und Jeff Tweedy (später Wilco).
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