Die einzigartigen Railroad Earth zählen seit knapp 10 Jahren zu den absoluten Aushängeschildern in der Roots-/Jamrock-Szene. Warum dies so ist, warum sich Fans und Kritiker gleichermassen immer wieder zu geradezu überschwänglichen Begeisterungsstürmen hinreissen lassen, warum diese aussergewöhliche Musik so fasziniert, das beweist einmal mehr ihr neuestes Meisterwerk, das dieses famose Sextett aus Stillwater/New Jersey schlicht nach dem Bandnamen "Railroad Earth" betitelt hat. Der ehemalige Frontmann der seinerzeit in Fachkreisen ebenfalls hoch geschätzten Band "From Good Homes", Todd Sheaffer, und seine Freunde brillieren erneut mit einer hinreissenden Synthese aus Roots-, Bluegrass-, Celtic-, Jazz-, Folk-, Americana-, Country- und Rock-Elementen und kanalisieren das Ganze in einer unwiderstehlichen, ungemein lebendigen und spielfreudigen, von exquisiter Musikalität geprägten, faszinierenden "Roots-/Grass-/Jamrock-Mugge", bestehend aus einer unwiderstehlichen Kombination von akustischen Instrumenten, wie beispielsweise Mandoline, Fiddle, Acoustic Gitarre und Banjo, und elektrischen Gitarren, unterlegt mit tollen Grooves aus Bass und knackigen Drums. Das ist pure Magie! Eine Musik, wie sie in Jam-Kreisen nicht alltäglich ist, in Szene gesetzt von absoluten Ausnahmekönnern. Das neue Album wirkt insgesamt etwas rockiger als die Vorgänger, wobei die elektrischen Parts mehr in den Vordergrund rücken als zuletzt. Das bekommt der Band sehr gut. Das geht von herrlichen, knackigen, vitalen Countryrockern über sich in faszinierenden Jammings verlierenden Instrumental-Passagen, bis hin zu wundervollen Waltzes und heissem "Stringband-Funk". Vergleiche zu Leftover Salmon und The String Cheese Incident werden immer wieder bemüht, auch zu den legendären New Grass Revival, der Yonder Mountain String Band oder Grateful Dead. Beim neuen Werk darf man sicher auch noch The Band, Wilco oder gar Widespread Panic nennen, doch Railroad Earth kombinieren alle vermeintlichen Spuren dieser Kollegen zu einem eigenen Sound, wie er einzigartiger nicht sein kann. Die Songs sind zudem gespickt mit hervorragenden Melodien und klasse Texten. Shaeffer ist ein toller Songwriter, Sänger und Storyteller, der sich mit seinen Bandkollegen nahezu perfekt ergänzt. Großartig beispielsweise der ungemein melodische, voller Retro-Feeling steckende, knackige Countryrocker "Long walk home" (starkes, flüssiges E-Gitarren-Solo im Break), wie auch der wundervolle, semi-akustische Grass-/Folk-/Jamrocker "The jupiter & the 119" mit seinen kernigen Drums und der bestechenden Mandolinen-/Fiddle-/Banjo-.Instrumentierung, das phantastische, kraftvolle, sehr jammige "Black elk speaks" (schlägt eine Brücke vom dezent psychedelischen Countryrock der legendären Byrds zu ihrer "Eight miles high"-Phase bis hin zu dem heutigen Roots-/Jamrock von Widespread Panic - toller Groove, saustarke E-Gitarrenlinien und -läufe), der traumhafte Old-School Country-Waltz "On the banks" (faszinierende, ursprüngliche Schönheit, sehr rootsig, tolles Southern-/Grass-Flair), der dynamische Folkrocker "Potter's field" (kommt wie eine Mischung aus Celtic-Rock und The Band), oder auch das leicht psychedelisch angehauchte, mit tollem Gitarren-, Mandolinen-Picking, starker Fiddle, dezenten E-Gitarren-Fills und starkem Drumming performte Celtic-/Folk-/Jam-Instrumental "Spring-heeled Jack"! Railroad Earth in ihrem Element - und die Fans werden sie zu Recht feiern! Ein grandioses Werk! Bärenstarker Roots-/Americana-/Grass-/Country-/Folk-/Jam-Rock, wie ihn nur diese Band zelebrieren kann. Wir wiederholen es gerne: Einzigartig!
Das komplette Tracklisting:
1 Long Walk Home - 4:40
2 The Jupiter & the 119 - 7:57
3 Black Elk Speaks - 5:40
4 Day On the Sand - 4:10
5 Lone Croft Farewell - 5:18
6 Too Much Information - 4:50
7 Spring-Heeled Jack - 11:28
8 On the Banks - 4:58
9 Potter's Field - 6:12
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